Macron verweigert Entschuldigung für Kolonialisierung Algeriens

Ganz typische Haltung für Kolonialisten     Evelyn Hecht-Galinski

Macron verweigert Entschuldigung für Kolonialisierung Algeriens

Frankreichs Präsident Macron lehnt es ab, sich für die Verbrechen Frankreichs während der Zeit der Kolonialisierung Algeriens zu entschuldigen. Die Forderung Algeriens nach einer Entschuldigung unterstreicht den Einflussverlust Frankreichs und der EU in Afrika.

Macron verweigert Entschuldigung für Kolonialisierung Algeriens

 

Frankreichs Präsident Macron lehnt es ab, sich für die Verbrechen Frankreichs während der Zeit der Kolonialisierung Algeriens zu entschuldigen. Die Forderung Algeriens nach einer Entschuldigung unterstreicht den Einflussverlust Frankreichs und der EU in Afrika.
Macron verweigert Entschuldigung für Kolonialisierung AlgeriensQuelle: www.globallookpress.com © Algerian Presidency

Bereits am Mittwoch hat Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron in einem Interview mit der französischen Wochenzeitung Le Point deutlich gemacht, dass er es ablehnt, um Vergebung für die koloniale Vergangenheit Frankreichs zu bitten. Er hat damit direkt auf die algerische Forderung nach einer offiziellen Entschuldigung reagiert. Macron sagte:

„Ich werde mich nicht entschuldigen. Ich muss mich nicht entschuldigen.“

Macron argumentierte, eine Entschuldigung würde den Abbruch der Beziehung zwischen den beiden Staaten bedeuten.

„Das Schlimmste wäre, dass wir uns entschuldigen und jeder geht seinen Weg. Eine falsche Antwort wäre genau so schlimm wie die Leugnung der Kolonialgeschichte, denn es wäre keine echte Anerkennung. Es sei besser anzuerkennen, dass es etwas Unaussprechbares, etwas nicht zu Verzeihendes in der Beziehung der Länder gibt. Die Fähigkeit, die Geschichte in einem breiter gesteckten Rahmen einer insgesamt gesunden franko-algerischen Beziehung zu sehen, ist die Grundlage für eine fruchtbare bilaterale Partnerschaft.

Algeriens Präsident Abdelmadjid Tebboune hat bereits im Dezember gefordert, Frankreich müsse sich von seinem Kolonial-Komplex befreien.

Der Schlagabtausch findet in einer Zeit zunehmenden Einflussverlustes Frankreichs und der EU in Afrika statt. Bereits im April hatte sich Frankreich aus dem westafrikanischen Mali zurückgezogen, wo es gemeinsam mit anderen Ländern eine Militärmission zur Stabilisierung des Landes durchführte. Russland gewinnt dort inzwischen immer mehr an Einfluss und arbeitet mit der malischen Regierung im Sicherheitsbereich zusammen.

Die Regierung in Mali erhob schwere Anschuldigungen gegen Frankreich, sich in die inneren Angelegenheiten des Landes einzumischen. Im Gegenzug zum westlichen Einflussverlust gewinnt neben Russland vor allem China in Afrika an Einfluss. Ursache dafür ist unter anderem, dass die Beziehung zwischen afrikanischen Ländern auf der einen und China und Russland auf der anderen Seite nicht durch eine koloniale Vergangenheit vorbelastet ist und die beiden Länder auf Augenhöhe mit ihren afrikanischen Partnern agieren. Auch Algerien besteht auf eine eigenständige Politik ohne westliche Gängelung und bezieht seit einiger Zeit Waffensysteme aus Russland.

Mehr zum Thema – Der wachsende Einfluss Algeriens rückt das Land ins Fadenkreuz der USA

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