Stiller Protest gegen Grundrechte-Einschränkungen Von Monika Weber Badische Zeitung

Schopfheim: 40 Menschen protestieren still gegen die…

Schopfheim Von Monika Weber So, 26. April 2020 um 15:17 Uhr Schopfheim | Es sieht zunächst aus, wie eine Freiluft-Meditation: Etwa 40 Menschen bringen in Schopfheim ihr Sorgen zum Ausdruck. Auch die Polizei ist vor Ort und nimmt Personalien auf.

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Als langjährige Abonnentin Ich danke der Badischen Zeitung und ihrer Mitarbeiterin, Monika Weber für diese mutige Berichterstattung und diesen aufschlussreichen Bericht aus Schopfheim. Haben wir noch eine Pressefreiheit oder ist diese wegen Corona unter die Räder gekommen? Schließlich gibt eine Maskenpflicht ,aber keinen „Maulkorberlass“! Ich wundere mich darüber, dass die Polizei der Ansicht ist, sie könne die Verbreitung von seriösen Informationen (keine Fake-News) unterbinden.

Evelyn Hecht-Galinski

 

Anmerkung der Redaktion

Als die Mitarbeiterin unserer Zeitung ein Foto der Situation mit dem Handy machte, wurde sie von einem Beamten sogleich darauf hingewiesen, dass keine Fotos in den sozialen Medien veröffentlicht werden dürften. Nachdem sie sich als Pressevertreterin zu erkennen gab, wurde ihr auch die Veröffentlichung in der Presse untersagt. Trotz des Hinweises auf die Pressefreiheit wurde die Journalistin nochmals darauf hingewiesen, dass nichts veröffentlicht werden dürfe.

Ähnliche Aktionen habe es bereits an den beiden vorherigen Samstagen gegeben, hieß es. Auch für den nächsten Samstag, 3. Mai, sei wieder eine Aktion von 15.30 Uhr bis 16.30 Uhr geplant. Diese wolle man ordnungsgemäß anmelden, kündigte eine Teilnehmerin an.

40 Menschen protestieren still gegen die Corona-Einschränkungen

Monika Weber

Von Monika Weber

So, 26. April 2020 um 15:17 Uhr

Schopfheim | 18

Es sieht zunächst aus, wie eine Freiluft-Meditation: Etwa 40 Menschen bringen in Schopfheim ihr Sorgen zum Ausdruck. Auch die Polizei ist vor Ort und nimmt Personalien auf.

Was am Samstagnachmittag wie eine Freiluft-Meditation bei herrlichem Sonnenschein aussah, entpuppte sich bei näherem Hinsehen als eine Demo, beziehungsweise als stiller Protest gegen Einschränkungen der Grundrechte jetzt in der Coronavirus-Krise.

In gebührendem Abstand verweilten etwa 40 Menschen auf Bänken, Hockern und Decken auf dem Rathausvorplatz, meditierten, lasen im Grundgesetz oder saßen ganz einfach ruhig da.

Mit den aktuellen Einschränkungen nicht einverstanden

Einige hatten dabei auch Schilder um den Hals hängen, wie „Diktatur? Nein!!!“, „Ich meditiere für die Wiederherstellung unserer Grundrechte“ oder „Die ungestörte Religionsausübung wird gewährleistet“ – mit einem Hinweis auf den entsprechenden Artikel im Grundgesetz.

Etwa eine Stunde harrten die stillen Demonstranten aus, sangen zum Ende noch das Lied „Ode an die Freude“ und gingen dann ebenfalls ganz ruhig auseinander. Auf Nachfrage erfuhren interessierte Passanten, dass auf diese Weise ausgedrückt werden soll, dass man nicht einverstanden sei mit den aktuellen Einschränkungen der Grundrechte, die aus Sicht der Demonstrierenden in keinem Verhältnis zur tatsächlichen Bedrohung durch das Coronavirus stünden.

Polizei nimmt Personalien auf

Vier Polizisten, die gegen Ende des Protests vorbeischauten, machten sich erst ein Bild der Situation und beobachteten das Ganze aus der Nähe. Kurz vor Ende der Protestaktion nahm die Polizei noch die Personalien einiger vermeintlicher Organisatoren der „Veranstaltung“ auf. Eine Teilnehmerin hatte sich nach eigenen Angaben zuvor bei der Polizei erkundigt, ob ein solch stiller Protest zulässig sei und darauf eine positive Antwort bekommen.

Ähnliche Aktionen habe es bereits an den beiden vorherigen Samstagen gegeben, hieß es. Auch für den nächsten Samstag, 3. Mai, sei wieder eine Aktion von 15.30 Uhr bis 16.30 Uhr geplant. Diese wolle man ordnungsgemäß anmelden, kündigte eine Teilnehmerin an.

Anmerkung der Redaktion

Als die Mitarbeiterin unserer Zeitung ein Foto der Situation mit dem Handy machte, wurde sie von einem Beamten sogleich darauf hingewiesen, dass keine Fotos in den sozialen Medien veröffentlicht werden dürften. Nachdem sie sich als Pressevertreterin zu erkennen gab, wurde ihr auch die Veröffentlichung in der Presse untersagt. Trotz des Hinweises auf die Pressefreiheit wurde die Journalistin nochmals darauf hingewiesen, dass nichts veröffentlicht werden dürfe.

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