Ausgrenzung und Gleichschaltung Von Evelyn Hecht-Galinski Kommentar vom Hochblauen

 

Kommentar vom Hochblauen

 

Ausgrenzung und Gleichschaltung

 

Von Evelyn Hecht-Galinski

 

Am Montag, 30. Januar 2023, jährte sich die Machtergreifung der Nazis und Hitler. Ein Datum, was mir ständig in den Sinn kommt, wenn ich das Jahr 1933 und den Januar verfolge. Immer mehr sehe ich die schrecklichen Parallelen. Es macht mich so fassungslos und zugleich wütend angesichts meines Gefühls der Ausgrenzung. Tatsache ist der schleichende Versuch der totalen medialen und politischen Gleichschaltung, die so sichtbar ist. Wir „müssen wachsam sein“ und „Nie wieder“ sind die gängigen Phrasen. Aber mit Wachsamkeit kommt der Normalbürger gegen diese propagandistische politische und mediale Vergewaltigung nicht an. Wie ähneln sich die Zeiten.

 

Menschen so lange hämmern, feilen und meißeln, bis sie uns verfallen sind

 

Seit der Krieg gegen Russland geführt wird – mittlerweile bestätigt von der deutschen Außenministerin – werden die Medien von der Politik immer mehr missbraucht, um ihre unermesslichen Milliardensummen für Aufrüstung für die korrupte Ukraine dem gemeinen Volk schmackhaft zu machen. Für mich eine ferne Erinnerung an den NS-Propagandaminister Joseph Goebbels an die damaligen Rundfunkverantwortlichen: „ Die Menschen so lange zu hämmern und zu feilen und zu meißeln. Bis sie uns verfallen sind. Das ist eine Hauptaufgabe des deutschen Rundfunks, eine der Hauptaufgaben der Sendegesellschaften, die sie zu betreuen haben. (1)

 

Unter den Nazis gab es staatlich kontrollierte Medien, die jede Glaubwürdigkeit verloren hatten. Heute haben wir gleichgeschaltete Medien, die freiwillig so schreiben, wie es dem Staat genehm ist. Eine oppositionelle Meinung wird sofort denunziert. Rutscht doch mal eine abweichende Meinung heraus wie der MDR-Kommentar der Journalistin Rommy Arndt, die sich aus guten Gründen gegen die Lieferung schwerer Waffen an die Ukraine aussprach, prasselt ein unbeschreiblicher Shitstorm auf sie. In diesen „Kriegszeiten“ ist sauberer Journalismus nicht mehr gefragt – und eine eigene Meinung schon gar nicht. (2) Schon der deutsche Staatssender DW wurde nach Israel-kritischen Berichten bzw. von angeblich der BDS-Boykottbewegung nahestehenden Mitarbeitern kritisiert, die z. T. entlassen oder versetzt wurden. (3)(4)(5)

 

Mir ist, auch aufgrund eigener Erlebnisse, seit Jahren alles bekannt, was mit „jüdischem Staat“ und medialer Kritik im Zusammenhang steht. Auch die propagandistische Arbeit der jüdisch-Israel-Lobby und ihre Verflechtung mit willfähriger Politik und Medien kenne ich als Mit-Leidtragende seit Jahrzehnten zur Genüge. Und auch hier hat sich die Situation in den letzten Jahren nochmals massiv verschlimmert.

 

Im Auftrag von USA und NATO: Regierungskonform und unglaubhaft

 

Aber kommen wir zurück zur Ukraine-Berichterstattung. Die der Leitmedien und der Öffentlich-Rechtlichen sind so regierungskonform und unglaubhaft, dass ich das nie für möglich gehalten hätte. So werden „fake News“ so lange wiederholt und von Politikern übernommen, bis ein Teil der deutschen Bevölkerung überzeugt ist von dieser „Wahrheit“. Auch das Weglassen nicht genehmer Wahrheiten, wie die Toten in Luhansk nach einem ukrainischen Angriff auf das Krankenhaus, sind weder dem ZDF oder der ARD eine Nachricht wert, während Gesine Dornblüth im Staatsfunk DLF ungefiltert ukrainische Propaganda verbreiten darf, die den Anschlag in Luhansk zu einem „nicht nachprüfbaren russischen Märchen“ verkommen lässt. Diese Korrespondentin, eine unter vielen überzeugten Ukraine-Unterstützern, soll exemplarisch stehen, zusammen mit Sabine Adler. Zwei, die „Ihr Geschäft verstehen“. Vor allem die deutschen Flintenweiber, die nach Krieg und mehr Waffen gieren, haben mich das Fürchten gelehrt!

 

Während die Hälfte der Deutschen gegen deutsche Panzerlieferungen an die Ukraine ist, sieht es bei den Atomkraftanlagen ganz anders aus; mehr als 80 Prozent sprechen sich für eine Beibehaltung der AKW`s aus. Bei beiden Themen wurden wir überfahren und die Hälfte der Bevölkerung missachtet. Weder Ex-Kanzlerin Merkel noch Nachfolger Scholz haben ein Ohr für die Hälfte der Bevölkerung. Sie regieren zwar gewählt in Deutschland, handeln aber im Auftrag von USA und NATO.

