»Alles wird Ukraine sein« Von Susann Witt-Stahl Junge Welt

Die Wirklichkeit der heutigen Preisverleihung übertraf meine schlimmsten Erwartungen, es gab  lange Standing Ovations für diese Rede im Rahmen  Propagandaverleihung. Der Niedergang der deutschen Kultur schreitet erschreckend voran. Evelyn Hecht-Galinski

 

(…) Sergij Schadan spricht Dinge aus, die sich Deutsche seit 1945 nicht mehr und noch nicht wieder zu sagen trauen.

Propagandakrieg: „Alles wird Ukraine sein“

Zur Verleihung des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels an den Autor, Nationalisten, Russen-Hasser und Naziunterstützer Sergij Schadan * Foto: IMAGO/Panama Pictures

22.Oktober .2022

»Alles wird Ukraine sein«
Zur Verleihung des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels an den Autor, Nationalisten, Russen-Hasser und Naziunterstützer Sergij Schadan

Von Susann Witt-Stahl

Der ukrainische Schriftsteller und Musiker Sergij Schadan wird seit dem Euromaidan frenetisch gefeiert und mit Auszeichnungen überhäuft. Etwa mit dem Literaturpreis 2022 der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung, die 1991 für die Abwicklung der sozialistischen Staaten in Osteuropa gegründet worden war – er hat ihn redlich verdient. Denn Schadan tingelt schon seit Jahren durch den Westen und erzählt einem stetig wachsenden Publikum von seinem großen Glück, seit 1991 in einem »Land ohne Lenin« zu leben.

Nun geht auch noch der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels an Schadan. Die Verleihung findet am Sonntag in der Frankfurter Paulskirche im Rahmen der Buchmesse statt – ein würdiger Rahmen, war es doch auch eine Buchmesse, allerdings die Leipziger 2014, auf der sich Schadan erstmals im Blitzlichtgewitter einer grenzenlos entzückten Pressemeute als Widerstandskämpfer gegen ein russisches Reich »des Bösen« inszenieren konnte: »Faschisten sind diejenigen, die die aggressive und chauvinistische Politik Putins unterstützen«, giftete er damals linke Kritiker seiner phantasiereichen Narrative über den (von der US-Regierung und westlichen Denkfabriken ebenso mitangezettelten wie mitfinanzierten) Maidan als »Volksrevolution« an – ein gut orchestrierter Auftritt, mit dem ihn die ARD-»Tagesschau« zum Popstar machte.

Im totalen Propagandakrieg des Westens ist alles möglich. Wurden einst Persönlichkeiten mit dem Friedenspreis geehrt, die sich um die Verwirklichung des Friedensgedankens verdient gemacht haben – Schadan erhält ihn nun »für sein herausragendes Werk sowie seine humanitäre Haltung, mit der er sich den Menschen im Krieg zuwendet und ihnen unter Einsatz seines Lebens hilft«, so der Börsenverein des Deutschen Buchhandels.

In der Tat bietet Schadans Œuvre genau das, was in kriegsbewegten Zeiten die Herzen von Liebhabern westlich-wertebasierter Musen höher schlagen lässt – NATO-Poesie: Alles, bloß kein Frieden mit Russland, Schadan denkt nicht einmal an Verhandlungen. »Wir müssen vom Westen Waffen fordern, weil wir sonst vernichtet werden«, heißt es in seinem im Juli in Die Zeit veröffentlichten Brandbrief gegen das deutsche Friedenslager. In den sozialen Medien feuert er seine Landsleute an: »Vorwärts für die Befreiung der Region Lugansk, der Region Donezk und der Krim! Alles wird Ukraine sein.«Weiterlesen in jungewelt.de

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