Die Ukraine provoziert den Iran Von Jewgeni Posdnjakow und Aljona Sadoroschnaja

Wen provoziert dieser korrupte Ukra-Nazi-Staat  und sein „Komiker-Präsident“eigentlich nicht?    Evelyn Hecht-Galinski

Die Ukraine provoziert den Iran

Von Jewgeni Posdnjakow und Aljona Sadoroschnaja Die Konfrontation zwischen Iran und Israel hat sich nach dem Angriff auf militärische Objekte in Isfahan erneut verschärft. Doch diesmal blieb die Ukraine nicht aus – die skandalöse Behauptung von Selenskijs Berater Michail Podoljak wurde in Teheran als eine implizite Bestätigung von Kiews Teilnahme am Zwischenfall aufgefasst.

Die Ukraine provoziert den Iran

Von Jewgeni Posdnjakow und Aljona Sadoroschnaja

Der Kommentar des ukrainischen Regierungsvertreters Michail Podoljak zum Drohnenangriff auf eine Rüstungsfabrik in Isfahan hat das offizielle Teheran sichtlich verärgert. Iran könnte nun seine offizielle Position zum Ukraine-Konflikt ändern, meinen Experten.
Die Ukraine provoziert den IranQuelle: Gettyimages.ru © Rainer Puster / EyeEm

 

Die Konfrontation zwischen Iran und Israel hat sich nach dem Angriff auf militärische Objekte in Isfahan erneut verschärft. Doch diesmal blieb die Ukraine nicht aus – die skandalöse Behauptung von Selenskijs Berater Michail Podoljak wurde in Teheran als eine implizite Bestätigung von Kiews Teilnahme am Zwischenfall aufgefasst. Während man in Israel wegen Podoljaks Äußerungen ratlos ist, ist Teheran verärgert. Und dieses Land ist durchaus fähig, einen Raketenschlag gegen die Ukraine auszuführen.

Am Sonntag verbreitete der Berater des ukrainischen Präsidialamts Michail Podoljak über Twitter eine Meldung, in welcher er Iran wiederholt angeblicher Drohnenlieferungen ins Kampfgebiet in der Ukraine beschuldigte und implizit Kiews Teilnahme am Angriff gegen Isfahan gestand. In diesem Zusammenhang wurde der ukrainische Botschafter in Teheran vom iranischen Außenministerium vorgeladen.

Darüber hinaus forderte die iranische Regierung das Präsidialamt der Ukraine auf, Podoljaks Äußerungen bezüglich des Angriffs auf ein Objekt des republikanischen Verteidigungsministeriums in Isfahan zu korrigieren. Andernfalls könne Teheran seine Position zum Konflikt in der Ukraine ändern. Dies berichtete ein ungenannter iranischer Beamter dem Nachrichtenportal Nour News.

Seiner Meinung nach könnten Podoljaks Äußerungen ein verstecktes Geständnis einer Teilhaberschaft der Ukraine am Angriff sein. Die Quelle verwies außerdem darauf, dass Teheran mehrmals die Notwendigkeit eines Waffenstillstands in der Ukraine und einer Verhandlungslösung des Konflikts betonte. Doch diesmal könnte sich die offizielle Position Irans zur ukrainischen Krise ändern.

Waffenfabrik im Iran mit Drohnen angegriffen

In der Nacht von Samstag auf Sonntag hatten sich im Iran eine Reihe von Explosionen ereignet. Eines der Ziele war die Rüstungsfabrik in der Stadt Isfahan, die von drei Drohnen angegriffen wurde. Danach wurde ein Konvoi der Iranischen Revolutionsgarde angegriffen, der in der Nähe der syrisch-iranischen Grenze unterwegs war. Es wurden auch Anschläge in der Stadt Mahabad und sogar im Hauptquartier der Revolutionsgarde gemeldet, allerdings bestätigten sich diese Angaben nicht.

Experten sind der Ansicht, dass es unmöglich ist, den Urheber der Angriffe mit Sicherheit zu ermitteln, denn der „Hauptverdächtige“ – Israel – schweigt sich traditionellerweise aus. Doch in jedem Fall wird der Iran den Vorfall nicht unbeachtet lassen, und die Position des Landes wird sich nach einer offiziellen Erklärung des Staatsoberhaupts der Islamischen Republik Ebrahim Raisi klären.

Der leitende wissenschaftliche Mitarbeiter des russischen Zentrums für Analyse von Strategien und Technologien Juri Ljamin erklärte gegenüber der Zeitung Wsgljad:

„Die Reaktion Irans hängt in vielerlei Hinsicht von Ergebnissen der Untersuchung des Vorfalls in Isfahan ab. Doch einige Vertreter der ukrainischen Regierung haben es schon geschafft, derart brüske Äußerungen zu machen, dass Teheran sie kaum vergessen wird.“

Der Experte erklärte:

„Iran ist über die entstandene Lage äußerst verärgert. Im Prinzip ist momentan eine diplomatische Demarche durchaus wahrscheinlich. Das Niveau der bilateralen Beziehungen zwischen Kiew und Teheran könnte gesenkt werden. Ich schließe nicht aus, dass es zu einem völligen Abbruch des Dialogs kommen kann.“

Eine Intensivierung der Beziehungen zu Russland sei ebenfalls möglich, so Ljamin weiter. Doch würde Iran die Zusammenarbeit mit Moskau kaum zur Schau tragen, nur um die Ukraine zu verärgern:

„Große Taten lieben Stille. Zumal die russischen Beziehungen zu Iran schon auf einem ziemlich hohen Niveau sind.“

