Die Schleimspur der Israel-Unterwürfigkeit zieht sich durch alle Parteien

Eins der Opfer: Walter Herrmann in Köln

Es war einmal ein Staat, der gründete sich von Beginn an auf mystifizierende Unwahrheiten und ethnische Vertreibung. Als neue israelische Historiker – und hier ist insbesondere Prof. Ilan Pape zu nennen – dies mit historischen Fakten aufdeckten, wurden sie zu „Staatsfeinden“ und aus dem „Märchenland“ gemobbt. Schlimmer noch: Wir machten uns zu willfährigen Helfern, indem die Stadt München Ilan Pappe Räume für einen Vortrag und Diskussionsabend verweigerte. Jetzt haben wir die Wiederholung, indem die Trinitatis-Gemeinde und die Heinrich-Böll Stiftung (der Grünen) ihre Zusage zur Durchführung einer Veranstaltung mit Prof. Norman Finkelstein rückgängig machte. Nun hat auch die Rosa-Luxemburg-Stiftung (der Linken) ihre Zusage zurückgezogen, diese Veranstaltung mit Finkelstein zu übernehmen. Prof. Finkelstein zog es daher vor, seine Deutschlandreise zu stornieren.

Ein wahres Spiegelbild zeigt sich hier wieder, das sich durch unsere deutsche Parteienlandschaft zieht. Die SPD in München mit OB Ude verweigert die Räume für Ilan Pappe, Sohn von deutschen Holocaustüberlebenden. Die Grünen und die Linke (meint sie damit wirklich koalitionsfähig im Bund zu werden?) lehnen die Räumlichkeiten für Norman Finkelstein ab, Sohn von Holocaustüberlebenden. Israel/der „jüdische Staat“  hat es geschafft, dass Deutschland die Terminologie der Einteilung von „guten“ (= zionistischen) und „schlechten“ Juden voll übernommen hat – d.h. den „selbsthassenden“ oder jüdischen „Antisemiten“, wie man uns gerne bezeichnet und damit ausgrenzen, unglaubwürdig und mundtot, machen will. Tatsächlich mag ich mich und meinen jüdischen Mann sehr gern.

Gerade in Deutschland sollte man nicht noch einmal eine Trennung und Ausgrenzung von Juden hinnehmen. Deutschland sollte endlich akzeptieren, dass Israel eben nicht für alle Juden spricht – ein Staat, der systematisch die Menschenrechte mit Füßen tritt, weiterhin alle UN-Resolutionen missachtet, den Nahen Osten mit Kriegsdrohungen überzieht und noch über 11.000 Gefangene willkürlich einsitzen lässt.

Wer spricht denn noch von den 1,5 Millionen eingesperrten Gaza-Eingesperrten? Ist kein Thema mehr, nachdem der „ausgewogene Goldstone-Report“ fast schon wieder aus den Medien verschwunden ist. Im Gegenteil: Der vorher so angesehene Richter Goldstone ist inzwischen dank israelischer Propaganda zum „umstrittenen“ Richter mutiert.

Auch beim jüngsten Beispiel der unmoralischen und mörderischen Politik Israels scheuen sich deutsche Politiker „laute Töne“ anzuschlagen. Aus Rücksicht auf die guten Beziehungen zu Israel schreckt die Regierung davor zurück den Botschafter einzubestellen und diesen wegen eines Mordanschlags auf einen Hamas-Führer in Dubai zu befragen, obwohl einer der mutmaßlichen Attentäter im Besitz eines deutschen Passes war. Aufgrund unserer historischen Verantwortung tolerieren wir also vermeintliche israelische staatliche Mordaufträge. Zu hoch hängen will die Bundesregierung und das Außenministerium den Fall nicht. Die Beziehungen zu Israel sollen nicht belastet werden.

