Die deutschen Helme kommen zu spät in die Ukraine von Yavuz Özoguz

 

 

 

Die deutschen Helme kommen zu spät in die Ukraine

von Yavuz Özoguz

Wie so oft versperrt der aufgeregte Blick auf aktuelle Geschehnisse bzw. die damit verbundene Propaganda auf allen Seiten den Blick auf das Wesentliche, die wahren Hintergründe und den Gesamtzusammenhang. So ist es auch in der Ukraine.

Ein kurzer Blick in die Geschichte der Ukraine, das als Quasi-Staat erst nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden ist, verdeutlicht bereits, dass der Konflikt Ursachen hat, die bedauerlicherweise in der Westlichen Welt verschwiegen werden. Die zwei größten ukrainischen Städte Kiew und Charkow waren sehr lange russisch gewesen. Erst im Zuge der Dezentralisierung der neu gegründeten Sowjetunion waren sie Teil neuer Regionalgebilde, die nach dem Zerfall der Sowjetunion zu Staaten wurden. Das Versprechen der USA und ihres Marionettenregimes namens Bundesrepublik Deutschland, nach der Wiedervereinigung Deutschlands die Nato nicht nach Osten auszuweiten, wurde mehrfach gebrochen. Durch putschartige von den USA finanzierte Umstürze, wurden westhörige Systeme „erschaffen“. Russland wurde eingekreist und hat sich jetzt militärisch zur Wehr gesetzt. Doch warum jetzt?

Zunächst einmal ist ein Blick in die Blaupause der aktuell wirksamen Weltverschwörung namens „Clash of Cultures“ zu werfen. Das im Deutschen unter dem Titel „Kampf der Kulturen“ erschienene Buch des US-amerikanischen Politikwissenschaftlers und Professors der Harvard-Universität Samuel Phillips Huntington ist zwar schon 26 Jahre alt, aber der Inhalt ist noch nicht verwirklicht. Das Buch trägt den Untertitel: „Die Neugestaltung der Weltpolitik im 21. Jahrhundert“. Eigentlich wurde sein Buch vor allem zur Feindschaft gegen Muslime verwendet [1]. Die Westliche Welt könne sich nur behaupten, wenn es die islamische Befreiungstheologie besiegen könne. Denn der Islam ist die einzige in der Welt noch herrschende Ideologie, die sowohl moralisch als auch vom Mobilisierungspotential her dem westlich-imperialistischen Raubtierkapitalismus entgegentreten könne. Huntington hat in seinem Buch den Krieg zwischen Russland und der Ukraine vorhergesagt [2], andere würden sagen: heraufbeschworen.

Hintergrund der russischen Problematik ist unter anderem die russisch-orthodoxe Kirche oder überhaupt eine Befreiungstheologie, die sich gegen den sich ausbreitenden atheistischen Materialismus der gesamten Welt stemmt. Jener Materialismus verdinglicht Menschen und vergöttert Dinge. Im Westen gibt es die Pervertierung dieser Ideologie, indem sie missbräuchlich in das Geschenkpapier des Christentums und Judentums verpackt wird. Der Mensch soll eine lenkbare Marionette der superreichen Eliten der Welt sein, der vor allem dafür sorgt, dass die Schere zwischen arm und reich immer weiter auseinanderdriftet und die nimmersatten Superreichen immer reicher werden lässt, ohne es zu beklagen. Die islamische Befreiungstheologie, die 1979 in der neu gegründeten Islamischen Republik Iran wiedererwacht ist und den US-Schah vertrieben hat, steht massiv und immer erfolgreicher dagegen. Die Anziehungskraft des Islam im Westen wurde durch den künstlichen, durch die aus den USA und durch ihre verbündeten Saudis finanzierten Terror eingegrenzt. Das europäische Christentum wurde faktisch vernichtet. Die Kirchen in Deutschland versuchen durch Diskos in Kirchen und Segnung von LGBT am Leben zu bleiben. Als nahezu letzter Akt wurde jetzt auch die katholische Kirche zerstört, teils durch Eigenverschulden aber vor allem durch die in jeder Hinsicht übertriebene Darstellung jenes Eigenverschulden.

Die orthodoxe Kirche im Osten ist aber nach wie vor in Teilen des Volkes verankert und ein moralischer Gegenpol gegen den zunehmenden Materialismus, auch in vielen ex-sozialistischen Staaten. Ziel von Huntingtons Blaupause der westlichen Strategie für das 21. Jh. bestand darin, die Russen mit in das Boot des Westens zu holen. Das ist aber an der Unersättlichkeit der US-Eliten gescheitert, welche die Russen überall in der Welt versucht haben zu verdrängen, zuletzt auch in Syrien und Libyen. Es ist kein Zufall, dass das Staatsoberhupt, welchen Putin mit am häufigsten besucht hat, kein geringerer ist als die Heiligkeit unserer Zeit Imam Chamenei. Das macht Putin nicht zum Engel, aber es verdeutlicht doch, dass er die Zukunft seines Landes nicht im Westen sieht.

