Was hätte Jesus zur jüdischen Besatzung Palästinas gesagt?

Wenn am 24. Dezember von Christen weltweit die Geburt Jesu gefeiert wird, dann gibt es im Dunkel der Besatzung eine frohe Botschaft zu verkünden, Jesus war auch ein Palästinenser.

jesus palästina

Er wurde in Palästina geboren, als Flüchtling und Opponent versuchte er den geistigen Kampf gegen die jüdische Obrigkeit. Das kam ihm teuer zu stehen, er wurde gekreuzigt und war der erste Märtyrer in Palästina. Das vereint heute Christen und Muslime, wenn sie gemeinsam unter der jüdischen Besatzung zu leiden haben.

Dieses Jahr wird ein besonders trauriges Fest. Die Palästinenserbehörde sagte die meisten Feierlichkeiten ab. Die Geschäftsleute im besetzten Bethlehem klagen schon über die Flaute, die durch den Rückgang des Tourismus entsteht. (1a)

Aber machen wir uns nichts vor; ist nicht jeder Besucher, der in den „Jüdischen Staat“ reist, um dann in die besetzten Städte zu reisen, vor allen Dingen ein Devisenbringer für den „Jüdischen Staat“? Wäre es nicht endlich an der Zeit, dass in weltweiter Solidarität mit dem besetzten Palästina Christen ihre Stärke zeigen würden, damit ihre Regierungen endlich massenweise mit Protesten die jüdische Besatzung überziehen?

Beit Jala und Bethlehem sind gerade im Angesicht der Feierlichkeiten zur Geburt Jesu ein Beispiel für Unterdrückung und illegale Besatzung. Christen und Muslime sehen sich den selben Problemen ausgesetzt, Klöster wie Moscheen werden beschmiert, mit Brandanschlägen terrorisiert, durch Mauern getrennt. Nehmen wir Cremisan als Beispiel, mitten in Beit Jala ist dieses Kloster ein Fels in der jüdischen Besatzung und daher ein Dorn im Auge der Besatzer. (1)

Hier noch ein erschütterndes Video vom IAHD, dem Committee Against House Demolitions, über Kinder in Bethlehem (2)

Stille Nacht in Bethlehem. Traurige Weihnachten!

Zusätzlich noch ein berührendes Interview mit einem Lehrer, der über die verzweifelt Lage der Schulen und Schüler unter der Besatzung berichtet, dankenswerter Weise übersetzt von Milena Rampoldi. (3)

Während der „Jüdische Staat“ wiederholt Luftangriffe gegen Syrien fliegt, um diesmal gezielt einen Hisbollah-Kämpfer und palästinensischen Freiheitskämpfer hinzurichten, der vor sieben Jahren nach 30-jähriger Haft im „Jüdischen Staat“ durch Gefangenenaustausch frei kam. Zusätzlich wurden 7 Palästinenser durch diesen Mordanschlag verletzt. Während die jüdischen Angehörigen der damaligen Opfer von historischer Gerechtigkeit sprachen und mit Genugtuung auf die Ermordung reagierten, bleibt diese Gerechtigkeit den palästinensischen Angehörigen von Opfern durch jüdische Gewalt verwehrt. (4)

Wenn dann noch die „Springernde Welt“ schreibt, „Israel demonstriert seine Lufthoheit über Syrien“, dann ist das Maß voll! (5)

Zumal der „Jüdische Staat“ auch noch die illegale Besatzung des syrischen Golan aufrecht erhält. Wie Recht hatte Günter Grass mit seinem Satz „Israel ist eine Bedrohung für den Weltfrieden“!

Auch die Antwort aus dem Libanon ließ nicht auf sich warten, allerdings ohne einen Schaden anzurichten!(6)

Der „Jüdische Staat“ ist weder eine Demokratie noch hält er sich an das Völkerrecht oder an die Menschenrechte. Zynisch ist es, wenn der deutsche Justizminister eine Konferenz unter dem Motto „Demokratie und Rechtsstaat“ abhält mit einer jüdisch rechtsextremistischen Kollegin, Ayelet Shaked, die in Deutschland schon längst wegen Volksverhetzung vor Gericht stünde.

