Gegen Entfremdung von Moshe Zuckermannn und Susann Witt-Stahl

Moshe Zuckermann – Gegen Entfremdung – Ein E-Book vom Westend Verlag

Erich Fried war eine Ikone der politischen Lyrik der Bundesrepublik ab den Sechzigerjahren bis zu seinem Tod 1988. Zu seinem 100. Geburtstag beleuchten Moshe Zuckermann und Susann Witt-Stahl das dichterische Werk des herausragenden Literaten und sein engagiertes Wirken als Marxist, Friedenskämpfer und Antifaschist.

Heute wäre der wunderbare „Störenfried hundert Jahre alt geworden

Moshe Zuckermann/Susann Witt-Stahl: „Gegen Entfremdung“ – Der „Stören-Fried“

Erich Fried begriff sein dichterisches Schaffen als Akt emanzipativer Praxis und als politischen Einspruch gegen Verhältnisse, die zu verändern seien – in Deutschland, dem Land der Täter, aber auch in Israel. Moshe Zuckermann und Susann Witt-Stahl erinnern an einen kämpferischen Poeten.

Gegen Entfremdung von Moshe Zuckermannn und Susann Witt-Stahl erscheint am 12.April 2021 im Westend-Verlag

Ich danke Moshe Zuckermann und Susann Witt-Stahl sehr dafür, dass sie mit dem Buch „Gegen Entfremdung“, meinem Lieblingsdichter Erich Fried eine wichtige Ehre erwiesen haben, die diesem unvergessenen und streitbaren Intellektuellen gerecht wird. Durch diese Gespräche der beiden Autoren, lernte ich einen Fried kennen, der mir zuvor noch nicht so im Bewusstsein verankert war. Wie sie sein Leben schildern und seinen ewigen Kampf für Gerechtigkeit und für die Dichtung ist faszinierend. Dabei die vielen im Buch veröffentlichten Gedichte zu lesen rundet das Gesamtbild dieses einmaligen und unvergessenen Mannes ab. Wenn Moshe Zuckermann schreibt, „dass Fried ,einer der bedeutendsten jüdischen politischen Dichter der Nachkriegszeit, im Judenstaat so gut wie keine Rezeption erfahren hat“  und  mich  die besonderen Parallelen zum heutigen „jüdischen Staat“ ziehen lässt. Wenn Zuckermann schreibt: “ Zum einen wurde damals schon jegliche ernsthafte Israelkritik und antizionisitsche Ausrichtung als feindlich eingestuft, zwar nicht als antisemitisch apostrophiert, aber als dezidiert Abwehrendes angesehen“. 

Wenn Susann-Witt-Stahl schreibt: „Wer die Feinde von Erich Fried kennt, weiß, dass ihm der Hass zur höchsten Ehre gereicht. Das galt schon damals, aber noch mehr heute“. Dann fühle ich mich mit Erich Fried verbunden, wie nie zuvor.

Es ist dem Westend Verlag zu danken, dass er, anlässlich des hundertsten Geburtstag von Erich Fried am 6.Mai 2021 zu danken, dass er dieses Gesprächsbuch zwischen Susann Witt-Stahl und Moshe Zuckermann publizierte. Es ist ein wunderbares Buch, dass ich in einer Nacht durchgelesen habe und sicher noch viele weitere Male . Was für eine wunderbare Erinnerung an diesen großen Menschen und einmaligen Lyriker.

 

Erich Fried

Gegen Vergessen

(…)

Ich will mich erinnern

an alles, was man vergisst

denn ich kann nicht retten

ohne mich zu erinnern

(…)

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