Schöne Beziehungen sind das!! Da machen wir unser demokratisches Gefüge und unser Grundgesetz zu Makulatur, wenn wir diese israelische Politik weiter unterstützen. Daher ist auch Israel in Deutschland dank Kanzlerin Merkel „Staatsräson“. Außerdem steht im Koalitionsvertrag nicht Israel, sondern „Jüdischer Staat“. Damit wird unsere Verantwortung für das Lebensrecht der Palästinenser negiert, genau wie das der Jüdische Staat will.

Aber was ist schon von deutschen Politikern zu erwarten, die sich ständig mit israelischen Preisen und Ehrendoktorwürden überhäufen lassen, den Vorsitz von deutsch-israelischen Gesellschaften übernehmen und die Bundeszentrale für Politische Bildung in eine Zentrale für „israelische“ Propaganda-Bildung umfunktioniert haben.

Auf der gleichen Linie liegt Steinmeiers „Abschiedsgeschenk“ an Israel und Ägypten für den „Grenzbefestigungszaun“, nämlich Zähne fletschende Schäferhunde als deutsches „Grenzsicherungsgeschenk“. Mit dieser Art von „Grenzsicherungsgeschenken“ haben wir ja eine jahrzehntelange Erfahrung. Diese Schleimspur der Unterwürfigkeit zieht sich durch alle Parteien gleichmäßig. Das ist dank Israels Lobbyarbeit einmalig in der Welt und in Perfektion gelungen.

Dieser jüdische Staat stinkt nicht nur von den Socken her – die Armee will alle IDF-Soldaten mit neuartigen Socken gegen stinkende Füße ausrüsten –, sondern er stinkt vom Kopf her. Eine Armee – die moralischste Verteidigungsarmee der Welt – mit Soldatinnen, die oftmals noch brutaler als Männer gegen die palästinensische Bevölkerung vorgingen, diese erniedrigten und mordeten. Gegen diesen morbiden Gestank in Israel helfen auch keine Gasmasken, die die israelische Bevölkerung bekommt.

Tatsächlich fährt Propaganda-Minister Yuli Edelstein ein neues Geschütz im Propagandakrieg auf. Die in der „Diaspora“ lebenden Israeli sollen die Untaten des „Jüdischen Staates“ „schönreden“. Außerdem wollen Netanjahu und Lieberman die Auslands-Israeli wählen lassen, um so die Rechte noch mehr zu stärken. Die Kadima-Partei nennt den Gesetzesentwurf antizionistisch, denn der Zionismus, die jüdische Nationalbewegung, basiere darauf. dass Juden im eigenen Staat leben.

Das Privileg, das Schicksal Israels zu bestimmen, muss in den Händen derer liegen, die auch bereit sind, den Preis für diese Entscheidung zu zahlen. Die Tageszeitung Haaretz sprach von einer „Demokratie per Fernbedienung“. Es sei einfach, ein „Nationalist in Manhattan zu sein. Haaretz vergaß dabei die „Nationalisten“ (Salon-Zionisten) in Deutschland, angefangen vom Zentralrat der Juden in Deutschland bis zum „Pornoverfasser“ H.M. Broder. Diesen ganzen selbsternannten Hütern des Zionismus und Verwaltern der „erlaubten“ Israel-Kritik sollten wir alle – inklusive der deutschen Politik – endlich Paroli bieten, anstatt sie ständig zu hofieren und gewähren zu lassen.

Da spricht fast die gesamte deutsche Presse nach dem Tritt gegen Charlotte Knobloch nach ihren Fehltritten und deren Verzicht auf eine weitere Kandidatur als Präsidentin des Zentralrats von einem neuen deutschen Judentum in Gestalt von Dieter Graumann als Nachfolger. Sicherlich, Dieter Graumann vertritt das neue/alte Judentum wie gehabt, und es geht nahtlos weiter. Hatte er sich nicht schon oft hervorgetan, als er z.B. Rupert Neudecks Buchvorstellung verhindern wollte, FAZ Redakteure nach ihm nicht genehmen Artikeln oder Felicia Langer nach ihrer Bundesverdienstkreuz-Verleihung attackierte. Das ist hier nur ein kleiner Ausschnitt von dem, was wir vom neuen Zentralratspräsidenten zu erwarten haben. Ich freue mich schon auf ihn!