Hier eine kleine Kostprobe ihrer auf Facebook am 1. Juli 2014 veröffentlichten Aussprüche: „Hinter jedem (palästinensischen) Terroristen stehen Dutzende von Männern und Frauen. Sie alle sind feindliche Kombattanten und ihr Blut möge über sie kommen. Das muss auch für die Mütter der Märtyrer gelten. Sie sollten ihren Söhnen folgen, nichts wäre noch gerechter. Sie sollten gehen, so wie die Wohnungen, in denen sie die Schlangen groß zogen, sonst werden noch mehr kleine Schlangen groß gezogen“.

Kurz danach begann das Gaza-Gemetzel, mit mehr als 2200 ermordeten Palästinensern. In der Aktion „Protective Edge“ (Fels in der Brandung) gingen die Wünsche der „Schlange Shaked“ in Erfüllung.

Der „Jüdische Staat“, der die Judaisierung als Staatsräson betreibt, offen diskriminierende Gesetze erlässt; inzwischen sind es laut Bürgerrechtsorganisationen mehr als 50. Vor allen Dingen auch das „Rückkehrrecht“ für alle Juden weltweit, während den vertriebenen Palästinensern das legale Rückkehrrecht verweigert wird.

Die Rechte der Palästinenser werden mit Füßen getreten; mit diesem Staat pflegt die deutsche Regierung enge Kooperation und Bindung, gegen die Maßstäbe unseres Rechts und unseres Grundgesetzes, nein, dank der Merkel-Regierung verkündet sie auch noch die Sicherheit des „Jüdischen Staates“ als deutsche Staatsräson.

Wir müssen der „Israel-Lobby“ und den christlichen zionistischen Freunden Einhalt gebieten, die die Freundschaft zu den jüdischen Besatzern vertiefen wollen und sich, wenn es um den „Jüdischen Staat“ geht, über alles hinwegsetzen und hinwegsehen. Wir dürfen nicht die Politik der jüdischen Besatzer schön reden, nur weil wir eine besondere Verpflichtung gegenüber dem „Jüdischen Staat“ haben. Tatsächlich haben wir eine besondere Verpflichtung gegen diese rassistische Besatzungspolitik, weil diese, auch wenn sie von jüdischen Menschen begangen wird, ein Verbrechen ist!

Der „Jüdische Staat“ ist aufgebaut auf Missachtung gegenüber Nichtjuden, regiert von Rassisten, Militaristen und Kolonialisten.

Endziel ist die ethnische Säuberung Palästinas.

Es ist ein Verbrechen, wenn deutsche Bundeswehrsoldaten im Tunnel- und Häuserkampf von einer Besatzungsarmee ausgebildet werden.

Das alles passt allerdings zu der neuen aggressiven „Wir sind wieder Wer in der Welt-Politik“, in der man wieder überall mitmischen will, auch militärisch, angeführt von unseren „Christlichen Predigern“, wie Merkel, Gauck und von der Leyen. Allerdings voll unterstützt auch von den zur Mitte strebenden Sozialdemokraten. Weihnachten 2015 ist im Angesicht der politischen Verlogenheit ein Fest des Unfriedens geworden. Während Merkel alles schafft und wegräumt, sind unsere Waffenverkäufe gegen den internationalen Trend rasant angestiegen.

Was ist mit den palästinensischen Jugendlichen, die nichts haben außer Messern und Steinen im Widerstand gegen die Besatzung? B’Tselem, die jüdische Menschenrechtsorganisation hingegen, prangert die Hinrichtung der palästinensischen Messer- und Steinewerfer auf offener Straße an. (7) (8)

Ja, diese Taten der Besatzer sind barbarisch, und wen verwundert es da noch, wenn sich in dieser Hoffnungs- und Perspektivlosigkeit junge Palästinenser dagegen wehren und aufbegehren gegen die Besatzung? Weil sie es satt haben mit anzusehen, wie sie und ihre Angehörigen aus ihren Häusern vertrieben werden, willkürlich Razzien der jüdischen Besatzer, bevorzugt in der Nacht, geschehen, die sie über Nacht ihrer Häuser berauben oder ihr Eigentum konfiszieren; ihre Väter als Besatzungs-Zwangsarbeiter für die Besatzer arbeiten müssen, um zu überleben, oder wenn sie den Schikanen der Checkpoints oder der Nicht-Genehmigung der Ausreise ausgesetzt sind.