Aktuell wurde der Einmarsch medial vom Westen vorbereitet. Eine beispiellose Kampagne überzog Russland, Botschafter wurden abgezogen, Ausländer wurden aufgefordert die Ukraine zu verlassen. Kampfverbände wurden verschoben usw. usf. Als Russland dann aber wirklich einmarschiert ist, taten alle so, als wenn sie total überrascht worden wären. Das bedeutet, dass jene Ansagen aus dem Westen nichts als Propaganda waren und man nie mit einem Einmarsch gerechnet hat. Die Russen haben den Einmarsch auch im Lichte der unaufhörlichen Bombardierung und Unterdrückung der russischstämmigen Ukrainer jetzt für angebracht gehalten.

So kam es also zu dem Einmarsch in die Ukraine mit den bekannten Vorgaben und Zielen [3]. Interessant sind die weltweiten Reaktion. Anders als in der westlichen Welt dargestellt, wird der Kriegsausbruch nicht überall so bewertet, wie es die Westliche Welt gerne hätte. So hat China eine durchaus differenzierte Haltung zu dem Einmarsch [4]. Putins Rede zum Einmarsch gibt einen Hinweis, warum große Teile der Welt sich eher zurückhaltend äußert: „Generell hat man den Eindruck, dass fast überall, in vielen Regionen der Welt, wo die USA hingehen, um ihre Ordnung durchzusetzen, blutige, nicht heilende Wunden, Eiterbeulen des internationalen Terrorismus und Extremismus zurückbleiben.“ [5] Es wäre allerdings keine Überraschung, wenn eines Tages herauskäme, dass die USA die Ukraine im wahrsten Sinn des Wortes verkauft haben. Das satanische Prinzip zeichnet sich dadurch aus, dass Satan sich nach der vollständigen Unterwerfung des Satansanbeters von seinen eigenen Anhängern lossagt.

Viele Details der Hintergründe sind bis heute der deutschen Bevölkerung vorenthalten oder aktuell kaum berichtet worden. So hat z.B. die Ukraine die Wasserzufuhr auf die Krim gekappt bei Inkaufnahme aller damit verbundenen Schäden an Mensch und Umwelt. Selbst die Tagesschau konnte damals nicht umhin auf die ökologische Katastrophe hinzuweisen. [6] Wenige Stunden nach dem Einmarsch wurde das Problem gelöst.

Am traurigsten ist meine Wenigkeit über das Bild, welches meine Heimat Deutschland abgibt. Als hundertprozentiger Vasall der USA kappen wir unsere Verbindungen zu Russland, verhindern nicht, dass Deutschland weiterhin militärische Basis zum Kampf gegen Russland und den Rest der Welt ist, und verraten unsere eigenen Energieversorgungsinteressen. Kluge Köpfe haben schon über ein Jahrhundert darüber spekuliert, warum Deutschland und Russland in zwei Weltkriegen aufeinanderhetzt worden sind. „Es sind ja Aussagen bekannt, dass die USA seit über hundert Jahren eine Verbindung Russlands mit Deutschland unterbinden, weil sie eine wirtschaftliche wie auch militärische Konkurrenz befürchten, wenn sich deutsches Kapital und deutsche Technologie mit russischen Rohstoff-Ressourcen und russischer Arbeitskraft verbänden.“ Das sagte Dr. Wolfgang Bittner: Schriftsteller, Publizist und unter anderem Autor des Buches: „Der neue West-Ost-Konflikt“ [7].

Vorläufiges Zwischenfazit. Die Russen orientieren sich weg vom Westen. China wird tagtäglich stärker. Die USA können ihre Ziele immer weniger durchsetzen und zeigen deutliche Anzeichen eines untergehenden Imperiums mit allen Verwerfungen, die solch ein Untergang für die gesamte Menschheit mit sich bringt. Und Deutschland wird von Menschen regiert, die bis zum Abgrund an den USA kleben, selbst wenn es zum Verrat an der eigenen Bevölkerung führen würde. In dieser Lage ist es die Aufgabe aller friedens-, freiheits- und gerechtigkeitsliebenden Menschen, das eigene Potential zu erkennen und gegen das untergehende Imperium Widerstand zu leisten. Deutschlands hoffnungsvolle Zukunft muss an der Seite der unabhängigen Völker dieser Erde sein und nicht in einem Bündnis zur Unterwerfung der Menschen. Dann werden wir eines Tages froh sein, dass unsere versprochene Helmlieferung an den Boxer Klitschko und seine Mitboxer sich verspätet haben.

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