Fazit: Israel-kritische Juden werden in Deutschland wieder ausgegrenzt. Wer Jude ist und in Deutschland auftreten darf, bestimmt die Israel-Lobby – mit Hilfe und vorauseilendem Gehorsam der deutschen Politik. Eine Schande für jeden aufrechten Demokraten!

Zur Hetzjagd gegen ihn aufgerufen – Walter Herrmann Foto: Anneliese Fikentscher

Eine zusätzlich neue Qualität wird erreicht, wenn zur Hetzjagd gegen den Initiator der Kölner Klagemauer auf der Domplatte (die Bildwand), Walter Hermann, aufgerufen wird. Da hat sich also eine Gruppe „couragierter“ Kölner Bürger zusammengetan – Pro Köln lässt grüßen! –, um Walter Herrmann bei der Kölner Staatsanwaltschaft wegen Verbreitung von Antisemitismus und Anstachelung von Hass anzuzeigen. Unter der Ägide von „Monika S.“ – Monika wer? – und dem Kölner „Theatermann“ Gerd Buurmann läuft eine Strafanzeige.

Walter Herrmann vor der Kölner Klagemauer Foto: Anneliese Fikentscher

Gerade Walter Herrmann, Aachener Friedenspreisträger, ein honoriger Mensch und angesehener Buchautor, der immerhin mit seiner engagierten Bilderwand gegen israelische Kriegsverbrechen über 100.000 Unterschriften sammeln konnte – auch ich habe unterschrieben – soll hier mundtot gemacht werden. Lassen Sie uns alle an die Staatsanwaltschaft Köln (Am Justizzentrum 13, 50939 Köln) schreiben für Walter Herrmann und den Erhalt seiner Bilderwand.

Am 21.02.2010 schrieb auf der „Achse der selbst ernannten Guten“ eine Lucy de Beukelaer, ein Scherzkeks (stammt sie von der Keks-Dynastie ab?), unter dem passenden Titel „Merde de Cologne“ gegen den „pensionierten Penner“ (Walter Herrmann) und rief dazu auf, die Installation platt zu machen. Das ist der gleiche Tonfall, mit dem der Achsen-Mitinitiator und gerichtlich bestätigte Pornoverfasser Broder über seine Prozessgegner spricht, die er alle in der zweiten Instanz platt machen will.

Ein „Funken“ Hoffnung besteht nach so vielen brillanten und intellektuellen Israel-Kritikern der Generation der 60-Jährigen und +: Die Enkelgeneration z.B. in Gestalt von Avindar Begin, Sohn von Knesset-Mitglied Benny Begin und Enkel von Menachim Begin, meint (O-Ton): „Mörderisches Blut fließt in den Arterien der Israelis.“

Verinnerlichen wir endlich alle und gerade in Deutschland unsere besondere Verantwortung: Israel will alles nur keinen Frieden.

Wie sprach Professor David Urban, Rechtsprofessor der Georgetown-Universität in Washington über das Verbot den anderen zu beschämen, das für die jüdische Vorstellung von Würde so bedeutsam sei? Der Talmud lehre, man solle sich eher verbrennen, als seinen Nächsten zu erniedrigen. Gegen dieses Gebot verstoße die Folter. Nicht nur gegen dieses Gebot verstößt Israel – der „Jüdische Staat“. Lassen wir das nicht länger zu. (PK)

Nachtrag:
Die von RLS und Böll-Stiftung zensierte Finkelstein-Veranstaltung wird ohne Prof. Finkelstein am Freitag um 19 Uhr in der jW-Ladengalerie in Berlin-Mitte stattfinden.

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