Notizen vom Ende der unipolaren Welt – 54 von Mathias Bröckers

 

Notizen vom Ende der unipolaren Welt – 54

8. Oktober 2022

Ob eine Überdosis des berüchtigten kolumbianischen Marschierpulvers die Ursache war, wissen wir nicht. Doch eine gefährliche Überdosis Größenwahn muss auf jeden Fall diagnostiziert werden, wenn der in Kiew regierende Ex-Komiker Zelensky jetzt “präventiv” einen atomaren  NATO-Angriff auf Russland fordert – um einen russischen Atomschlag auf die Ukraine unmöglich zu machen. Warum die NATO jetzt noch Russland bombardieren und eine globale atomare Vernichtung provozieren soll, wo ihre Proxy-Armee im Nordosten und Süden der Ukraine doch gerade derart erfolgreich ist, dass “Putins Niederlage” – wenn man CNN, ARD, Spiegel etc. folgt – quasi schon fest steht, erschließt sich nicht. Jedenfalls nicht logisch, weshalb wir andere Hilfsmittel vermuten, die zu derart wahnsinnigen, aberwitzigen Forderungen führen. Andererseits ist klar, dass die allseits verbreiteten Sieges,-und Triumphmeldungen der Zelensky-Truppe nicht viel mehr als heiße Luft sind und ihre Tage gezählt, wenn nach der russischen Teilmobilisierung die Kräfte der “Special Military Operation” demnächst verdreifacht werden. Mit kaum mehr als 150.000 Mann haben die Russen bisher über 20% des Landes unter Kontrolle gebracht – gegen eine doppelt so starke und mit Milliarden vom Westen aufgerüstete ukrainische Armee. Anders als in Syrien 2017, wo 5.000 russisch Helfer, 25 SU-Fighterjets und die S-400-Luftabwehr reichten, um die “moderaten Terroristen” bzw. ihre US-NATO-Chefs an den Verhandlungstisch zu bringen, reichte eine so “schlanke” Operation aber in der Ukraine nicht. Der als “Friedenspräsident” gewählte Ex-Komiker durfte nicht verhandeln, sondern wurde aus London und Washington  weiter in den Krieg getrieben. Einen Krieg, in dem Moskau nicht mehr Kiew gegenübersteht, sondern der NATO, die die Ukraine nur als Schlachtfeld und ihre Soldaten als Kanonenfutter benutzt. Es geht nicht und ging seit 2014 nie um eine friedliche Wiedervereinigung des Landes, es geht darum “Russland zu schwächen.”

Und was halluziniert der “Stürmer”-Spiegel: “Der Kremlchef steht mit dem Rücken zur Wand: Seine Armee verliert auf breiter Front und er muss um seine Macht fürchten. Vielleicht ist seine Drohung mit einem Nuklearangriff nur ein Bluff?” – Sie ist kein Bluff, weil Putin noch nie mit einem Nuklearschlag gedroht hat – vielmehr waren das schon im Februar der französische Außenminister – mit seinem Hinweis, man verfüge schließlich über Nuklearwaffen – und die neue britische Premieuse Liz Truss, die bekundete, dass sie (Steve Bell hat es für den Guardian festgehalten) selbstverständlich  auch den “roten Knopf” drücken wird. Putin hingegen  ist in seiner Rede zur Teilmobilisierung  am 21.9. genau darauf eingegangen: Weiterlesen bei mathias.broeckers.com

 

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