Hand in Hand für Gaza

Bilder und Videos von der Benefizveranstaltung in Wuppertal – am Ende der Slideshow startet das erste  Video automatisch.


Evelyn Hecht-Galinski, die mutige Kämpferin gegen deutsche Heuchelei und unbestechliche Kritikerin der Verbrechen gegen die Menschenrechte, erhielt am 28. September den IV. Kölner Karls-Preis.

Die DAG gratuliert

Antisemitismus-Debatte: Darf eine deutsche Jüdin Israel Kriegsverbrechen im Gaza vorwerfen?

Verfasst von Guido Grandt.

Der Gaza-Krieg wirft seine Schatten. Selbst unter den jüdischen Menschen, auch hierzulande.
Evelyn Hecht-Galinski hat sich noch nie gescheut, die israelische Regierung und ihre (Militär-)Politik scharf zu kritisieren. So scharf, dass es ihr sogar den Vorwurf des Antisemitismus einbrachte.
Dabei ist Evelyn Hecht-Galinski selbst deutsche Jüdin. Die Publizistin, die in diesem Jahr den renommierten Kölner Karls-Preis für engagierte Literatur und Publizistik erhalten hat, ist Gründerin der deutschen Abteilung der Organisation “Jüdische Stimme für gerechten Frieden in Nahost” und Tochter des einstigen Vorsitzenden des Zentralrats der Juden in Deutschland, Heinz Galinksi.  Ihr Vater musste unter den Nazis Zwangsarbeit leisten und wurde mit ihrer Mutter ins KZ Auschwitz-Birkenau deportiert. Hier verlor dieser seine Mutter und seine Frau. In der Bundesrepublik erhielt Heinz Galinski 1966 das Große Bundesverdienstkreuz.
Die Vergangenheit ihres Vaters lässt Evelyn Hecht-Galinski dennoch nicht inne halten, barsche Kritik an Israel zu üben. So bezeichnete sie die gegenwärtige israelische Regierung unter Benjamin Netanjahu einmal als “faschistisch” und “rassistisch”.  Kritiker bezichteten sie deshalb eines “jüdischen Selbsthasses”.
Die Publizistin hat sich das Lebensmotto ihres Vaters zu eigen gemacht: “Ich habe Auschwitz nicht überlebt, um zu neuem Unrecht zu schweigen.”
Auch in ihrem jüngsten Kommentar “Keine Solidarität mit ‘jüdischen’ Kriegsverbrechen! Eine Chuzpe!” auf Ihrer Seite
www.sicht-vom-hochblauen.de
hält sie sich mit Israelkritik nicht zurück.

Nachfolgend einige Auszüge (Quelle: www.sicht-vom-hochblauen.de/keine-solidaritaet-mit-juedischen-kriegsverbrechen-eine-chuzpe/):
Ich sitze hier, heute am Sonntag dem 3. August, und bin angeekelt über so viel Chuzpe jüdischer Funktionsträger in Deutschland. Meine schlimmsten Befürchtungen haben sich als wahr erwiesen, dass die Antisemitismus-Kampagne erfolgreich als Ablenkungskampagne von Kriegsverbrechen des “jüdischen Staates” inszeniert wurde und nahezu alle Medien weiter darauf springen und eilfertig weitermachen. Jetzt lese ich in verschiedenen Medien, dass sich der Präsident des Zentralrats der Juden, Dieter “David” Graumann, über eine fehlende Solidarität “mit uns Juden” angesichts der Welle von Antisemitismus beklagt.

“Wir Juden lassen uns nicht beirren”
durch diese Aussagen stellt sich der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland endgültig ins Abseits der deutschen Gesellschaft!
Sein Kampf um eine Sonderstellung und Sonderbehandlung fördert den Antisemitismus.
Es sind doch deutsche Bürger jüdischen Glaubens, oder etwa nicht?
Ist es wirklich richtig, wenn Graumann sich so einseitig an die Seite des “jüdischen Staates” und seiner Kriegsverbrechen stellt?
Also es sind nicht “wir Juden”, sondern Funktionsträger, die diese Haltung einnehmen und versuchen alle jüdischen Bürger in Mithaftung zu ziehen.
Nicht die muslimischen Bürger in Deutschland sind Antisemiten, sondern sie wenden sich zu Recht gegen das Unrecht und das Massaker das an ihren Brüdern und Schwestern in Gaza angetan wird, von “jüdischen Verteidigungssoldaten Soldaten in Israel!
Wir sollten Mitleid mit den über 1800 Ermordeten Palästinensern in Gaza haben, davon über 400 Kinder und über 80% Zivilisten!

