Wer schützt in Frankreich BDS Aktivisten vor den extremistischen Juden?

ali abunimah

 

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Über diese große Gefahr schrieb ich schon einen Kommentar in der NRhZ im Jahr 2012:

 

Faschistische Juden in Frankreich stoppen!

Was muss noch passieren, damit in Frankreich agierende faschistische Juden, die unter dem Namen: LDJ („Jewish Defence League“) agieren, endlich gestoppt werden? Eine Gruppe, die französische und israelische Pässe besitzt, die es ihnen ermöglichen, jederzeit nach Israel zu reisen und notfalls dort zu bleiben. Dies alles geschieht unter dem Schutz des CRIF („Conseil Représentatif des Institutions Juives de France“), vergleichbar mit dem Zentralrat der Juden in Deutschland.

Einige dieser Faschisten wurden schon öfter nach Angriffen auf Buchhandlungen, Theater, Kinos, Ausstellungen etc. gefasst, sogar vor Gericht gebracht. Aber sie kamen immer mit Bewährungsstrafen davon, keiner von ihnen ging je ins Gefängnis! Als sie schließlich einmal Geldstrafen bekamen, rief die Vereinigung der jüdischen Geschäftsleute in Frankreich in öffentlich dazu auf, Geld zu sammeln um deren Schulden zu begleichen.
So ist Frankreich das einzige Land, wo Aktivisten für BDS-Kampagnen gegen Israel vor Gericht gestellt und für gewaltfreie Aktionen verurteilt werden, gewalttätige und rassistische Gruppen wie LDJ aber ungehemmt und ungehindert weiter machen können, unter den Augen des Staates. Sind das die Auswüchse der guten Beziehungen zwischen Frankreich und Israel? Ist das die christlich-jüdische Allianz gegen Israel-Kritiker und Muslime? Hier sind die französischen Politiker aller Parteien aufgerufen, gegen diese Gruppe, die unter dem Schutz des CRIF und Israels steht, vorzugehen.
Bis heute hat kein Politiker, egal ob bürgerlich oder sozialistisch, etwas gegen diese Gruppen unternommen. Jetzt ist der neue sozialistische Innenminister Manuel Valls gefordert, diese gefährliche Gruppe zu verbieten und vor Gericht zu stellen. Wo bleiben die „Kriegsphilosophen“ wie Bernard Henry Levy, Alain Finkelkraut und andere, die „Einflüsterer“ der französischen Präsidenten, die immer dann zur Stelle sind, wenn es um ein militärisches Eingreifen in anderen Ländern geht? Wo bleibt das europäische Parlament? Und niemand berichtete bis jetzt darüber in den Medien. Warum wohl?
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Hier die zusammengefassten Tatsachen, die mich per E-Mail erreichten: Die faschistischen Juden der Kahane Bewegung Jewish Defence League (LDJ) attackierten die von mir hochgeschätzte Olivia Zemor unter anderem wegen ihrer neuen Initiative „Welcome to Palestine“, welche diesen Sommer, vom 24 bis 31. August stattfinden und über Jordanien gehen wird. Olivia wurde am 28. Juni während eines Besuches auf der Terasse in einem Café nahe der Bastille von mehreren Männern angegriffen und mit rotem Öl am Kopf und Körper übergossen. Sie wurde sofort von der Feuerwehr in ein Krankenhaus gebracht, da dieses gefärbte Öl auch giftige Substanzen enthalten konnte.
Die Polizei nahm den Vorfall sehr ernst! Die LDJ veröffentlichte diese Heldentat im Internet und bestätigte sie auf ihrer Website. Eine Klage wurde aufgenommen. Die Polizei macht ihren Job. Sie kennt fast alle aus dieser faschistischen Gruppe, welche anhaltend Araber und „jüdische Verräter“ angreift, verletzt und in Angst und Schrecken versetzt. Und so etwas geschieht immer wieder in Frankreich, ohne dass die französische Regierung eingreift und es verhindert.
Schon vor einiger Zeit hatte man den Buchladen von Olivia, die „Librairie Résistance à Paris“ verwüstet. Auch bei den Nazis brannten erst die Bücher, dann die Menschen. Gestern, am 6. Juli, wurde der französische Schriftsteller Jacob Cohen zum zweiten Mal, wie auch schon am 12. März diesen Jahres von der LDJ angegriffen und damals sogar gefilmt und hämisch kommentiert ins Internet gesetzt. Das war gerade nach dem Erscheinen seines Romans über die Machenschaften des Mossad. Man konnte damals im März sogar drei dieser Angreifer identifizieren, aber ihnen passierte nichts! In erschreckender Weise wird die „schützende“ Hand über die Sayanim, die Helfer Israels in der ganzen Welt gehalten.
