Stella Goldschlag Eine wahre Geschichte von Peter Wyden Steidl Verlag

Stella Goldschlag. Eine wahre Geschichte – Peter Wyden

Stella Goldschlag war blond, schön und schlagfertig. Sie war intelligent und vielseitig begabt und zu einer anderen Zeit, in einem anderen Land…

 

Noch einmal möchte ich die Geschichte von Stella Goldschlag, der „Greiferin“ vorstellen. Diesmal als eine wahre Geschichte authentisch dargestellt und aufgeschrieben von Peter Wyden. Als sich Wyden erst 1988 entschloss, nach einem Klassentreffen in den USA, nachdem die Rede auf die „Greiferin“ gekommen war das Buch 1992 zu veröffentlichen, hatte es noch nicht die Brisanz, die es heute hat. .Es ist genau das Gegenstück zum Roman „Stella, von Takis Würger, den ich auch auf meiner Seite empfahl. Beide Bücher haben ihren Reiz und sind so grundverschieden. Wyden beschönigt nichts an dieser traurigen und aufwühlenden Geschichte. Er urteilt nicht, er erzählt nur eine wahre Geschichte, also macht keinen Roman daraus, sondern erzählt ein spannendes Sachbuch. Wie hätten wir wohl gehandelt, wenn es darum ginge Familienmitglieder zu retten? Aber wies es dann weiter ging ist zu entsetzlich und unfassbar, dass einem fast der Atem stockt, über diese Frau und ihre Taten. Er schreibt über Schuld und Reue, über Tragik und über Kollaboration und warum Stella nach dem Krieg zur fanatischen Antisemitin wurde? Ein so verlockender Stoffe, der schon als Kinofilm geplant ist und den Arbeitstitel „Last Song for Stella“ hat. Steidl ist es also gelungen, genau den richtigen Zeitpunkt zu erneuten Veröffentlichung dieses Buchs zu finden. Unbedingt lesen, es lohnt sich

Evelyn Hecht-Galinski

Peter Wyden: „Stella Goldschlag“ – Die Wahrheit über Stella

Takis Würgers umstrittener Roman „Stella“ hat mit seiner Grundlage, dem autobiografischen Sachbuch Peter Wydens, nicht viel gemein. Dieses wurde neu aufgelegt. Wyden zeichnet dort auf empathische Weise den Lebensweg der jüdischen Verräterin nach, verurteilt und entschuldigt sie dabei aber nicht.

Sachbuch „Stella Goldschlag“ neu aufgelegt – Annäherungen an eine ambivalente Figur

Takis Würgers Roman „Stella“ wird heftig debattiert. Die Erben der echten Stella Goldschlag leiteten sogar rechtliche Schritte ein. Nun ist das Sachbuch von Peter Wyden über die Berliner Jüdin neu aufgelegt worden – und er ist ganz nah an ihr dran.

 

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