Geschichte der Türkei von Maurus Reinkowski C.H. Beck

Maurus Reinkowski hat mit „Geschichte der Türkei“ ein umfassendes Buch über die Türkei und ihre Geschichte verfasst und ich war sehr neugierig darauf dieses Buch zu lesen. Man merkt wie dieser Islamwissenschaftler sein umfangreiches Wissen  in verständlicher Form an die Leser vermitteln will. Er stürzt sich allerdings für mein Empfinden zu sehr auf die Spannungen und macht keinen Hehl daraus, wie groß seine Abneigung gegen Präsident Erdogan ist. Es ist ein sehr politisches Buch, Kulturgeschichte kommt so gut wie gar nicht vor und diesen Apekt vermisse ich. Aber dieses Buch ist für jeden Leder, der sich für dieses wunderbare Land und seine  interessiert sicher eine wichtige Bereicherung. Ich hätte mir allerdings auch mehr darüber gewünscht, wie großherzig und gastfreundlich die Türkei mit  Flüchtlingen, von jüdischen Exilanten bis zu heutigen syrischen Flüchtlingen immer war. Auch der „Türken“-oder Islamhass, mit all seinen Aspekten fehlt mir. Die Türkei ist ein wunderbares Land, dass es verdient beachtet und bereist zu werden. Dieses Buch bietet zumindest einen Einstieg in die Historie und um mehr Verständnis für dieses großartige Land zu entwickeln. Es ist ein Versuch, der es lohnt gelesen zu werden, trotz aller Kritik, die ich an diesem Werk habe.

Evelyn Hecht-Galinski

 

Abbildung von Reinkowski, Maurus | Geschichte der Türkei | | 2021 | beck-shop.de

Reinkowski, Maurus

Geschichte der Türkei

Von Atatürk bis zur Gegenwart

 

Monografie

Buch. Hardcover

2021

496 S. mit 51 Abbildungen und 6 Karten.

C.H.BECK. ISBN 978-3-406-77474-4

 

Produktbeschreibung

Die republikanische Ordnung der Türkei ist seit der Staatsgründung 1923 nahezu unverändert, doch hinter der erstaunlichen Kontinuität verbergen sich dramatische Veränderungen – von der erzwungenen Europäisierung unter Atatürk über Militärputsche und Konflikte mit Minderheiten bis zum islamistisch-autoritären Präsidialregime Erdogans. Souverän, präzise und wunderbar lesbar erzählt der Islamwissenschaftler Maurus Reinkowski die Geschichte eines Landes am Kreuzungspunkt unterschiedlicher Kulturen und Machtblöcke.

Als der türkische Staatspräsident Erdogan im Sommer 2020 die Hagia Sophia vom Museum zur Moschee umwidmete, sprach er wie ein muslimischer Herrscher selbst die Eröffnungssure und demonstrierte damit, dass die Türkei ein islamisches Land ist. Die auf den Trümmern des Osmanischen Reiches errichtete Republik Türkei hat im Laufe ihrer hundertjährigen Geschichte ihre Identität immer wieder neu definiert: Der von Atatürk forciert laizistisch und europäisch aufgestellte Nationalstaat strebte unter dem Militärregime nach 1980 eine türkisch-islamische Synthese an, sah sich nach 1990 als Führungsmacht aller Turkvölker, um die Jahrtausendwende als künftiges Mitglied der Europäischen Union und sucht heute den Schulterschluss mit der ehemals osmanisch beherrschten arabischen Welt. Maurus Reinkowski erzählt die Geschichte der Türkei am Leitfaden der innen- und außenpolitischen Umschwünge und macht dabei auf meisterhafte Weise die gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und kulturellen Spannungen deutlich, die das Land zwischen Orient und Okzident bis heute prägen.

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