Wenn sie keine Baugenehmigungen erhalten, während die jüdischen Siedler auf ihrem, also geraubten palästinensischen Land in Luxus leben, Wasser und Energie verschwenden und Repressalien und Mordanschläge begehen, die dann ungesühnt bleiben.

Haft ohne Anklage, keine medizinische Versorgung, Schwangere, die, weil ihnen die jüdischen Besatzer die Weiterfahrt in ein Krankenhaus verweigern, unter den Augen der Soldaten gebären müssen – unter diesen Umständen ein tödliches und unmenschliches Vorgehen.

Besatzung ist die schlimmste Form der Unterdrückung. Dass gerade jüdische Besatzung so grausam ausgeführt wird, von Nachkommen von Holocaustüberlebenden und selbst einmal Verfolgten, ist mir unverständlich. Gaza ist zu einem Konzentrationslager geworden, nichts hat sich dran geändert. Gerade ließ die jüdische Besatzungsmacht verlauten, dass sie nicht daran denkt, an der Blockade etwas zu ändern. Geschieht das vielleicht auch insgeheim in Abstimmung mit den USA und der EU, damit nicht auch noch Millionen von Gaza-Flüchtlingen nach Europa, speziell nach Deutschland kommen? Ist da vielleicht ein ähnlicher Deal, wie mit der Türkei im Gange? Dem „Jüdischen Staat“ kann es nur recht sein, entweder Besatzung, oder ethnische Säuberung durch Transfer!

Auch von den ägyptischen Putschpharaonen unter al-Sisi ist da keine Erleichterung zu erwarten. Ob die neue Versöhnung zwischen der Türkei und dem „Jüdischen Staat“ daran etwas ändern wird? Wohl kaum. Nachdem Erdogan, eingebunden in der Anti-Terror-Allianz, momentan die PKK angreift, von Netanjahu demnächst mit Energie versorgt wird, wird auch immer verständlicher, warum der „Jüdische Staat“ den Golan niemals an Syrien zurückgeben will. Da sprudeln die Energie, der Wein und der Tourismus. (9)

Tatsächlich hat Netanjahu angeblich zugesagt, zwanzig Millionen US-$ Entschädigung für die Mavi Marmara-Toten zu zahlen, da wird sich demnächst das Engagement für Gaza von Erdogan auch in Grenzen halten. Schließlich waren die militärischen und wirtschaftlichen Kontakte, sowie die Geheimdienstzusammenarbeit auch nach dem mörderischen Mavi Marmara-Vorfall nie abgebrochen worden.

Es ist eine hoffnungslose Lage, die sich in Zeiten von Krieg und Flüchtlingen für das besetzte Palästina darstellt. Im Schatten der Krisen nutzt der „Jüdische Staat“ brutal seine Besatzungsmacht, um die ethnische Säuberung zu vollenden.

Wir als Deutsche habe die Verpflichtung, diesem Treiben ein Ende zu bereiten.

Was ist mit den Freiheitspredigern, den christlichen Zionisten von Gauck bis Merkel?

Freiheit ist unteilbar und gilt auch und gerade für das illegal besetzte Palästina und seine Bürger.

Jesus hätte sich gegen diese Besatzung und für seine besetzten Brüder eingesetzt, daran sollten alle Menschen denken, die Weihnachten feiern.

Friedliche Weihnachten für ein freies Palästina!


 

5 Kommentare zu Was hätte Jesus zur jüdischen Besatzung Palästinas gesagt?

  1. Danke, Evelyn Hecht-Galinski, für diesen wichtigen Kommentar. Folgerichtig ist es Christenpflicht, den bedrängten und unterdrückten Palästinensern beizustehen. Das sollten sich z.B. die Vertreter der „Rheinischen Kirche“ im Neuen Jahr zu Herzen gehen lassen. Kungelei mit einer Staatsmacht hat, wie wir wissen, der Vergangenheit verhängnisvoll gewirkt. Das kann mit einer der Unterdrückung und Existenzverweigerung des Volkes der Palästinenser in ihrer angestammten Heimat durch die Atommacht Israel nicht anders sein.