Klar, die deutschen Politiker, von Gauck bis Merkel und ganz explizit auch Steinmeier haben umgehend die geforderte Solidarität ausgeübt… Diese deutsche “Elite” hatte schließlich nichts Besseres zu tun, als sich der “Springer-Bild”, dem deutschen Spezialblatt für “Israel-Versteher”, in einer “Anti-Judenhass” Kampagne anzudienen. Eben besuchten drei Bild-Journalisten im “Zeichen des Friedens” den faschistischen “jüdischen” Außenminister Avigdor Lieberman und ließen sich von ihm seine rassistischen Thesen darstellen!

Wir sollten Mitleid mit den über 1800 Ermordeten Palästinensern in Gaza haben, davon über 400 Kinder und über 80% Zivilisten!

Außenminister Avigdor Lieberman und ließen sich von ihm seine rassistischen Thesen darstellen! die Philosemitismus benutzt, um Kritik an jüdischen Kriegsverbrechen als Antisemitismus zu verunglimpfen, kann ich nur voller Ekel herabsehen.
Ihre Absicht hat aber nur so lange Erfolg, wie sich die Zivilgesellschaft diese Kampagnen als Wahrheit verkaufen lässt. Ich kann immer wieder nur wiederholen: Ein Staat Israel, der auf Anerkennung als “jüdischer Staat” besteht, wird sich daran gewöhnen müssen, dass jüdische Bürger weltweit für die jüdischen Kriegsverbrechen in Mithaftung genommen werden. Natürlich sehe ich immer mehr, dass das von Israel gewollt ist, um immer wieder auf der “Antisemitismuswelle” im Zusammenhang mit Anti-Israel-Kriegsverbrechen-Demonstrationen zu schwimmen.
Schändlich, wenn also Solidarität mit jüdischen Kriegsverbrechen verlangt wird.
Schändlich, wenn deutsche Politiker und Kirchenvertreter sich daran beteiligen.
Schändlich, wie Muslime mit Migrationshintergrund zu Antisemiten gemacht werden sollen. Natürlich gibt es hässliche Reaktionen, aber kann man diese nicht verstehen, angesichts des, von jüdischen Soldaten in Gaza angerichteten Massakers?
Natürlich sind es Juden, die brutal Kinder ermorden in Gaza und das dann als Kollateralschäden abtun!

