Nationale Interessen von Klaus von Dohnayi Siedler Verlag

Rezension von Evelyn Hecht-Galinski 

von Klaus von Dohnanyi  „Nationale Interessen“  

                                  Orientierung für deutsche und in Zeiten globaler Umbrüche

Nationale Interessen von Klaus von Dohnanyi ist ein faszinierendes Buch, dass mich insofern überraschte, als das ich es nicht für möglich gehalten hätte, dass ich mit dem Autor auf einmal so konform gehen würde.Aber nach dem lesen dieses Buches war ich eines Besseren belehrt worden. Kapitel für Kapitel finde ich so überraschende Übereinstimmungen mit Dohnanyis Aussagen. Nachdem ich schon nach einem DLF Interview „Die Erweiterung der Nato 1990 war ein Fehler“ vom 9. Februar aufmerksam geworden war und dachte, nanu dass es noch so einen Sozialdemokraten gibt, unter den auch eingefleischten transatlantischen „Sozis“. Auch Dohnanyi war immer ein transatlantischer Unterstützer in meinen Augen, aber wie es scheint kann er auch anders, wie das Buch beweist. Wie er auf russische Belange und Befindlichkeiten eingeht und dabei die Geschichte zitiert, ist grandios! Ich möchte einen Satz zitieren“ Angesichts divergierender Interessen Europas und der USA zum Beispiel in der Russland und der Chinapolitik, versuchen die USA heute unter Berufung auf „common values“ also auf „gemeinsame Werte“, ihre eigenen Interessen durchzusetzen. Wie weit gehen diese „gemeinsamen Werte“ und können sie überhaupt die geostrategisch unterschiedlichen Interessen überbrücken? Auch und ganz besonders das Kapitel „Russland als Nachbar Europas“ ist hervorragend und treffend. Auch Dohnanyis geschichtliche Sicht auf die Krim und Russland ist glasklar.

Dieses Buch ist wichtig und unbedingt lesenswert in dieser Anti- Russland Hetz-Kriegstreiber Stimmung. Es hebt sich wohltuend ab vom medialen und politischen  „Alltagsgeschäft“. Ach gäbe es doch mehr Sozialdemokraten wie von Dohnany an der Regierung. Allerdings sehe ich in dieser Hinsicht und mit dieser Ampel und diesem „Führungsaussichten keinerlei Aussicht auf eine Änderung oder Verbesserung. Wenn sie so weitermachen geraten wir gemeinsam in die  westliche „US-Werte“Katastrophe.

Evelyn Hecht-Galinski

 

Klaus von Dohnanyi: „Ich habe vor dem Krieg gewarnt“ – infosperber

Der SPD-Politiker und Buchautor ruft die EU dazu auf, ihre eigenen Interessen gegenüber den USA zu vertreten.

 

 

Die Zerstörung der BRD

Perspektivwechsel: Klaus von Dohnanyi im DLF-Interview ist wie Brecht vor dem US-Ausschuss für unamerikanische Umtriebe. * Foto: jW

In seinem neuen Buch »Nationale Interessen« berichtet Klaus von Dohnanyi eine Episode vom Ende der 70er Jahre. Er leitete damals als Staatsminister im Auswärtigen Amt eine NATO-Übung, die mit einem Angriff »aus dem sowjetischen Osten« begann. Im Rahmen des Planspiels hätten die USA »kleinere ›taktische‹ nukleare Sprengsätze über Deutschland abgeworfen«. Er sei überrascht gewesen, »dass ein solcher Eingriff in die souveränen Rechte der Bundesrepublik ohne Abstimmung erfolgen konnte«, und habe an Bundeskanzler Helmut Schmidt geschrieben. Bei einem Treffen wenig später habe der bemerkt, »ihm sei diese Strategie der NATO bekannt, und er werde, soweit kriegsähnliche Entwicklungen in Europa erkennbar würden, Deutschland für neu­tral erklären«. Dohnanyis Antwort: »Dann, Helmut, ist es allerdings zu spät.«

An dieser Konstellation, das ist die Hauptthese in Dohnanyis Buch, hat sich nichts geändert, das heißt, die USA kalkulieren damit, Europa zum Schlachtfeld zu machen. Hintergrund laut Autor: Nach dem daraus resultierenden »Fehler« der Ostausdehnung der NATO folge nun der nächste in der US-Politik mit der Konfrontationspolitik gegenüber China, die Biden von Trump übernahm.

Das alles, so DLF-Redakteur Philipp May am Mittwoch im Gespräch mit Dohnanyi, stehe »im Widerspruch zur offiziellen Haltung der Bundesregierung und der NATO«. Vor allem, lässt sich hinzufügen, sagt Dohnanyi was anderes als das, was May jeden Tag in seinem Sender hören und in Bürgerzeitungen lesen kann. Beleidigung nicht nur der Majestät, sondern auch der Hofschranzen. Da muss scharf nachgefragt werden, ob der 93jährige noch zusammenbringt, was die deutsche Frontberichterstattung vorschreibt. May fragt: Wer rasselt denn nun mit dem Säbel? Dohnanyi: Einerseits Russland, auf der anderen Seite ist »die Idee, die Ukraine in die NATO aufzunehmen, kaum mit russischen Sicherheitsinteressen vereinbar«. May: Das steht nicht zur Debatte. Dohnanyi: »Dann müsste man das doch mal von US-Seite deutlich hören.« Warum bedränge man Putin und bringe ihn in eine solche Lage? May versteht seine Welt nicht mehr: Wer bedrängt Putin? Dohnanyi: Die Frage der NATO-Mitgliedschaft der Ukraine sei offen, und er wünsche sich, dass die Europäer deutlicher sagten, »welche Fehler von seiten der USA in den vergangenen Jahrzehnten gemacht worden sind«. Das zentrale Interesse der Bundesrepublik im gegenwärtigen Konflikt sei »Frieden und Sicherheit, nicht Wirtschaft«. Brenne es in der Ukraine, könne sich der Krieg bis hierher ausdehnen. Da die USA erklärt hätten, in diesem Fall nicht mit strategischen Atomwaffen zu drohen, werde das ein Territorialkrieg. Dagegen müssten sich Deutsche und Westeuropäer »wehren«. Weiterlesen auf junge welt.de

 

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