Systemkrise mit Ansage von: Jens Berger

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Systemkrise mit Ansage

Ein Artikel von: Jens Berger

Das Vertrauen in die politischen Institutionen Deutschlands ist auf einem historischen Tiefpunkt. Gerade mal ein Drittel der Deutschen vertraut heute noch dem Bundeskanzler oder der Bundesregierung. Das sind mehr als jeweils zwanzig Prozentpunkte weniger als im Vorjahr. Normalerweise würden diese Zahlen als eine „Wechselstimmung“ gedeutet werden. Heute müsste jedoch fragen: Wechsel wohin? Der Bundestag genießt genau so wenig Vertrauen und den politische Parteien vertraut sogar nur jeder sechste Deutsche – im Osten sogar nur jeder zehnte. Wirklich überraschend sind diese Zahlen nicht und es ist auch nicht zu erkennen, dass die politischen Verantwortlichen aus ihnen die richtigen Schlüsse ziehen; denn wer die falschen Fragen stellt, bekommt auch nicht die richtigen Antworten. Ein Kommentar von Jens Berger.

Quelle: Screenshot ntv

Geht es Ihnen auch so? Mehr und mehr fühle ich mich „entpolitisiert“. Schaute ich früher regelmäßig Tagesschau und Tagesthemen, mag ich heute am liebsten gar nicht mehr zur Fernbedienung greifen. Und das hat nicht nur etwas mit der stetig abnehmenden Qualität der Nachrichtensendungen zu tun. Es sind auch nicht die Inhalte, sondern die Debatten, die mich mehr und mehr ratlos zurücklassen. Sie finden in einem Debattenraum statt, der sich irgendwo zwischen Wahnsinn und Irrsinn bewegt. Egal ob es sich um Corona, die Ost-West-Beziehungen, Krieg, Energiepolitik oder volkswirtschaftliche und gesellschaftspolitische Themen dreht. Im Neusprech würde man wohl sagen: Ich fühle mich nicht mehr abgeholt. Und das betrifft ausdrücklich nicht nur die ohnehin prekäre Debattenkultur der klassischen Medien, sondern eben auch die politische Debatte, wie sie im und außerhalb des Bundestages geführt wird. Es wirkt so, als würden sich die Vertreter der großen Parteien, egal ob Regierung oder Opposition, bei den wichtigen Themen höchstens im Grad ihres Irrsinns unterscheiden. Ausnahmen, wie beispielsweise einige Linken-Abgeordnete rund um Sahra Wagenknecht, bestätigen letztlich nur die Regel und werden in der Debatte ohnehin ausgegrenzt.Weiterlesen in den nachdenkseiten.de

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