Mehr als 9320 Palästinenser wurden verletzt, laut Angaben von UNO-Hilfsorganisationen wurde jeder vierte Palästinenser aus seinem zerbombten Haus vertrieben, mehr als 254.000 der etwa 1,8 Millionen Palästinenser in Gaza haben Zuflucht in einer von 90 UNO-Unterkünften Zuflucht gefunden. Am heutigen Sonntag wurde erneut eine dieser Unterkünfte, eine Schule in Rafah beschossen, wo 3.000 Flüchtlinge untergekommen waren. 10 Palästinenser starben. Ich habe selten so schreckliche Bilder auf Al Jazeera gesehen, wie diese, mit den Schwerverletzten, den zerfetzten Kindern und Toten.
Schändlich, wie die “jüdische Verteidigungsarmee” diese Vorgänge zu bestreiten versucht, indem sie aus diesen zivilen Opfern Terroristen macht.
Schändlich, wenn diese unmoralische “jüdische Verteidigungsarmee” immer wieder betont, zivile Opfer zu vermeiden. Genau das Gegenteil ist der Fall.
In diesem Zusammenhang möchte ich auch nochmals auf den Beginn dieses Gaza-Angriffs, des “jüdischen Staates” hinweisen. Nicht die Hamas begann damit, indem sie die Raketen in den “jüdischen Staat” schickte, sondern, die “jüdische Verteidigungsarmee” ermordete mehrere Hamas-Führer und wartete dann nur auf eine Gelegenheit, die neue Einheitsregierung zu Fall zu bringen. Da kam der bis heute ungeklärte Vorfall der Entführung und Tötung der drei Besatzungs-Siedler-Söhne und Talmud Schüler gerade zur rechten Zeit. Die jüdische Besatzungsarmee vertuschte ihre Kenntnis vom Tod der drei, nutzte die Gelegenheit, um bei der angeblichen Suche nach den drei Entführten eben einmal im besetzten Westjordanland eine kollektive Bestrafung der Palästinenser, mit dem Ziel Zerstörung besonders der Hamas durchzuführen. Schnell wurden angebliche Hamas Mitglieder als Täter gesucht, inzwischen hat sich heraus gestellt, dass diese Darstellung natürlich nicht den Tatsachen entsprach. Am Wochenende berichtete der BBC-Korrespondent Jon Donnison, dass Israel zugegeben habe, dass die Hamas für die Tötung der drei jüdischen Talmudschüler im besetzten Westjordanland nicht verantwortlich war. Auf Twitter sagte Donnison, der israelische Polizeisprecher Micky Rosenfeld habe ihm erzählt, dass die der Tötung der drei Siedlersöhne Verdächtigen zu einer vereinzelten Zelle gehörten, die zwar der Hamas angegliedert ist, aber nicht unter ihrer Führung arbeitet….
Vergessen wir auch nicht den danach aus Rache von drei jüdischen Mördern bei lebendigem Leib verbrannten jungen Palästinenser. Ob deren Häuser wohl auch zerstört wurden, und hört man noch etwas von denen?
Kritik im “jüdischen Staat” ist unerwünscht und gefährlich, da faschistischer Rassismus den ganzen “jüdischen Staat” von oben bis unten erfasst hat. Die Politik hat seit Staatsgründung auf diesen Punkt hin gearbeitet, dessen vermeintliches Ziel – die endgültige Vertreibung der Palästinenser – immer näher rückt.

Warum nur übernehmen deutsche Medien ständig die Propaganda der “jüdischen Verteidigungsstreitkräfte” oder deren Filmmaterial?

Seit fast 4 Wochen hausen die “jüdischen Verteidigungssoldaten” nun schon in Gaza. Kritik von außen wird autistisch verdrängt und beflügelt die Politiker nur in ihrem schändlichen Treiben. Die USA stehen weiter voll hinter dem “jüdischen Staat” und statten die Armee weiter mit neuen Waffen und Geldern aus. Egal ob US-Präsident Obama sich mit Premier Netanjahu streitet, egal ob US-Außenminister Kerry von seinen jüdischen Freunden abgehört wurde, wie der Spiegel berichtete. Die Regierung des “jüdischen Staates” konnte so die Informationen über die sogenannten Friedensverhandlungen besser für sich nutzen, bzw. torpedieren. Was muss eigentlich noch passieren, damit die jüdischen Lobbyisten ihren Einfluss gegenüber der US-Regierung verlieren? Wann kommt endlich der internationale Druck? Gegen Russland und Putin hat man den doch auch beschlossen.
Allerdings sehe ich in Deutschland mehr als schwarz in dieser Richtung, allerdings nur was die offizielle Seite betrifft. Denn die öffentliche Meinung ist nicht auf Seiten des “jüdischen Staates”. Dieser hat jede Legitimität verloren, indem er einen Völkermord in Gaza betreibt, ausgerüstet mit westliche Steuergeldern, Waffen und Kriegsschiffen. Auch Deutschland hat erneut eine schwere Schuld auf sich geladen, indem es diese Politik unterstützt.
Aber was ist von einem SPD-Außenminister Steinmeier zu erwarten, der in der Jüdischen Allgemeinen vom 31.7. voll auf die Linie des Zentralrats und des “jüdischen Staates” geht und “gemeinsame Sache” und Solidarität mit dem “jüdischen Staat” versichert, also die Argumente der Unterstützer der “jüdischen Kriegsverbrecher” übernimmt.

