Beduinen von Al Arakib und Petition

Erschütternde Berichte und eine Petition zum unterzeichen. Ich kontte  Yehudit Keshet, vom Machsom Watch persönlich erleben,zusammen mit der Übersetzerin des Buches „Checkpoint Watch“und engagierten Friedensaktivistin von den „Frauen Wege Nahost“, Ulrike Vestring. ich empfehle dieses Buch ausdrücklich!
Hier also die weiter geleitete Nachricht:

Liebe Palästinafreundinnen und –freunde,

kürzlich erhielten wir die Bitte von Yehudit Keshet aus Be’er Sheva, eine Aktion israelischer Friedensgruppen zum Schutz der Beduinen von Al Arakib zu unterstützen.

Yehudit Keshet ist Mitbegründerin der israelischen Frauenorganisation MachsomWatch, die an den israelischen Checkpoints im besetzten Westjordanland den Schutz der Menschenrechte einfordert. Darüber hat Yehudit in ihrem auch auf Deutsch erschienenen Buch „Checkpoint Watch – Zeugnisse israelischer Frauen aus dem besetzten Palästina“ berichtet.

Wir erinnern uns an die Begegnungen mit Autorin anlässlich von Buchvorstellungen in den Jahren 2008 und 2009. Mittlerweile lebt sie in Be’er Sheva. Wir möchten das Anliegen von Yehudit und ihren Verbündeten mit einem eigenen Brief an die israelische Regierung unterstützen

Dafür bitten wir um Ihre/Eure Unterschrift. Der entsprechende Brief (deutsch und englisch) mit angefügter Unterschriftenliste findet sich in der Anlage. Ich schlage vor, dass ausgefüllte Unterschriftenlisten an mich zurückgeschickt werden, damit ich sie weiterleite.

Weitere Texte in der Anlage:

–          Aktion/Petition der israelischen NGOs (aus dem Englischen übersetzt)

–          Hintergrundinformation zum Arakib-Problem von Palästina-Solidarität Region Basel  http://www.palaestina-info.ch/

–          Pressemitteilung von Gush Shalom über positive Wendung im Verfahren vor dem israelischen High Court (übersetzt)

Mit Friedensgrüßen

FrauenWegeNahost

Ulrike Vestring

 

Inzwischen müssen wir diesem Brief eine traurige Nachricht  anfügen:

Yehudit Keshet schrieb uns heute, Sonntag, 15. 6. 14:

Traurige Nachricht: Das Dorf Al Arakib wurde vergangenen Donnerstag (12. 6. 14) erneut zerstört und etliche Bewohner verhaftet. Am Freitag (13.6.14) wurden zwei weitere Jugendliche verhaftet und beschuldigt, sie hätten versucht, eine Absperrung zu umgehen. Der eine der beiden, 13 Jahre alt, wurde inzwischen freigelassen, der 15-jährige ist weiter in Haft. …

Euer Brief und die Unterschriftenaktion sollten rausgehen, weil die Dorfbewohner entschlossen sind weiter zu kämpfen.

Der Hintergrund für die Zerstörung am Donnerstag ist folgender: die Dorfbewohner hatten beim Bezirksgericht Beschwerde eingelegt gegen die Ausweisungsverfügungen, weil die Daten fehlerhaft seien. Ein Richter stoppte die Ausweisung, aber der Staat legte Berufung ein. Daraufhin entschied ein anderer Richter, dass die Ausweisungsverfügungen gültig seien. Fünf Minuten nach dem Richterspruch umstellte eine massive Polizeitruppe (700 Bewaffnete) das Dorf und machte es dem Erdboden gleich, auch die Wassertanks.

Im Verlauf des Tages wurden verbliebene Dorfbewohner und Unterstützer in die Moschee (die bloß ein Schuppen ist) getrieben, damit das vorläufig errichtete Minarett zerstört werden konnte.

Mehrere Israelis, unter ihnen Rabbi Arik Asherman von den Rabbinern für Menschenrechte (RHR), weigerten sich zu gehen und wurden brutal verhaftet. Am folgenden Tag entließ man sie mit der Auflage, dass sie eine Woche lang das Dorf nicht betreten. Strafrechtliche (!) Schritten sollen folgen, Ironischerweise wurden in einem weiteren Berufungsverfahren (nach der Zerstörung) die Ausweisungsbefehle für ungültig erklärt –  und so geht das immer weiter …

Inzwischen ist das ganze Land (Israel) in Aufruhr wegen des Kidnappings dreier Jugendlicher (aus Siedlungen). Die Aussichten sind nicht rosig …

 

Mittlerweile läuft eine Petition zugunsten der Beduinen von Al Arakib über avaaz. Der Text stammt von Yehudit Keshet und ihren Freunden.

Man sollte sie unbedingt unterzeichnen.

Wir bitten aber weiter um Unterschrift unter den Brief an die israelische Regierung.

Das sind zwei getrennte Aktionen.

Wie heißt es so schön? Doppelt genäht hält besser – und hier nähen wir sozusagen mit zwei Nähmaschinen.

 

Bitte um Entschuldigung für die vielen Anlagen: aber manchmal muss man eben eine Menge lesen.

Anhänge:

Petition Y. Keshet wg. Al Arakib

Anschreiben Unterschriftenaktion

Text für Unterschriftenaktion Al Arakib

Presseerklärung Gush Shalom vom 4.6.14 1

Al Arakib – Hintergrund