Feminismus und Islam

Was sich heute Feminismus nennt, muss sich vom weißen Euro­zentrismus befreien
Darüber sollte die „islamophobe Pseudo-Feministin“ Alice Schwarzer einmal nachdenken, bevor sie wieder in Broder Manier, den „Scharia-Islam“ als Feindbild bemüht und neue Hetztiraden loslässt!

Die Palästinenserin Lana Sirri, von der im Herbst ein Buch über islamischen Feminismus auf Deutsch erscheint, verwendet den Ausdruck „glaubensbasierter Einspruch“: So beschreibt sie ihren Umgang mit Koranpassagen, die herabsetzend gegenüber Frauen klingen. Das heißt: Die Annahme, dass der Islam insgesamt eine auf Gerechtigkeit, auch Geschlechtergerechtigkeit, zielende Interpretation ermöglicht, wird durch solche Passagen nicht infrage gestellt, aber sie werden auch nicht übergangen.

„Glaubensbasierter Einspruch“ ist damit das Gegenteil von dem, was Musliminnen öffentlich oft abverlangt wird: ihren Glauben um des Einspruchs willen zu verwerfen oder auf einen Talkshow-tauglichen Restposten abzuschmelzen.

Eine islamische (oder muslimische) Feministin hat mehr Gegner, als man hier nennen kann: die Rechtspopulisten ohnehin, dazu die meisten Salafisten, also die muslimische Rechte; eine religionsferne deutsche Linke, die Gläubige nicht als Subjekte emanzipatorischer Politik wahrnimmt. Und wie sich Alice Schwarzer den Islam zurechtsortiert, mit „Scharia-Islam“ als süffigem Feindbild, das ist für eine praktizierende Muslimin auch kein Bündnisangebot.

http://www.taz.de/Debatte-Islam-und-Feminismus/!5303689/

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