Wie sagte Chris Gunness, Sprecher des UN-Hilfswerks: “Gaza ist einzigartig, man kann nicht weglaufen. Jetzt kann man sich auch nirgends mehr verstecken.
Schöne neue Steinmeier-Welt! Schändlich!
Wie lange will Ban Ki Moon als oberster Vertreter der UNO die Bombardierungen dieser Zufluchtsstätten durch die “jüdische Armee” noch hinnehmen, ohne die wahren Schuldigen zu benennen. Es sind ja keine Hamas-Toten, sondern die von der “jüdischen Verteidigungsarmee” Ermordeten.
Es ist schändlich wie hier eine Politik geplant wird, die nicht die Interessen der Abgeriegelten in Gaza und ihrer gewählten Regierung im Auge hat, sondern immer nur die des Besetzers. Natürlich werden dann wieder Milliarden in die durch den “jüdischen Staat” angerichteten Schäden in das Konzentrationslager Gaza gepumpt, anstatt den “jüdischen Staat” mit Sanktionen zu belegen und alle Hilfe zu stoppen. Würden die ausstehenden Zahlungen Israels an die Hamas-Regierung endlich nach Gaza kommen, gäbe es auch keine Raketen mehr.

Merkel, diese “christliche Zionistin”, die immer wieder Verständnis für den “jüdischen Staat” zeigt und heute Abend wieder in Bayreuth bei den Wagner-Festspielen sitzen und großes Operndrama sehen wird., lässt das “Gaza-Drama” an sich vorbei gehen!

Ich fordere alle deutschen Politiker auf, sich endlich mit Zivilcourage gegen die schändlichen Kriegsverbrechen und gegen die völkerrechtswidrige Besatzungs- und Siedlungspolitik im “jüdischen Staat” zu wenden. Ganz im Sinne unserer demokratischen Verfassung.
Keine Wertegemeinschaft mit einem “jüdischen Staat”, der alle Werte des Völkerrechts und der Menschenrecht mit Füßen tritt.
Keine Staatsräson mit dem “jüdischen Staat” und seinem vorgeschobenen Anspruch auf Sicherheit. die aber nur Sicherheit für die Besatzung bedeutet, anstatt Sicherheit auch für die Besetzten!
Sicherheit hätte der “jüdische Staat” sofort, wenn er zu einer demokratischen Politik der Wertegemeinschaft finden würde. Aber der Zionismus und Rassismus im “jüdischen Staat” schließt das aus.

Immer die gleichen Propagandaphrasen die uns in deutschen Medien zur Gehirnwäsche vorgesetzt werden. Die Hamas benutzt Menschen als Schutzschilde und missbraucht Moscheen und Schulen als Waffenlager! Aus diesem Grund sehe ich immer z.B. AL Jazeera auf Englisch oder andere ausländische Sender. So kann ich sicher sein per “Cross Talking” umfassend informiert zu werden.
Nochmals, ich weiß, was Antisemitismus ist und bekämpfe ihn wo er mir begegnet. Aber diese Kampagne die momentan zur Vertuschung der Kriegsverbrechen und Ursachen der schrecklichen Besatzung und Blockade ablaufen, sind eine Schande…

Demonstrationen gegen diese Politik des “jüdischen Staates” sind Bürgerpflicht. Wir sind keine Antisemiten, wenn wir diese “jüdischen Soldaten” und Politiker verurteilen, die diese Kriegsverbrechen und diese Besatzung, Besiedlung und Blockade anordnen und ausführen, kritisieren, manchmal auch mit drastischen aber wahren Worten.
Wo Besatzung zum Recht wird, da wird Widerstand zur Pflicht!
Zivilcourage ist angesagt, äußern wir uns durch Proteste!
Freiheit für Palästina, Meinungsfreiheit für uns alle!

An dieser Stelle möchte ich Evelyn Hecht-Galinskis Ansichten zur Diskussion stellen. Insbesondere unter dem Aspekt, ob es hierzulande – und angesichts der betonten historischen Schuld der Deutschen – erlaubt sein darf, wenn prominente jüdische Menschen, wie Hecht-Galinski, selbst scharfe Kritik an Israel anbringen? Ist dies Antisemitismus?
Anmerken möchte ich noch, dass jeglicher Antisemitismus scharf zu verurteilen ist! Für meine Filmdokumentation “Hinter dem Dorf die Hölle – Die vergessenen Konzentrationslager auf der Schwäbischen Alb” habe ich einige der letzten Überlebenden interviewt. Das, was diese Menschen durchgemacht haben, war wahrlich die Hölle!


http://www.d-a-g.de/index.php?id=41&tx_ttnews[tt_news]=574&cHash=665b060af0a4562011239072c045701f


 

