Der mordlüsterne Gerhard Matzig oder: Wie ein Artikel in der SZ mich beruflich vernichtete Von Bernd Weikl

Der mordlüsterne Gerhard Matzig oder: Wie ein Artikel

in der SZ mich beruflich vernichtete Von Bernd Weikl

 

 

 

Und das hat JETZT Matzig als Kommentar in mein YouTube gesetzt

 

Liebe Leserinnen und Leser, ich, Gerhard Matzig, Redakteur der Süddeutschen Zeitung, kenne den Herrn, der mich an dieser Stelle seit mehr als einem Jahr anprangernd und etwas wirr, wie mir scheint, „mordlüsternd“ nennt, nicht persönlich; vor Jahrzehnten habe ich aufgrund einer öffentlichen Veranstaltung für die Süddeutsche Zeitung in einem kleinen Text festgehalten, was er gesagt hat. Nicht mehr, nicht weniger. Er sollte dazu stehen. Journalisten sind nicht „mordlüsternd“, sie schreiben auf, was sie hören und sehen. Sie sind Zeugen, nicht Täter. Bis heute ist B.W. jeden Beweis für die hier nach Jahrzehnten vorgebrachten Anschuldigungen schuldig geblieben. Zu keinem Zeitpunkt ist es mir darum gegangen, die „Karriere“ des B.W. zu beeinflussen; das steht auch gar nicht in der Macht eines Journalisten. Der Vorwurf ist unbelegt, grotesk und seinerseits rufmordend. Ich hege allerdings keinerlei Vergeltungswünsche; stattdessen wünsche ich B.W. alles Gute. Er möge seinen Frieden machen mit seiner Vergangenheit. Mit freundlichen Grüßen, Gerhard Matzig

 

Und das hat ihm ein Journalist als Kommentar in meinem YouTube geantwortet:

 

Hallo Herr Matzig, ich bin, wie Sie, Journalist, habe Bernd Weikl vor ein paar Jahren persönlich kennengelernt und mit ihm im Weikl-Museum Bodenmais eine Filmdokumentation über seine Karriere gestaltet. Ihre Stellungnahme hier auf YouTube hat mich zu Recherchen angeregt. Mir liegt nun sowohl Ihr Artikel in der Süddeutschen Zeitung (3. 7. 1996, Titel: „Eine sehr, sehr deutsche Rede“), als auch die Abschrift des Tonband-Mitschnittes des damaligen Vortrags von Bernd Weikl vor. Kurz gesagt: Ich glaube Ihnen gern, dass Sie keine „(Ruf-)Mordgelüste“ hatten, aber Ihr Kommentar hier: „Ich habe festgehalten, was er gesagt hat. Nicht mehr, nicht weniger“ lässt – sehr wohlwollend – nur auf eine geschönte Erinnerung schließen. Denn tatsächlich haben Sie in Ihrem Text nichts von dem festgehalten, was in dem Vortrag gesagt wurde, weder wörtlich noch inhaltlich. Die (wenigen) Zitate sind textlich so eingebettet, dass sie dem Inhalt des Vortrages nicht gerecht werden, vielfach sogar widersprechen. Klar, wenn jemand (zugegeben: ohne Rücksicht auf mögliche Fettnäpfchen) dafür plädiert, dass auf deutschen Bühnen mehr „eigene Leute“ eingesetzt werden (Weikl formulierte damals: „Deutschland ist hier nachweislich inländerfeindlich“), dass staatliche Kunstförderung an die Aufgabe der Kunst geknüpft sein sollte, „gemeinschaftliche, höhere Bedürfnissen und Interessen“ zu befriedigen, oder wenn er das „dominierende Ausstattungs- und Regietheater“ hinterfragt (sofern es keine „Rücksicht auf vorgegebene Inhalte – sprich Werktreue“ nimmt), dann stellt das einige Anforderungen an die Zuhörer, und solche Positionen sind vielleicht auch dazu geeignet, Vorurteile zu wecken. Tatsächlich war Weikls Vortrag ziemlich differenziert, komprimiert und vielschichtig, keine leichte Kost. Seine Aussagen aber als „dumpfdeutsche Arie“ (Ihre Formulierung) missverstehen kann aus meiner Sicht nur jemand, der sich entweder nicht die Mühe gemacht hat, wirklich zuzuhören (oder nachzulesen) oder der allzu schnell Schubladisierungen vornimmt. Beides sollte auf einen seriösen Kultur-Redakteur nicht zutreffen. Und natürlich ebenso wenig die Annahme, er wolle einem Sänger durch gezielten Rufmord schaden. Ich kann nicht objektiv nachvollziehen, welche Auswirkung Ihr Artikel in der SZ damals hatte. Aber weshalb Bernd Weikls Aussage anzweifeln, dass Ihr viel gelesener Text maßgeblich zum vorzeitigen Ende seiner Sängerkarriere beigetragen hat? Ein Künstler – in diesem Fall noch dazu auf dem Höhepunkt seiner stimmlichen Möglichkeiten – kennt die Hintergründe für Engagements und Nicht-Engagements. „Journalisten schreiben auf, was sie hören und sehen. Sie sind Zeugen, nicht Täter“, behaupten Sie in Ihrem Kommentar. Ja, aber so, wie Sie den Inhalt von Bernd Weikls Vortrag widergegeben haben, wird dieses journalistische Selbstverständnis aus meiner Sicht verhöhnt. Sie haben in diesem Fall nicht berichtet, sondern gerichtet. Undifferenziert, zugunsten eines Textes, der Aufsehen erregen sollte – und Aufsehen erregt hat. Vermutlich mehr, als Ihnen bewusst ist. Mir persönlich hat die Tatsache, dass Bernd Weikl nach so langer Zeit hier ein YouTube-Video zu einem alten Zeitungsbeitrag veröffentlicht, jedenfalls zu denken gegeben: Ein schnell geschriebener Zweispalter, der für den Betroffenen einen maßgeblichen Einschnitt ins Leben mit sich bringt – eine so weit reichende Verantwortung will man als Journalist ja nicht gern wahrhaben. „Frieden machen mit der Vergangenheit“ … da bin ich grundsätzlich ganz bei Ihnen. Wäre schön, wenn das irgendwie klappt, denn immerhin geht es hier um etwas, das rund 25 Jahre zurück liegt und in der Sache nicht mehr zu ändern ist. Werner Huemer

Was für ein Künstler, Bernd Weikl, auch als Komödiant unschlagbar. Neider und Missgünstige sind die Pandemie der Gegenwart.

1 Kommentar zu Der mordlüsterne Gerhard Matzig oder: Wie ein Artikel in der SZ mich beruflich vernichtete Von Bernd Weikl

  1. @Bernd Weikl, @Werner Huemer, in meinem folgenden Kommentar sprechen ich nicht Sie an, nur um Mißverszändnissen vorzubeugen.
    Ein großer Teil von „Journalisten“ sind vielleicht nicht mordlüstern, verdrehen aber gerne mal Aussagen in Richtung der entsprechenden politischen Ausrichtung ihres jeweiligen Arbeitgebers und verdrehen auch gerne mal die Tatsache(n). „Journalisten“ biedern sich mit feundlichen Fragen an, um als Reaktion einen Bericht zu schreiben, der genau das Gegenteil von dem, was der Befragte gesagt hat, ausdrückt. Wird dann eine Gegendarstellung verlangt, erscheint die, wenn überhaupt als kleienr, kaum zu erkennender Beitrag irgendwo als kleiner Nebenbeitrag.

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