Antisemitismus und BDS Kommentar von Andreas Friedrich

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Bild:

BDS seeks to break down Israel’s illegal wall and settlements but opponents criticise the movement as anti-Semitic [File: Mike Groll/AP Photo]

Dank An Andreas Friedrich

 Antisemitismus und BDS

Kommentar

von Andreas Friedrich

14.01.2021

„Das“ Dilemma ist, das viele deutsche Medien immer wieder das Diktat, BDS sei “antisemitisch und will Israel vernichten” ohne sich einmal überhaupt über die Ziele der BDS Bewegung zu informieren, widerkäuen.

Was den Medien neben einer freien Berichterstattung fehlt: Kein einziges Wort über die eigentlichen Ziele von BDS – und die sog. „Vernichtung Israels“ steht definitiv nicht auf der Agenda von BDS. Auch ist BDS, übrigens gehören viele jüdische Bürger/innen und Friedensaktivisten zu BDS, nicht antisemitisch (derartige, permanent wiederholten ungerechtfertigten Vorwürfe machen es nicht wahrer).

So wurde seitens der Düsseldorfer Tageszeitung „Rheinische Post“, kurz „RP“, es trotz mehrerer BDS- kritischer Berichte in den letzten 14 Tagen bislang bei der Thematik BDS versäumt, sich einmal die vom jüdischen Staat missachteten UN- Resolutionen, die Missachtung der Menschenrechte sowie Missachtung der IV- Genfer Konvention vor Augen zu führen. Vor diesem Hintergrund ist es vor allem beim Thema BDS mehr als verantwortungslos, die politische Realität auf eine Art und Weise zu negieren, als das es diese Realität gar nicht gäbe.

Andererseits ist die aktuelle Berichterstattung im Kontext BDS offenbar aber trotz aller Hinweise auf angebliche Verschwörungstheorien ein Beweis für die Einflussnahme diverser Lobbygruppen, bzw. Lobbyisten, die, aus den Vorzimmern der Parlamente und Institutionen heraus, Druck und Einfluss auf deutsche Medien nehmen, von freier Presse kann daher keinesfalls die Rede sein.

Auch die Rheinische Post scheint es sich offenbar auf die Fahnen geschrieben zu haben, einen friedlichen Protest von BDS verhindern zu wollen und das mit Argumenten, die keine sind, sondern lediglich ein Widerkuuen offenbar eines Diktats.

Frage: Welcher Form von Protest darf es denn sein?

Vielleicht sollten sich diverse Medien mal die Verantwortung Israels gem. dem humanitären Völkerrecht, welches sich aus dem Hagener Abkommen von 1907 Art. 43, indem die allgemeinen Verpflichtungen der Besatzungsmacht aufgeführt werden, ergibt, vor Augen führen. Auch wäre es sinnvoll, die ständigen Verletzungen des internationalen Recht sowie diverser UN-Resolutionen seitens der israelischen Regierung kritisch ins Auge zu fassen.

Aber BDS zu brandmarken, nur, weil diese Bewegung sich für einen gerechten Frieden zwischen Palästinensern und Israelis einsetzt, ist definitiv der falsche Weg.

Tatsache ist, das BDS Waren boykottieren möchte, die als „Made in Israel“ auf den Markt kommen, dabei jedoch in den besetzten Westbank produziert werden.

Und meines Wissens gehört die Westbank nicht zum Staat Israel, sondern ist seit mehreren Jahrzehnten von diesem illegal besetzt und wird nach und nach mit jüdischer Bevölkerung besiedelt (Israels Siedlungsbau in den Westbank ist illegal).

Eine Vorgehensweise, die der VI. Genfer Konvention widerspricht.

Bleibt die Frage, was an BDS antisemitisch ist und wie BDS angeblich den Staat Israel vernichten will.

Der Staat Israel wäre gut beraten, internationales Recht und die Menschenrechte einzuhalten, dann würde es gar keinen Bedarf z.B. an BDS geben.

1 Kommentar zu  Antisemitismus und BDS Kommentar von Andreas Friedrich

  1. „Frage (Andreas Friedricht): Welcher Form von Protest darf es denn sein?“.
    Kritiker von BDS (ohne, wie der Autor so richtig schreibt, sagen oft, natürlich könne, müsse man Israel (für seine völkerrechtswidrige) Besatzungspolitik kritisieren, aber doch, bitte, nicht mit Mitteln von BDS. Da ist zu fragen, welche anderen Mittel der Einflussnahme auf die Politik eines Staates (hier Israel) ist angemessen, wenn Jahrzehnte-lange Versuche, diplomatische, auch bewaffnete, den Staat zum Einlenken und Anwendung anerkannter Rechtsprinzipen des Völkerrechts zu bewegen, nicht fruchteten? Sehr geehrte Damen und Herren der organisierten Heuchelei: was sind Ihre Vorschläge gewaltfreier Einwirkung, wenn Sie – und da finden Sie weite Zustimmung, so auch meine – die Anwendung von gewaltsamen Widerstand verhindern wollen?
    Gute Vorschläge, verehrte Kritiker von BDS sind herzlich willkommen!

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