Notizen vom Ende der unipolaren Welt – 62 von Mathias Bröckers

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Notizen vom Ende der unipolaren Welt – 62

5. Dezember 2022

Präsident Putin hat  Kanzler Scholz am Freitag am Telefon noch einmal erklärt, dass die Raketenangriffe auf die ukrainische Energieversorgung als Antwort auf die Angriffe ziviler russischer Infrastruktur wie die Krim-Brücke und die Nordstream-Pipelines zu verstehen sind. Auf der Berliner Sicherheitskonferenz sagte  Scholz dennoch, dass Russland „diesen Krieg nicht mehr gewinnen“ kann und kündigte den Einkauf von F-35 Kampfjets an. Woher er diese Siegeszuversicht nimmt ist unklar, an den überteuerten Stealth-Kampfjets  kann es eigentlich nicht liegen. Um eine russische S-400 Abwehrbatterie zu eliminieren braucht es etwa ein Dutzend F-35 von denen 11 nicht wieder nach Hause kommen, las ich unlängst in einem Military-Blog, aber selbst wenn nur 8 oder 9 von 12 Jets getroffen werden: eine F-35 kostet jetzt 100 Millionen Dollar (im vergangenen März waren es angeblich noch 80 Mio.), und das gesamte Paket von 35 Maschinen inklusive Munition und Support, das Scholz kaufen will,  soll laut Haushaltsausschuss mit  schlappen 9,9 Milliarden zu Buche schlagen. Da Russland über mindestens 50 “IADS” (Integrated Air Defense Systeme) verfügt, die den vermeintlichen Tarnkappen-Bomber schon in 200 km Entfernung sichten, würde die F-35-Flotte der Bundesluftwaffe bei einem Einsatz in der Ukraine in zwei, drei Tagen verschrottet. Auch wenn die Maschinen sicherer fliegen als der einstige “Witwenmacher” F-104 scheint dieser Deal ein wenig zu riechen wie seinerzeit die “Starfighter”-Affäre….

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Das Ursula von der Leyen die dümmste Verteidigungsministerin in der Geschichte der Bundeswehr war, ist weitgehend unbestritten, insofern wundert es nicht, dass sie diese Top-Platzierung nun auch in der Rolle der EU – Kommissarin einnimmt. John Helmer berichtet dazu aus Moskau:

“Seit Beginn des Krieges im Februar hat von der Leyen bis zum 30. November kein einziges wahres Wort gesagt, bis sie bekannt gab, dass die Zahl der ukrainischen militärischen Todesopfer mehr als 100.000 und die der zivilen Todesopfer mehr als 20.000 betragen hat. Innerhalb weniger Stunden wurden diese Zahlen aus dem veröffentlichten Protokoll ihrer Rede entfernt. Von der Leyens Eingeständnis implizierte, dass die Zahl der ukrainischen Verwundeten mehr als 300.000 beträgt und dass die Summe der militärischen und zivilen Opfer bereits eine halbe Million erreicht hat. Von der Leyen bestätigte damit die russischen Schätzungen und widersprach der Propaganda des Kiewer Regimes.
Im September kündigte von der Leyen ihre Unterstützung für eine Preisobergrenze für den internationalen Handel mit russischem Pipelinegas und Flüssigerdgas (LNG) an. Im vergangenen Monat erklärte sie, die Europäische Union sei “bereit, eine Preisobergrenze für russische Ölexporte einzuführen”.
Der europäische und asiatische Gas- und Ölhandel widerspricht jedoch nicht nur den Behauptungen von der Leyens, sondern zeigt auch, dass er von ihren öffentlichen Lügen profitiert. Auf dem Gasmarkt gibt es neue Beweise dafür, dass die französische, die niederländische und die belgische Regierung den Kauf von Rekordmengen an importiertem russischem Flüssiggas (LNG) und den Reexport dieses Gases mit Gewinn in andere europäische Staaten, darunter auch Deutschland, zulassen. Die Arbitrage – d. h. der Gewinn aus dem Kauf von russischem LNG zum russischen Verkaufspreis und dem anschließenden Weiterverkauf mit einem Aufschlag an europäische Verbraucher – ist so lukrativ, dass die Chinesen ihre vertraglich vereinbarten Mengen an russischem LNG nach Europa umleiten. Olga Samofalova, die Energiemarktanalystin von Vzglyad , berichtete gestern darüber, wie die Märkte die Sanktionen überwinden. (weiterlesen hier)

Dass der “Ölpreisdeckel”, den von der Leyen propagiert und der heute in Kraft tritt ebenso nach hinten losgeht (d.h. nicht Europa, sondern vorallem den USA nützt),wie die anderen EU-Sanktionen “aus der Hölle”,  ist absehbar.

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Was im Krieg gegen Russland schon den Truppen Napoleons und Hitlers widerfuhr, scheint jetzt auch den unter NATO-Regie operierenden Soldaten in der Ukraine zu blühen: wenn Väterchen Frost und General Winter das Regiment übernehmen, taugt diee westliche Ausrüstung nicht mehr. Der Telegram-Kanal Intelslava meldet:

“Aufgrund des Temperatursturzes im Bezirk Bakhmut hat sich das Problem mit Ersatzteilen und Gummi für ausländische Ausrüstung für die Streitkräfte der Ukraine verschärft, worüber die Militärchronik bereits berichtete. Tagsüber wird der unpassierbare Schlamm durch starken Frost ersetzt, was den Einsatz der gepanzerten Radfahrzeuge MaxxPro, Bushmaster, Sisu und Kirpi erschwert. Für die Lieferung von Munition, Medikamenten und Lebensmitteln an die Garnison der Stadt verwenden die ukrainischen Bodentruppen sowjetische gepanzerte Mannschaftstransportwagen MT-LB, die in den Regionen Dnepropetrowsk und Charkow ausgelagert waren.” Weiterlesen bei mathias.broeckers.com

 

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