  2. …“Wir als Deutsche habe die Verpflichtung, diesem Treiben ein Ende zu bereiten“…leider haben wir dazu keine Möglichkeiten. In Amerika regieren die Zionisten (und zwar im Hintergrund). Wir haben amerikanische Weisungen zu erfüllen. Aus diesem Grunde werden wir niemals einem Treiben ein Ende bereiten welches in amerikanischem Interesse ist. Das Freiheitsgeschwafel unseres Bundespräsis ist immer nur dan von Wichtigkeit wenn es im Interesse unserer Verbündeten ist oder einem sogenannten Friedeseinsatz unserer Freunde dient, aber niemals kann dieser Freiheitsappell für alle unterdrückten dieser Erde gelten. Wo kämen wir dahin wenn die Menschen im Gazastreifen Freiheiten geniessen könnten. Dann müßte unser Bundespräsi ja mal in Tel Aviv vorstellig werden und entsprechende Forderungen einbringen. Jetzt wo er so ein schönes Ämtchen hat, undenkbar. Die paar Gequälten und Unterdrückten in Restpalästina und dem Gazastreifen – damit können unsere Staatsräsonierer gut leben. Tut ihnen ja nicht weh. Die Zionisten werden es schon richten und können sich dabei immer wieder auf ihre Anstrengungen hinsichtlich Selbstverteidigung berufen. Das Land wurde ihnen ja von Gott geschenkt und alles andere ist ja sowieso nur auf göttliche Anweisung erfolgt und dafür kann man schließlich ja nur Gott verantwortlich machen. Schon schön wenn man so einen direkten Draht nach ganz oben hat über den man permanent Anweisungen bekommt was zu tun ist und man für die Folgen niemals verantwortlich gemacht werden kann. In diesem Sinne „Schöne Feiertage für alle“.

  3. Nie war die Unglaubwürdigkeit der Kirchen, Friedens- und Menschenrechtsorganisationen so augenfällig und nie war das totale Versagen von Theologien, Ideologien, Theorien so offensichtlich wie heute. Jetzt wo sie sich gegen Kriege engagieren, Antworten geben müssten haben sie keine. Schweigen sie. Sind sie sinn- und orientierungslos

    Sie sind selbst Teil und Instrumente der Macht. Verfilzt mit der Politik, den Medien, der Finanzelite, den Universitäten und gegenseitig. Gefangene ihrer Macht, Ideologien, Theologien, Theorien usw. Korrumpiert und gut manipulierbar.
    Macht, Ansehen, Prestige sind ihnen wichtiger als Menschenleben

    „Die Basis unserer „Hochkultur“ ist das Bestreben, die Welt im Griff zu haben, sie zu besitzen, zu beherrschen und gleichzeitig FÜR MECHANISMEN ZU SORGEN, DIE EINE VERLEUGNUNG UND VERSCHLEIERUNG DIESER MOTIVATION BEWIRKEN“ (Arno Gruen)

    Arno Gruens Antwort darauf:
    „Eine wirkliche Erneuerung einer Gesellschaft wird nur möglich, wenn Empathie die Basis bildet“
    Karl Barth doppelt nach:
    „Es geht nicht um Prinzipien, Ideologien und Systeme. Es geht nicht um Machtfragen. Es geht ums Leben“

    Heute lebende Hoffnungsträger im Sinne von A. Gruen, K. Barth, E. Fromm usw. sind, unter vielen, vielen anderen mehr: Ken Jebsen, Evelyn Hecht-Galinski, Lars Märholz, Eugen Drewermann, Daniele Ganser, Konstantin Wecker, Walter Herrmann, Anneliese Fikentscher, Andreas Neumann, Milena Rampoldi und es werden mehr und mehr.

  4. „Jesus hätte sich gegen diese Besatzung und für seine besetzten Brüder eingesetzt, daran sollten alle Menschen denken, die Weihnachten feiern.

    Friedliche Weihnachten für ein freies Palästina!“

    Als Atheist stimme ich Ihnen voll zu:

    Frieden den Hütten, Krieg den Palästen!

  5. Die Parallele geht m. E. noch weiter. Jesus wurde als Erlöser des jüdischen Volkes geboren. Wovon sollte es erlöst werden? Von einer ebenso brutalen wie korrupten Besatzungsmacht, von einer Militärdiktatur.

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