Und ewig schweigen die Blätter!

Das Schweigen der BlätterIn den letzten Wochen ermordete  die „Jüdische Verteidigungsarmee“ mehrere Palästinenser, darunter auch einen Vater, der seinem von der „Jüdischen Verteidigungsarmee“ verletzten Sohn helfen wollte. (1)

Einem taubstummen 55jährigen Palästinenser schossen „Jüdische Verteidigungssoldaten “ das rechte Auge aus. (2)

Unzählige Palästinenser wurden von der „Jüdischen Verteidigungsarmee“ im besetzten Westjordanland entführt, verletzt, oder ermordet.

Sogar vor Beerdigungen machen sie keinen Halt, sie erschossen einen Palästinenser während er einer Beisetzung beiwohnte. (3)

Am Sonntag drang die „Jüdische Verteidigungsarmee“ in die Al Aqsa-Moschee ein und verletzte dabei unzählige Palästinenser. (4)

israel army photo
Photo by Michele Benericetti

Natürlich werden die Palästinenser, übernommen von der Pressestelle der „Jüdischen Verteidigungsarmee“, immer als randalierende Araber tituliert und die wahre Ursache der Krawalle wird wissentlich beiseite geschoben, nämlich dass ultrareligiöse jüdische Extremisten versuchten, auf das für Nichtmuslime gesperrte Gelände auf dem Haram el-Scharif/Tempelberg vorzudringen, um dort zu beten. Solange der „Jüdische Staat“  den annektierten Teil von Ost-Jerusalem widerrechtlich besetzt, solange werden Palästinenser versuchen, die wenigen Rechte, die ihnen noch blieben, zu beanspruchen.

Solange der „Jüdische Staat“ Jerusalem als für ewig ungeteilte Hauptstadt des „Jüdischen Staates“ betrachtet, solange wird es keinen Frieden geben.

Palästinenser und auch Muslime sind zu Recht besorgt darüber, dass der „Jüdische Staat“ nichts dagegen unternimmt, wenn radikale jüdische Siedler die Kontrolle über muslimische Heiligtümer übernehmen wollen.

Solange die „Jüdische Verteidigungsarmee“ Berechnungsmodelle für einen vorhergesagten Tod verfasst, wie eine ehemalige Offizierin der IDF und Geschäftsführerin der Organisation „Breaking The Silence“ in der NZZ schrieb, ohne dass eine Reaktion erfolgt, wird uns vor Augen geführt, wie rassistisch dieser „Jüdische Apartheidstaat“ ist. (5)

Solange diese „Moralischste aller Verteidigungsarmeen“ einen neuen inoffiziellen Slogan hat, nämlich: „Tod den Arabern“, zeigt sich wie rassistisch das Denken im „Jüdischen Apartheidstaat“ ist. (6)

Dieser Slogan zieht sich durch den selbsternannten „Jüdischen Staat“, seit seiner Staatsgründung vor 67 Jahren, auf Kosten der vertriebenen Palästinenser.
Ein Jahr ist es her, seit die „Jüdische Verteidigungsarmee“ den Gaza-Angriff „Protective Edge“ startete und über 2250 unschuldige, eingeschlossene Palästinenser im Konzentrationslager Gaza ermordete. (7)

Heute, ein Jahr nach dem schrecklichen Geschehen, vegetieren die Menschen in Gaza ohne Zukunft und Hoffnung in den Trümmern ihrer Existenz. (8)

Am 1. August jährt sich das grausame und unmenschliche Mordspektakel der „Jüdischen Verteidigungsarmee“, wo an diesem schwarzen Freitag nach palästinensischen Augenzeugen 150 unschuldige Zivilisten ermordet wurden, darunter auch 40 Kinder. (9)

In dieser schrecklichen Aktion durchkämmten die „Jüdischen Verteidigungssoldaten“ nahezu alle Häuser in Rafah, schossen auf alles was sich bewegte, um einen „Kameraden“ zu finden, den sie aber schließlich selbst töteten, damit er nicht in Hamas-Hände geriet.