Rede in Wuppertal 27.09.2014
Hand in Hand für Gaza

Lieber Jamal Mahmoud, liebe Freunde von der Allianz der Palästinensischen Gemeinschaft und Vereine, NRW,

sehr geehrte Frau Botschafterin Dr. Daibes,

als mich diese Einladung erreichte, habe ich mich sehr gefreut über diese große Ehre, hier und heute Abend mit Ihnen meine Solidarität mit den notleidenden Menschen in Gaza zum Ausdruck zu bringen. Diese ist bitter notwendig angesichts der schrecklichen Bilanz der letzten israelischen Aggression mit dem blumigen Titel „Fels in der Brandung“, der zum größten Teil Zivilisten zum Opfer fielen, und der mutwilligen Zerstörungen, vor allem der zivilen Infrastruktur.

Die Palästinenser haben leider keine große Lobby und es fehlt hier eklatant an Politprominenz, die sich sonst auf allen möglichen jüdischen und israelischen Charity-Veranstaltungen die Klinke in die Hand geben… und so möge der heutige Benefiz-Abend ein Beispiel sein, dem hoffentlich noch andere deutsche Städte folgen werden!

Danke auch für die wundervolle Ehrenurkunde, sie wird einen Ehrenplatz in unserem Haus bekommen.

Wo sind Sie, Prominente, Politiker und Prominenz, die sich sonst so gern am Brandenburger Tor einfinden um dort zusammen mit dem Zentralrat der Juden zu protestieren?

Gaza ist aus den Schlagzeilen verschwunden, ohne dass sich die Situation dort grundlegend verbessert hat. Warum?

Weil interessierte Kreise, verschiedene jüdische Lobby Organisationen, wie auch gerade der Zentralrat der Juden in Deutschland, es grandios, ja geradezu perfide verstanden haben, von den israelischen Kriegsverbrechen und der Besatzung, Besiedlung und Demütigung des palästinensischen Volkes abzulenken und auf das Thema Antisemitismus umzulenken.

Wir alle sind doch einer Meinung, dass es keinen Raum für Antisemitismus, Islamophobie und Rassismus in Deutschland geben darf und wir wären die ersten, die gegen tatsächlichen Antisemitismus auf die Straße gehen würden!

Aber liebe Freunde, handelte es sich wirklich um Antisemitismus, als auf Gaza-Demonstrationen so massiv gegen die Kriegsverbrechen des „Jüdischen Staates“ demonstriert wurde? Bei denen ganze Familien ausgelöscht wurden – von toten Kindern zu hunderten ganz zu schweigen?

Auf meinen vielen Demonstrationen gegen die israelischen Massaker in Gaza habe ich nie antisemitische Parolen gehört! Am 19.Juli war ich in Berlin auf einer großen Demonstration, zusammen mit Ken Jebsen, und sprach dort über die Kriegsverbrechen des „Jüdischen Staates“ vor mehr als 7000 Zuhörern, die wie der Großteil der deutschen Bevölkerung auf der Seite der unterdrückten Palästinenser stehen!

Und wird nicht unweigerlich jede Israel-Kritik zum „Judenhass“, nachdem Israel auch von den Palästinensern verlangt, als „jüdischer Staat“ anerkannt zu werden?

Warum gab es keine Groß Demonstration mit Beteiligung der Politprominenz am Brandenburger Tor gegen das Massaker, das der „Jüdische Staat“ in Gaza anrichtete? Seit wann hat eine   Besatzungsmacht das Recht auf Selbstverteidigung?

Warum stehen diese Politiker nicht an der Seite der unterdrückten Palästinenser, sondern immer nur an der Seite des „Jüdischen Staates“, der doch keinen Frieden will – und nicht zu vergessen, die Verweigerung der 2-Staatenlösung durch alle bisherigen Regierungen Israels!

Die deutsche Bundeskanzlerin hat Israels Sicherheit – die Sicherheit einer Besatzungsmacht – zur deutschen Staatsräson erhoben – aber über die Sicherheit und Freiheit für das palästinensische Volk breitet sie den Mantel des feigen Schweigens.

Als deutsche Regierungsmitglieder von CDU und SPD den „Jüdischen Staat“ auch während des Gaza Genozids mit tausenden zivilen Opfern auch noch Rüstungsgüter lieferten und dem israelischen Ministerpräsidenten auch noch ihre Solidarität in seinem „Kampf für die Sicherheit der Bevölkerung im Jüdischen Staat“ versicherten, konnte ich mich nur angeekelt abwenden!

