Notizen vom Ende der unipolaren Welt – 44 von Mathias Bröckers

Notizen vom Ende der unipolaren Welt – 44

Der EU-Kriegsdiplomat Joseph Borell, der in der Ukraine „auf dem Schlachtfeld“ gewinnen will, hat ein Problem: „Wir müssen unseren Bürgern erklären, dass dies nicht der Krieg eines anderen ist“, sagte er in einem vergangene Woche in El Pais veröffentlichten Interview. „Die Öffentlichkeit muss bereit sein, den Preis für die Unterstützung der Ukraine und für die…

Notizen vom Ende der unipolaren Welt –

44

16. August 2022

Der EU-Kriegsdiplomat Joseph Borell, der in der Ukraine “auf dem Schlachtfeld” gewinnen will,  hat ein Problem: “Wir müssen unseren Bürgern erklären, dass dies nicht der Krieg eines anderen ist”, sagte er in einem vergangene Woche in El Pais veröffentlichten Interview. “Die Öffentlichkeit muss bereit sein, den Preis für die Unterstützung der Ukraine und für die Bewahrung der Einheit der EU zu zahlen.” Denn: “Wir befinden uns im Krieg. Diese Dinge sind nicht umsonst.”

Mit Letzterem hat Borell sicher recht. Ebenso wie mit dem freimütig  geäußerten Bekenntnis: “Wir werden oft für unsere Doppelmoral kritisiert. Aber in der internationalen Politik wird zu einem großen Teil mit zweierlei Maß gemessen. Wir legen nicht für alle Probleme die gleichen Kriterien an”. Okay, das halten wir mal fest, für’s Archiv (der “wertebasierten” internationalen Ordnung).
Wie Borell den EU-Bürgern aber klar machen will, dass dies ihr Krieg ist und dass sie dafür zu zahlen haben, das wird auch bei großzügiger Auslegung jeglicher Doppelstandards von Tag zu Tag schwieriger. Denn die Bürger zahlen zwar schon reichlich, verstehen aber immer weniger, warum  der Krieg in der Ukraine irgend etwas ihnen und  mit der “Bewahrung der Einheit der EU” zu hat. Weder die kämpfenden Truppen, noch ihre  Kriegsherren in Washington und London beziehungsweise in Moskau sind Mitglieder der Europäischen Union. Für die “Bewahrung der Einheit der EU” sind nicht sie zuständig, sondern die Politik von (ungewählten, aber zuständigen)  EU-Bürokraten wie Borell und von der Leyen, die Europa mit ihren Sanktionen in den Ruin treiben und dafür sorgen, dass die ohnehin fragile “Einheit” der EU bald auseinander fällt. Der Winter wird kommen, und dank solidarischem FSK (Frieren, Stinken, Kaltduschen) werden die meisten ihn wohl überleben, aber: Danach wird`s nicht besser. Im Gegenteil. Abgeschnitten von preiswerter Energie aus dem Osten sind die europäischen Industrienationen global nicht mehr konkurrenzfähig und zum ökonomischen Niedergang verurteilt…und werden im worst case zuvor noch zum Opfer von nuklearem Terror, weil das durchgeknallte Regime in Kiew jetzt  auf Atomreaktoren feuern lässt, die seit März von den Russen kontrolliert werden. Also alles tut um “den Preis für die Unterstützung der Ukraine” hoch zu treiben. Weiterlesen bei Mathias Broeckers.com

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