Dass alles wurde vertuscht und bis heute wird mit allen Mitteln verhindert, die wahren Umstände an die Öffentlichkeit zu bringen. Dieser schwarze Freitag war auch der dunkelste Tag für diese „Moralischste aller Armeen“. (10)

Seit die neugewählte Regierung, wieder unter der Führung von Netanjahu im Amt ist, werden täglich neue Gesetze verabschiedet, um die Palästinenser immer mehr zu strangulieren. Wie jetzt auch das Gesetz, dass Steine werfende Palästinenser bis zu 20 Jahren Haft bekommen können.  Andererseits  betrifft das nur Palästinenser, jüdische Steinewerfer bekommen höchstens Hausarrest, während Palästinenser im Gefängnis landen (11) (12)

Im schlimmsten Fall droht Steine werfenden Palästinensern die Todesstrafe, wie Gideon Levy  von Haaretz es sehr plastisch beschrieb, am Beispiel eines mehr als tragischen Falles. (13)

Dieser Staat, der auch Kinder verhaftet , foltert und unterdrückt, oder im schlimmsten Fall ermordet, wird zwar ab und an von der EU, oder Human Rights Watch kritisiert, aber was kommt danach als Konsequenz? (14)
Warum lesen wir nichts in den Blättern über die gerade wieder genehmigten 900 Wohneinheiten auf besetzten palästinensischen Gebieten durch die Netanjahu Regierung? (15)

Die sich häufenden Morde, Verhaftungen und Zwischenfälle, die beinahe täglich durch die „Jüdische Verteidigungsarmee“ im völkerrechtswidrig besetzten Palästina begangen werden, verschweigen die deutschen Blätter so gut wie immer, nur wenige Meldungen schaffen es in die Zeitung.

Allerdings werden alle Vorfälle, in die jüdische Bürger verwickelt sind, sofort gebracht.
Deutschland hat sich traurigerweise über 70 Jahre nach der Befreiung nicht von seinem Trauma befreit, endlich eine unabhängige gerechte Politik zu betreiben. Im Gegenteil, der Philosemitismus, hat den Antisemitismus abgelöst.

Alles was jüdisch ist in Deutschland bekommt eine Sonderrolle, damit wird genau auf die Wünsche der Israel-Lobby reagiert.

Ein Beispiel der schlimmsten Art: Gestern, am 28. Juli, begannen die jüdischen Makkabi Spiele in Berlin.

Was ich da lesen musste in deutschen Blättern, war mehr als unerträglich. Z.B. „Der jüdische Sport ist zurück“, oder „Die Mischpoke mischt Berlin auf“.

Hier werden also Sport und Religion vermischt, was heißt den „jüdischer Sport“, gibt es so etwas Unnormales noch einmal?

70 Jahre nach dem Holocaust und 50 Jahre nach der Aufnahme der diplomatischen Beziehungen zwischen Deutschland und dem „Jüdischen Staat“ wird ein Fest zelebriert, nur für jüdische Sportler. Jüdische Menschen zelebrieren, indem sie etwa einen Davidstern, dass Symbol der Flagge des „Jüdischen Staates“ auf einem Rasen formen, ihre Besonderheit und tiefe Verbundenheit zum „Jüdischen Staat“.

Ein Zentralrat der „Juden in Deutschland“ fördert dieses „anders sein“ noch, indem er sich weiter weigert, sich endlich in Zentralrat der deutschen Juden umzubenennen. Immer wieder grenzt man sich ab und weist darauf hin, wie gefährlich es sei, sich als Jude zu outen, da die Sportler fast alle im Hotel Esterel übernachten, im ach so gefährlichen Neukölln, wo doch sogenannte „muslimische Hassprediger“ zu Hause sind; und es wird noch die Falschaussage gebracht, dass es am Al-Quds-Tag zu antisemitischen Ausfällen kam.

Wie kann man den Anspruch erheben ein „modernes Bild“ vom Judentum vermitteln zu wollen, wenn man ablehnt, sich für „Nichtjuden zu öffnen“? (16)

Auch Silvan Schalom, der Vize Premier des „Jüdischen Staates“, der schon einmal 2014 wegen sexueller Übergriffe im Rampenlicht stand, wird kommen um ein besonderes Zeichen zu setzen, auch das ein Beweis dafür, wohin die Reise führt!

Denn, er, der jetzt für den Friedensprozess verantwortlich sein soll, hat sich immer gegen einen Palästinenserstaat ausgesprochen und ist stets ein Freund und Förderer der jüdischen Siedler im besetzten Westjordanland. Seine Frau, die TV-Moderatorin Judy Nir-Moses, musste sich wegen Beleidigung von Obama in einem rassistischen Tweet entschuldigen, den sie mit „Obama Kaffee“ verglich und als „schwarz und schwach“ bezeichnete.

Ein tolles Paar, passend zu diesen tollen zionistischen Spielen, umrahmt von deutschen Politikern! (17) (18)

Ganz klar, hier wird erneut Kritik am „Jüdischen Staat“ und seinen Verbrechen und seiner Besatzung bewusst als Antisemitismus verunglimpft.

Es läuft immer wieder auf die gleiche Formel heraus, die „bösen“ Muslime gefährden die guten Juden.

Was soll hier eigentlich erreicht werden? Schaffen solche Großereignisse, mit „Pfarrer Präsident“ Gauck als Schirmherr, Sympathien? Nein sie schaffen Abgrenzung und Isolation.