Überall spricht der deutsche Bundespräsident von Freiheit, den Freiheitskampf der Palästinenser erwähnt er dagegen nie, schon gar nicht fordert er die Freiheit für Palästina öffentlich ein!

Auch auf einen deutschen Ruf nach Sanktionen gegen den „Jüdischen Staat“ warten wir vergeblich und ebenso wenig gibt es eine Forderung, die israelischen Kriegsverbrecher vor dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag anzuklagen!

Warum sprechen so viele deutsche Politiker immer vom Recht auf Heimat, vergessen aber in diesem Zusammenhang immer die Palästinenser, denen dieses Recht verweigert wird?

Warum erklären SPD Politiker mit „Migrationshintergrund“ aus dem besetzten Westjordanland eilfertig, dass sie sich schämen für „antisemitische Hassparolen“ auf Berliner Straßen, ohne zugleich zu verlangen, dass sich kollektiv die Juden für die Kriegsverbrechen, die Besatzung und den Völkermord in Gaza schämen sollten?

Ich finde, gerade Deutschland hat eine Verantwortung und steht in der Pflicht auch gegenüber den Palästinensern.

Schließlich, und das dürfen wir nie vergessen, liebe Freunde, sind die Palästinenser auch Leidtragende, und die vergessenen Opfer des Holocaust.

Den, aus ihrer Heimat Palästina Vertriebenen wird die Rückkehr vom „Jüdischen Staat“ verweigert!

Andererseits dürfen jüdische Menschen aus der ganzen Welt „zurückkehren“?

Ich jedoch weigere mich, dieses sogenannte Rückkehrrecht als solches anzuerkennen, da eine „Rückkehr“ in ein mir fremdes und zum Teil geraubtes Land niemals zu Recht werden kann, wo es doch ein Unrecht ist, Besatzung und Vertreibung zu legitimieren.

Auch aus diesem Grund kann ich den Satz meines Vaters, Heinz Galinski immer nur wiederholen: „Ich habe Auschwitz nicht überlebt um zu neuem Unrecht zu schweigen“.

und ich bin mir sicher:

Würde er die heutigen Zustände im abgeriegelten Gaza Ghetto, dem größten Freiluftgefängnis, erleben, so wäre auch er entsetzt und würde vieles Dinge anders sehen als noch vor Jahrzehnten.

Dass meine beiden Freunde von der Kölner Klagemauer, Walter Herrmann und Klaus Franke, denen ich sehr verbunden bin, hier sind, freut mich sehr, und ganz besonders freue ich mich auch darüber, dass ich meinen Freund Ken Jebsen und seinen Kameramann Paul Meyer und Marvin überzeugen konnte, extra aus Berlin zu dieser wichtigen Benefizveranstaltung für Gaza zu kommen. Denn eigentlich wollten beide erst morgen nach Köln kommen, anlässlich der Verleihung des Karls-Preies der NRhZ, meiner „Hauszeitung“, an mich, einer weiteren Anerkennung meiner Arbeit, und auch dies ein Ansporn, auf meinem Weg weiter zu gehen.

Für diese Benefiz-Tombola für Gaza, habe ich 3 Armbanduhren für die Versteigerung gestiftet und mitgebracht!

Deshalb tut es mir leid, dass im Vorfeld aus gewissen Kreisen Streit in die Öffentlichkeit getragen wurde wegen meiner Parteinahme für die Ein-Staatlösung, und die ganz offensichtlich das Auffassungsvermögen einiger Weniger überfordert, bitte Sie aber, diesen Stimmen die ihnen zustehende Bedeutung zu geben: nämlich gar KEINE!

In der Tat habe ich eine unverwechselbare Sprache und vertrete meine Positionen immer sehr direkt, auch gegen Widerstände.

Ich nehme es nicht schweigend hin, dass das Unrecht welches der „Jüdische Staat“ seit der Nakba 1948 an den Palästinensern beging und immer noch begeht, tatenlos hingenommen wird.

Nicht nur ich bin der Meinung, dass die sogenannte Zwei-Staatenlösung – die, wie schon gesagt, von allen bisherigen israelischen Regierungen verweigert wurde – sich zu einer Fata Morgana entwickelt hat!