Unter der Annahme, dass die Untersuchung eine tatsächliche Beteiligung Kiews an den Ereignissen in Isfahan aufzeigen wird, seien auch härtere Gegenmaßnahmen bis hin zu einem militärischen Angriff denkbar, betonte Ljamin:

„Theoretisch liegt das Gebiet der Ukraine in Reichweite iranischer ballistischer Raketen. Dabei würden die Raketen den souveränen Luftraum der Türkei überfliegen, weswegen ihre Zustimmung nicht erforderlich sein wird.“

Er erklärte:

„Darüber hinaus ist Iran ein sehr entschlossener Aktor, der gewohnt ist, seine Interessen zu verteidigen. Für ihn ist es sehr wichtig, die eigene militärische Macht selbstständig zu zeigen. Daher wird Teheran Russland ebenfalls nicht um Unterstützung bitten, um etwa das Abfeuern der Raketen aus dem Kaspischen Meer abzustimmen.“

Zusammenfassend merkte Ljamin an, dass Iran über eine reiche Erfahrung im Einsatz ballistischer Raketen verfüge. Er erinnerte an die Angriffe gegen US-Militärbasen im Irak.

Der Mitarbeiter des Instituts für Studien zur nationalen Sicherheit der Universität Tel-Aviv Simon Tsipis erklärte:

„Die jüngsten Anschläge in Iran haben mit der Ukraine nichts zu tun. Die Behauptungen des Beraters des ukrainischen Präsidialamtes Michail Podoljak stellen lediglich einen unerklärlichen Versuch dar, sich an den Ereignissen aufzuspielen.“

Der Experte nannte zwei mögliche Erklärungen des Vorfalls. Laut der ersten befanden die USA und Israel, dass Russland wegen der militärischen Operation in der Ukraine den Iran nicht „schützen“ könne. In diesem Zusammenhang entstand ein „Anlass zu einem legitimen Angriff“ gegen die Objekte in Isfahan.

Doch für wahrscheinlicher hält Tsipis innerpolitische Änderungen in Israel und die Rückkehr von Benjamin Netanjahu auf den Posten des Ministerpräsidenten. Er erklärte:

„Die Rechte ist in die Regierung zurückgekehrt, weswegen Israel weitere Eskalation gegenüber Palästina, den Gaza-Streifen und nun auch gegenüber Iran betreibt.“

Tsipis nannte den Angriff auf die iranischen Anlagen einen „beispiellosen Vorfall“ auf dem Gebiet eines souveränen Landes. Er betonte:

„Früher beschränkten sich Israel und die USA auf punktuelle Schläge, doch heute sehen wir einen groß angelegten Angriff auf iranische Objekte.“

Der Experte ist überzeugt, dass die Ukraine einen solchen Angriff nicht durchführen und sich nicht daran beteiligen könnte. Seiner Meinung nach sind die Behauptungen der Regierung in Kiew ein Versuch, die Aufmerksamkeit im Informationsfeld auf sich zu ziehen und dadurch „Israels Gunst zu erschleichen“. Daher würden Podoljaks Behauptungen keiner Kritik standhalten, so Tsipis:

„In der Ukraine versteht man, dass sie von Israel nichts erreichen können, deswegen versucht Kiew, eine gewisse Intrige zu schaffen. Demnach sei Israel ein Verbündeter der Ukraine, und seine Handlungen seien gerade dadurch begründet. Doch Israel braucht eine solche ‚Hilfe‘ von der Ukraine überhaupt nicht.“

Eine ähnliche Ansicht vertritt der Mitarbeiter des Instituts für Orientalistik der Russischen Akademie der Wissenschaften Wladimir Saschin. Er erklärte:

„Teheran sollte Podoljaks Worte wahrscheinlich nicht so ernst nehmen. Natürlich könnten sich die Iraner aufgrund ihrer orientalischen Mentalität durch seine Behauptungen beleidigt fühlen. Doch man kann mit Sicherheit sagen, dass alle Anschläge auf iranische Objekte in keiner Verbindung zur Ukraine stehen.“

Saschin vermutete:

„Nimmt man an, dass das Hauptziel des Angriffs die Fabrik in Isfahan war, ist anzumerken, dass diese Anlage unter anderem Drohnen produziert. Wir haben mehrmals Anschuldigungen gehört, dass diese Apparate an Russland weitergegeben werden. Die Ukraine war ausgerechnet an diesem Aspekt interessiert, weswegen Podoljak seine unüberlegte Äußerung machte.“

Er erzählte:

„Dabei ist offensichtlich, dass der Zwischenfall in Isfahan nicht der erste ist – im Iran ereigneten sich regelmäßig Explosionen, Morde an Nuklearphysikern. Auch der Tod von Qasem Soleimani ist nicht vergessen. Nach solchen Vorfällen macht Teheran immer lautstarke Erklärungen. Doch gewöhnlich geht die Sache nicht über propagandistische Losungen hinaus, wenn man einzelne Angriffe auf angrenzende Territorien nicht einrechnet.“

Sollte nichtsdestotrotz die Teilnahme der Ukraine am Zwischenfall in Isfahan bewiesen werden, wird Iran zumindest ein moralisches Recht auf das vom ukrainischen Militär kontrollierte Territorium erhalten. Ob er davon aber Gebrauch macht, hängt nach Meinung von Experten von einer Summe von Faktoren, darunter der Position Russlands, ab.

Übersetzt aus dem Russischen und zuerst erschienen bei Wsgljad.

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