 

Kaum ist der neue Kriegsminister Pistorius im Amt, fordert er schon mehr Geld für die Bundeswehr. 100 Milliarden „Sonderschulden“ würden nicht reichen. Auch den regulären „Kriegshaushalt“ will Pistorius aufstocken. Das NATO-Ziel von 2 Prozent wurde nicht erreicht, aber man träumt von künftigen 3 bis 4 Prozent, schließlich „steht Putin schon vor der Tür“.

 

Für Krieg gegen Russland Vasallen der USA vorgeschickt

 

Obwohl AA Baerbock ganz offen verkündete, dass Deutschland Krieg gegen Russland führt, verneint das der Kanzler. Ich sehe die deutsche Zukunft schon so vor mir: Wir liefern Panzer, demnächst aufgrund der unverschämten Forderungen Selenskyjs auch noch Kampfjets, und zum Schluss stehen deutsche Bundeswehr-Soldaten wieder an der Ostfront gegen Russland, wie vor 80 Jahren. Das wird für eine große Freude des „Verbündeten“ jenseits des Atlantiks sorgen, der nie Krieg im eigenen Land führt, sondern zur Vernichtung immer seine Vasallen vorschickt.

 

US-Präsident Biden sagte am Montag, 30. Jnauar 2023, die USA würden der Ukraine keine F-16 Kampfjets zur Verfügung stellen. Aber was von solchen Zusagen zu halten ist, wissen wir inzwischen. Schon tönen „klein Napoleon“ Macron und der Niederländer Rutte, dass sie offen für Kampfjet-Lieferungen seien. „Nichts ist prinzipiell ausgeschlossen“. „Es gibt kein Tabu, aber es wäre ein großer Schritt“, sagte Rutte. Alle diese Äußerungen geben keinen Anlass zur Hoffnung, sondern lassen weitere und immer blutigere Eskalation befürchten.   Nach 80 Jahren scheint die Kriegsmüdigkeit vorbei zu sein, jetzt erwachen die alten kriegerischen Geister neu?

 

Alles was heute ausgeschlossen wird, kann morgen traurige Wirklichkeit werden. Was wird sein, wenn Russland dann reagiert, ja, reagieren muss und erneut Bomben auf Deutschland fallen? Haben die Kriegstrommler die Konsequenzen bedacht? Schließlich werden sie genauso betroffen sein. Oder setzen sie sich vorher ab und verlassen wie die Ratten das sinkende Schiff Deutschland? Die USA sind indes fein raus, sie werden nicht im Auge des Bombenhagels stehen und die US-Bevölkerung, die zum großen Teil nicht einmal weiß, wo die Ukraine liegt, wird weiter dumm und arm gehalten, während die „Kriegselite“ profitiert.

 

Kanzler Scholz im Vasallen-Schlepptau der USA/NATO

 

Angesichts der Kriegsgefahr appelliert der Kanzler an das Volk: „vertrauen sie mir“, und faselt mit Blick auf die Diskussionen um immer neue Waffenlieferungen von einem „Überbietungsauftrag“, den er, wenn er Rückgrat hätte, hätte verweigern können. Aber leider ist er im Vasallen-Schlepptau der USA/NATO. Letztendlich sind das die Kriegs-Ampel und alle deutschen Politiker aller Parteien, außer ein paar wenige aus der Linken und der AfD, die völlig zu Recht gegen Waffenlieferungen an die Ukraine sind. Allerdings muss man weder links noch rechts sein, um geschichtsvergessen gegen einen Krieg mit Russland zu sein! Nun sind es also die Enkel der Deutschen, die schon einmal gegen Russland und die Sowjetunion kämpften, was 27 Millionen Kriegstote bescherte.

 

Es macht mir Angst, dass sich die Geschichte so greifbar wiederholt, denn wieder wird –sollte es dazu kommen – Russland gewinnen. Scholz will mit Putin sprechen und offen für Kontakte bleiben. Aber worüber eigentlich? Darf das der deutsche Bürger nicht wissen? Vielleicht schwadroniert er über die unverbrüchliche US- und NATO-Vasallen-Freundschaft und Nibelungentreue zur Ukraine, und zu den Ukra-Nazis? Und was sagt Präsident Putin im Wortlaut? Klar ist: Weder die Krim, noch die Sicherheit der Russischen Föderation ist für ihn verhandelbar. Und das ist richtig und verständlich! Russland hat als „gebranntes Kind“ jedes Recht, legitime Forderungen nach Sicherheitsgarantien sowohl an die westlichen Heuchler als auch an die Ukraine zu stellen.