Mir macht der Gedanke große Angst, dass die „Diaspora Brigaden“ immer offensichtlicher und ungehemmter ihre Taten und Untaten vollbringen können. Im Augenblick ist zwar Frankreich das einzige Land in der Welt, wo diese Gruppe unbehindert existiert, eine eigene Website hat, militärische Ausbildung auf öffentlichen Plätzen betreibt und offen „Freiwillige mit militärischer Erfahrung“ anwerben kann. Diese LDJ-Gruppe verletzte schon viele unschuldige Menschen, sogar ein Polizeioffizier wurde, nachdem er solche Angriffe verhindern wollte, in den Magen getreten und musste danach drei Wochen auf der Intensivstation verbringen. Ein Student verlor fast sein Augenlicht nach einem solchen Angriff.
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Diese Informationen müssen in die Öffentlichkeit! Ich reichte sie heute sofort an den von mir hochverehrten Prof. Alfred Grosser weiter, der sie an die französischen Medien geben wird. Ich gab diese Informationen mehreren deutschen Zeitungen zur Kenntnis. Mal sehen was daraus wird.
Es wäre wirklich an der Zeit, dass sich offizielle jüdische Organisationen und Israel selbst von dieser Terrorgruppe und deren Untaten distanzieren, anstatt diese noch direkt oder indirekt zu bejahen. Erinnern wir uns an die Empörung als jüdische Kinder in Toulouse nach einem Anschlag starben. Gewiss ein schrecklicher Vorfall, auch und besonders weil dadurch Kinder sterben mussten, aber wer schert sich um die palästinensischen Kinder, die fast täglich von Israel ermordet werden? Wer schert sich um die Kinder in Gaza, oder die Kinder in israelischen Gefängnissen, die sogar gefoltert werden? Wie groß wäre das Wehklagen wenn „CRIF-Juden“ von „Islamisten“ angegriffen würden? Ganze französische Heerscharen würden in Bewegung gesetzt, die Republik wäre in Aufruhr.
Wir alle sind gefordert! Diese faschistisch rassistischen Gruppen dürfen nicht länger zugelassen werden. Ein CRIF oder Zentralrat, ein jüdischer Staat sollte in Haftung für diese Gruppen und Taten genommen werden, solange sie dazu schweigen, ja sie protegieren(?) und tolerieren, anstatt sich wenigstens von ihnen zu distanzieren.
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Wir (mein Mann und ich) bewiesen Olivia unsere Solidarität schon als wir ihr als Freundin und Präsidentin der Europäisch-Palästinensischen Vereinigung in Frankreich bei ihrem BDS-Prozess in Bobigny bei Paris, und anderen in Mulhouse vor Gericht durch unser Kommen beistanden. Nun möchte ich meine Solidarität mit ihr und allen mutigen Aktivisten in Frankreich durch die Veröffentlichung dieses Artikels sagen: „Wehret“ den Anfängen! Stop the JDL, Sayanim und Diaspora-Brigaden, egal wo wir sie antreffen!

Übrigens heute Abend fand um 17:30 in Paris in der Buchhandlung Librairie Résistance die Buch-Vorstellung des neuen Romans von Jacob Cohen „Dieu ne repassera pas a Bethlehem“ („Gott will nicht nach Bethlehem zurück“) statt. Ich bedauere es sehr, da nicht anwesend sein zu können.


aus der NRhZ

1 Kommentar zu Wer schützt in Frankreich BDS Aktivisten vor den extremistischen Juden?

  1. Erstaunlicher weise ist die faschistische Jugendgruppe Betar, gegründet lange vor der israelischen Staatsgründung und der damit verbundenen Jahrhunderverbrechen am palästinensischen Volk während der Nakba vom Mussolini-Freund Yakobinski, sowohl in Israel wie in den Vereinigten Staaten von Amerika verboten.
    Wie wir aber aus gut informierten Kreisen wissen, steht die Gruppe in Frankreich unter Beobachtung der Sicherheitsorgane. Es fehlt dann wohl nur noch der politische Wille…

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