Je mehr  sich diese gefährliche philosemitische Überhöhung immer weiter offiziell verbreitet, umso mehr wird ein normales Zusammenleben zwischen den Religionsgemeinschaften unmöglich. Oder ist das gewollt, um immer wieder von den Verbrechen des „Jüdischen Staates“ abzulenken?

Sollte Hitler doch recht bekommen, der alle Juden zu einem Volk erklärte? Wollen wir das? Nein und nochmals nein!

Hat man es nicht satt, von Grünen-Politikern wie Volker Beck belehrt zu werden, der gerade den Leo-Baeck-Preis des Zentralrats der Juden bekam, für seine Verdienste um die Freundschaft mit Israel? (19)

Seine Warnungen, die Beziehungen mit Iran zu eng zu knüpfen sind mehr als verlogen und überflüssig. Außerdem meinte Beck, könne das iranische Regime wegen seiner Haltung zu Israel und seiner prekären Menschenrechtslage weder Freund noch strategischer Partner Deutschlands sein.

Warum fragt sich Beck nicht einmal, ob es gerechtfertigt ist, mit einem das Völkerrecht brechenden jüdischen  Besatzungsstaat unkritische Freundschaft zu pflegen und noch Waffen und Boote zu liefern, die dieser mit Atomwaffen bestücken kann und damit in die Lage  versetzt wird, den Iran anzugreifen.

Beck vergisst, dass nicht Iran den „Jüdischen Staat“ angreifen will, sondern dass es genau umgekehrt ist. Und der „Jüdische Staat“ ist schon längst anerkannt, aber eben nur in den Grenzen von 1967, die dieser ständig landraubende Staat ohne Grenzen aber nicht akzeptieren  will!

Unerträglich diese deutschen, besonders grünen Politiker Volker Beck und Marieluise Beck, der eine, wenn es um den „Jüdischen Staat“ geht und die andere Beck, wenn es um die Ukraine geht. Deutsche Politiker haben sich in puncto Israel immer wieder schleimspurig angebiedert, quer durch alle Parteien, kein kritisches Wort gegen den „Jüdischen Staat“.

iran jews photo
Photo by austinevan

Iran hat übrigens Glaubensfreiheit, was iranische Juden immer wieder bestätigen. Sie sind sogar im Parlament vertreten. Ich selbst wurde einmal in den Iran eingeladen, um vor Universitäten und der jüdischen Gemeinschaft zu sprechen. Leider musste ich damals aus gesundheitlichen Gründen absagen.

Und was ist mit dem neuen Bündnispartner im Kampf gegen den Terror, Saudi-Arabien? Religionsfreiheit, Kirchen, Synagogen, Menschenrechte? Was für eine Verlogenheit!
Hamas, Hisbollah, alle diese Widerstandsorganisationen werden zu Terrororganisationen, die den armen, nur von Feinden umgebenden „Jüdischen Staat“ gefährden. Wie aber ist die traurige Wirklichkeit?

Der „Jüdische Staat“, unterstützt Terrororganisationen, wie die Al-Nusra Front und stellt sich als Bollwerk gegen den Terror dar.

Besonders pervers, wenn deutsche Muslime, die in den Kampf ziehen, als Terroristen bezeichnet werden, während eine jüdische Einwanderin aus Kanada, die heute im „jüdischen Staat“ lebt, vorher in den USA eine viereinhalbjährige Haftstrafe wegen  großangelegten Telefonbetrugs absaß, zur Heldin wird, weil sie nach ihrem freiwilligen (!) Wehrdienst in der „Jüdischen Verteidigungsarmee“ sich einer Kurden-Einheit anschloss, um gegen den IS zu kämpfen.

Schließlich lieben die Kurden Israel, die der „Jüdische Staat“ unterstützt. Interessant dabei, ob der „Jüdische Staat“ auch einen Kurdenstaat unterstützt, den er den besetzten Palästinensern verweigert!  Soviel zu zweierlei Maß, wenn es sich um „jüdische Peschmerga“ wie Gill Rosenberg  handelt, dann sind es die Guten…. (20)

Warum berichten deutsche Medien nicht über den Besuch des rechtsradikalen Koalitionspartners von Griechenlands Ministerpräsident Tsipras, dem Chef der faschistischen Morgenröte, Pakos Kammenos, dem griechischen Verteidigungsminister, bei seinem Kollegen vom „Jüdischen Staat“, Moshe Ayalon?  Es wurde sogar ein Kooperationsvertrag zwischen der „Jüdischen Verteidigungsarmee“ und der griechischen Armee beschlossen.