Schauen Sie sich die Landkarte an. Wo in diesem zerrissenen Landflecken, der aussieht wie ein Schweizer Käse, soll ein Staat Palästina entstehen, zudem mit einer laut „Jüdischem Staat“ ewig ungeteilten Hauptstadt Jerusalem?

Wie lange also will die Palästinenserbehörde noch mit Israel um „nichts“ verhandeln? Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass sie sich mit Israel seit langem arrangiert haben in ihrem Status quo. Es gilt, den Tatsachen ins Auge zu blicken, aber ich bin nicht so vermessen, den Palästinensern irgend- etwas vorzuschreiben!

Gestern hielt Präsident Abbas eine bemerkenswerte Rede vor der UNO,

ich hoffe das daraus auch Taten werden!

Letztendlich werden die Palästinenser, wenn sie ihre Freiheit erkämpft haben, über ihre „Staatslösung“ selbst bestimmen! Und das ist auch gut so!

Gut ist auch, dass sich die palästinensische Autonomiebehörde und Hamas nun verständigt haben.

Deutschland sollte dies anerkennen und die – immerhin demokratisch gewählte! – Hamas im Gazastreifen endlich als Gesprächs- und Friedenspartner anerkennen. Die Ablehnung der Hamas durch Israel dient nur als Vorwand, nicht zu verhandeln, und unsere Bundesregierung spielt dieses schmutzige Spiel mit!

Die Hamas ist keine Terrororganisation, sondern eine Widerstandsbewegung, gegen die Besatzung!

Tatsache ist: Ohne die Aufhebung der Blockade von Gaza, ohne den Rückzug Israels auf die Grenzen von 1967, wird es keinen Frieden geben! Aber ist dies nicht eine Vision, die der „Jüdische Staat“, dieser Staat ohne feste Grenzen und mit ständig neuen Landrauben, obsolet macht?

Die Palästinenser haben uns gezeigt: wo Besatzung und Abriegelung zu „Recht“ wird, wird Widerstand zur Pflicht! Der, liebe Freunde, durch das Völkerrecht gedeckt ist!

So solidarisiere ich mich mit dem palästinensischen Volk in seinem Freiheitskampf!

Als ehemalige Berlinerin sage ich: Die Apartheidmauer muss fallen, so, wie die Berliner Mauer fiel.

Der Apartheidstaat Israel, die „einzige Ethnokratie im Nahen Osten“, muss zu einer Demokratie für alle ihre Staatsbürger werden, in den Grenzen von 1967 und mit einer geteilten Hauptstadt Jerusalem für Palästinenser und Israelis!

Zum Schluss wünsche ich uns allen trotz des ernsten Hintergrunds dieser Benefiz-Veranstaltung für Gaza einen schönen Abend, frohe Stunden und eine erfolgreiche Veranstaltung dazu!

Ich würde mich auch sehr freuen, wenn so viele der hier heute anwesenden auch morgen nach Köln zur Karls-Preis-Verleihung kommen würden, um auch mit uns zu feiern.
Denn manchmal fühle ich mich sehr allein auf deutschen Veranstaltungen, wenn kein Palästinenser dabei ist.

 

 

Stehen wir gemeinsam auf, Hand in Hand für ein freies Palästina, ohne Besatzung und ohne Abrieglung.

 

Free Gaza und Free Palestine!


 

Flyer - Gaza 2 - sylfaen-111 pptx-1

2 Kommentare zu Hand in Hand für Gaza

  1. Eine sehr gute Rede, liebe Evelyn,

    besonders gefällt mir „wo Besatzung und Abriegelung zu „Recht“ wird, wird Widerstand zur Pflicht!“. Das scheinen deutsche Politiker, die sich sonst so gern mit dem Widerstandsrecht gegen Diktatoren schmücken, sich am liebsten sogar nachträglich zu Widerstandskämpfern gegen die Nationalsozialisten hochstililieren würden, zu vergessen. Ist diesen Politikern – auch den unkritischen Medien – nicht bewusst, dass Israel seine ursprüngliche „Legitimation“ einem britischen Imperialisten und ausgewiesenen Antisemiten, Lord Balfour, verdankt?

    Diese deine Rede ist ein wichtiges Dokument der Solidarität !
    Liebe Grüße Günter

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*