 

Einstweilen schlage ich dem Kanzler Scholz vor, zuerst einmal mit dem Führer der neuen rechtsextremistischen Regierung des „jüdischen Staats“, Benjamin Netanjahu, zu sprechen und das Ende der deutschen Staatsräson für diesen Apartheidstaat zu verkünden, und endlich das Ende der illegalen zionistischen Besatzung Palästinas, und die Rückgabe allen geraubten Landes zu fordern, andernfalls Sanktionen folgen würden. Damit könnte er einen „Mut“ beweisen, den er sonst gegen Russland zeigt.

 

Genug der Ausgrenzung und Gleichschaltung.

 

 

Gegen die Objektiven

Bertolt Brecht (1933)

 

Wenn die Bekämpfer des Unrechts

Ihre verwundeten Gesichter zeigen

Ist die Ungeduld derer, die in Sicherheit waren

Groß.

Warum beschwert ihr euch, fragen sie

Ihr habt das Unrecht bekämpft! Jetzt

Hat es euch besiegt: schweigt also!

Wer kämpft, sagen sie, muß verlieren können

Wer Streit sucht, begibt sich in Gefahr

Wer mit Gewalt vorgeht

Darf die Gewalt nicht beschuldigen.

Ach, Freunde, die ihr gesichert seid

Warum so feindlich? Sind wir

Eure Feinde, die wir Feinde des Unrechts sind?

Wenn die Kämpfer gegen das Unrecht besiegt sind

Hat das Unrecht doch nicht recht!

Unsere Niederlagen nämlich

Beweisen nichts, als daß wir zu

Wenige sind

Die gegen die Gemeinheit kämpfen

Und von den Zuschauern erwarten wir

Daß sie wenigstens beschämt sind!

 

 

Fußnoten:

Bildquellle: Shutterstock

(1) https://www.swr.de/swr2/wissen/archivradio/joseph-goebbels-1933-der-rundfunk-gehoert-uns-100.html

(2) https://www.nachdenkseiten.de/?p=92926

(3) https://www.tagesspiegel.de/politik/die-arabische-normalitat-passt-oft-nicht-zu-deutschen-geboten-4296745.html

(4) https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/medien/deutsche-welle-raeumt-fehler-in-israel-bericht-ein-hamas-darf-reden-18584003.html

(5) https://www.tagesspiegel.de/gesellschaft/medien/deutsche-welle-trennt-sich-von-funf-mitarbeitern-4307893.html

 

 

In der Neuen Rheinischen Zeitung (NRhZ) veröffentlicht in Ausgabe 806 vom 01.02.2023 unter http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=28455

 

 

Evelyn Hecht-Galinski, Tochter des ehemaligen Zentralratsvorsitzenden der Juden in Deutschland, Heinz Galinski, ist Publizistin und Autorin. Ihre Kommentare für die NRhZ schreibt sie regelmäßig vom “Hochblauen”, dem 1165 m hohen “Hausberg” im Badischen, wo sie mit ihrem Ehemann Benjamin Hecht lebt. (https://www.sicht-vom-hochblauen.de/) 2012 kam ihr Buch “Das elfte Gebot: Israel darf alles” heraus. Erschienen im tz-Verlag, ISBN 978-3940456-51-9 (print), Preis 17,89 Euro. Am 28. September 2014 wurde sie von der NRhZ mit dem vierten “Kölner Karls-Preis für engagierte Literatur und Publizistik” ausgezeichnet.

3 Kommentare zu Ausgrenzung und Gleichschaltung Von Evelyn Hecht-Galinski Kommentar vom Hochblauen

  1. Seit ich gestern die Sendung über Auschwitz und die Nachfolgesendung über die Rolle der Frauen im 3. Reich gesehen habe, sind mir die Ähnlichkeiten in Beziehung zu Wahrheit und Lüge jetzt und in der Nazizeit sehr aufgefallen. Nur bei einem solchen Vergleich können wir alle mehr aufwachen!!

  2. Einem Kanzler der um Vertrauen betteln muss, dem darf man nicht vertrauen.

    Corona war/ist Phase1, Ukraine/Krieg ist Phase2, Entrechtung/Totalkontrolle wird Phase3. Den Rest kennt man ja von Hitler, Stalin, Mussolini, Ceaușescu, Franco, Pinochet, Tito, Mao, Honecker, die Bush und Clinton Dynastie…

    US-Präsident George Bush senior sagte 1991, dass „die Atombombenabwürfe (Truman) über Japan Millionen von Leben gerettet haben“. Und Agent Orange (Johnson/Nixon) ist wahrscheinlich doch nur ein vietnamesisches Entlaubungsmittel…

    Die Geschichte wiederholt sich nicht, sie hat nie geendet!

  3. Sehr geehrte Frau Hecht-Galinski, Sie sprechen das aus was immer mehr Menschen in Deutschland denken, sich aber nicht mehr zu sagen wagen. Diese Entwicklung ist sehr bedenklich in einem Land. Auch alternative Medien (nicht alle) zählen zu den Zensurfanatikern und Meinungsmanipulatoren durch Unterdrückung unliebsamer Meinungen.

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