Beide Länder arbeiten intensiv militärisch zusammen und mögen sich sehr, wie beide Politiker in Eintracht betonten. Außerdem wird die „Jüdische Verteidigungsarmee“ in Griechenland trainieren und es werden gemeinsame Manöver abgehalten. Diese enge Zusammenarbeit hat der „Jüdische Staat“ sonst  nur mit den USA! (21) (22)

Es wird endlich Zeit, dass sich das ewige Schweigen der Blätter über die Verbrechen des „Jüdischen Staates“ in eine objektive Berichterstattung wandelt. Besonders schlimm wird die, wenn über Ereignisse zum Thema Israel/Palästina berichtet wird, dann berichten die Blätter allein aus der Sichtweise des „Jüdischen Staates“ heraus.

Fazit bleibt, es ist eine ungute Entwicklung, wenn sich 70 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs eine Stimmung aufbaut, die das Unrecht des „Jüdischen Staates“ immer im Hinblick auf den zurückliegenden Holocaust toleriert.

Dieser Holocaust darf doch nicht dazu dienen, neue Völkerrechtsverbrechen und Kriegsverbrechen zu tolerieren. Wenn die Opfer zu Tätern werden, dann ist das auch ein Verbrechen, was angeprangert werden muss. Aber nein.

Jedes Argument des „Jüdischen Staates“ wird aufgegriffen und besonders  von deutschen Politikern verinnerlicht. Das ist ein gefährliches Handeln. Dieses  deutsche Trauma, von allen geliebt zu werden, hat sich tatsächlich zu einer gefährlichen Politik gewandelt.

Ziel muss es sein. dass Deutschland respektiert wird, weil es eine gerechte Politik vertritt, aber davon sind wir noch weit entfernt.


 

3 Kommentare zu Und ewig schweigen die Blätter!

  1. Militärs und Geheimdienste was sollen sie als Machthaber tun?
    Was geht in so einem Hirn vor? Karriere?

    Rechtfertigung ihres Jobs, Rechtfertigung der Steuergelder die sie finanzieren. Wie? Man inszeniert und terrorisiert.
    Ist das normal?
    Für diese Hirne offensichtlich erschreckend normal.
    https://www.youtube.com/watch?v=3c_nrGEZVfs
    Fake Unity March – Paris Shooting Hoax – March of the NWO PSYCHOPATHS
    Netanjahus aussagekräftige Gesichtsausdrücke im letzten Drittel zur False Flag Charlie Hebdo (Mossad?) in Paris rangezogen.

  2. Sehr geehrte Frau Hecht-Galinski, bei allem Respekt vor Ihren Kommentaren, die ich immer wieder gerne lese und mit denen ich größtenteils auch immer wieder übereinstimme (auch mit diesem Kommentar), so muss ich Sie diesmal auf zwei Fehler hinweisen :

    1. Es stimmt natürlich, dass im Iran im krassen Gegensatz zu Saudi-Arabien einige Religionsgemeinschaften ihren Glauben praktizieren können und auch in der Deutschen Politik eine unglaubliche Heuchelei und Doppelmoral herrscht, wenn es ums Thema Menschenrechte in diesen und anderen Staaten des Nahen Ostens geht. Allerdings ist es im Iran nach meinem Kenntnisstand z.B. nicht möglich den islamischen Glauben zu verlassen und einen anderen Glauben (z.B. den christlichen)anzunehmen, ohne das es für den Betroffenen zu Schwierigkeiten führt. Es kann zu schwerwiegenden Konsequenzen bis hin zur Todesstrafe kommen. Aus diesen und anderen Gründen kann nach meinen Vorstellungen nicht von einer „Glaubensfreiheit“ gesprochen werden.

    2.Der griechische Verteidigungsminister Panos Kammenos ist nicht Mitglied oder Vorsitzender der Nazi-Partei „Goldene Morgenröte“ (griechisch: Chrysi Avgi), sondern der rechtspopulistischen, also „gemäßigt“ rechten Anexartiti Ellines (deutsch: Unabhängige Griechen).

    Ansonsten wünsche ich Ihnen alles Gute und hoffe ,dass Sie nicht nachgeben in Ihrem Kampf für ein freies Palästina und gegen andere Konflikte und Ungerechtigkeiten auf dieser Welt.

    Mit freundlichen Grüßen

    Daniel Samson, Espelkamp

  3. „was heißt den „jüdischer Sport““
    Wie komisch das ist sieht man erst, wenn man „jüdisch“ ersetzt:
    „Der arische Sport ist zurück“
    „Es beginnen die arischen Sportspiele in Berlin“

    Man kann statt „arisch“ natürlich auch „muslimisch“ eintragen.
    „Wie Nicht-Moslems sind ausgeschlossen?“ – Parallelgesellschaft!!

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