Antisemitismus, der Holocaust und Palästina von Gilad Atzmon

Stellungnahme von Gilad Atzmon

Antisemitism, the Holocaust and Palestine

In the last few days, in advance of the NRhZ’s humanitarian award ceremony, like Ken (FM) Jebsen and others, I have been subject to an insane defamation campaign. None of it was substantiated. It was comprised of fabricated quotes: I was called a ‚holocaust denier‘ and a ‚ holocaust relativist.‘

In den letzten Tagen, im Vorfeld der Karls-Preisverleihung der NRhZ, wurden Ken Jebsen, Andere und ich selbst das Ziel einer aberwitzigen Verleumdungskampagne. Nichts davon wurde begründet. Es folgten erfundene Zitate – ich wurde als „Holocaustleugner“ und „Holocaustrelativierer“ bezeichnet. Und nicht eine einzige wahre Referenz zu meinen Schriften oder Reden wurde herangezogen.

 

In meinen Arbeiten kritisiere ich, dass der Holocaust auf eine plumpe Religion, ein intolerantes Dogma reduziert wird. In meinen Schriften protestiere ich gegen alle Gesetze, die Geschichte betreffen (Nakba-Gesetze, Gesetze über den armenischen Genozid, Holocaust-Gesetze usw.) 

Geschichte ist für mich der Versuch, die Vergangenheit zu erzählen während wir voranschreiten. Geschichte muss als dynamischer Diskurs ausgehalten werden, der konstanter Veränderung und Neubetrachtung unterliegt, auch wenn solche Veränderung leichtes Unwohlsein hervorruft. Für mich ist Geschichte eine ethische Botschaft. Nur wenn wir die Geschichte prüfen, können wir unsere Zukunft, unser Schicksal neu überdenken.

 

In den vergangenen Tagen haben mich manche deutsche Presseorgane als „Antisemiten“ bezeichnet. Bin ich das?

 

Habe ich jemals irgendjemand, Juden eingeschlossen, kritisiert als „Volk“, als „Rasse“, als „Biologie“, als „Ethnizität“? Niemals!

 

Meine Arbeit ist antirassistisch. Durch meine Musik, meine Texte und Aufführungen habe ich mein ganzes erwachsenes Leben dem Kampf gegen Rassismus gewidmet. Ich bin gegen alle Formen der biologisch orientierten Politik: „Weiße Politik“, „Schwarze Politik“, geschlechterspezifische Politik, jüdische Politik. Ich suche stattdessen nach dem, was Menschen zusammen führt.

 

In meinen Schriften und Reden unterscheide ich klar zwischen den Juden (das Volk), welches ich nie kritisiere, dem Judaismus (die Religion), mit dem ich mich selten befasse, und dem „Jüdischsein“ (die Ideologie, Politik und Kultur). In meiner Arbeit konzentriere ich mich auf das Letztere – die Ideologie, die Politik und die Kultur – und gehe davon aus, dass wir uns alle einig darin sind, dass diese kritisiert werden dürfen. 

 

Wenn Sie von Holocaustleugnung sprechen wollen, teile ich Ihnen auch etwas über Leugnung/Verweigerung mit. Intellektuellen, Autoren und Künstlern das Recht abzusprechen, in der Öffentlichkeit ihre Meinung zu äußern, ist der Moment in dem Faschismus beginnt.

 

Was ich in Deutschland in den letzten Tagen beobachtete, führt bei mir zu dem Schluss, dass manche Teile Ihrer Gesellschaft wirklich nichts aus der deutschen Geschichte gelernt haben. Den Holocaust leugnen heißt, seine Bedeutung zu leugnen, die Augen abzuwenden, wenn man Böses sieht, das Herz erkalten zu lassen, wenn man sich an Bösem beteiligt oder den Hass zelebriert. Den Holocaust leugnen heißt, die eigene Unfähigkeit auszublenden, Andere und Anderssein zu tolerieren.

 

Es ist mehr als schmerzhaft für mich, Zeuge davon zu werden, wie Deutschland nur sieben Jahrzehnte nach der Befreiung von Auschwitz blind in dieselbe Falle tappt

 

Ich möchte noch einen Satz über Palästina hinzufügen: Manche Deutsche behaupten, dass sie von ihrer Vergangenheit, den Gräueltaten des 3. Reiches, gequält werden. Wenn dies wirklich der Fall ist, dann darf ich Sie an eine einfache, bedrückende Tatsache erinnern – die Palästinenser sind die letzten Opfer Hitlers.

 

Es war das Ausmaß der Shoah, das zur Unterstützung des Zionismus und so zur Gründung des jüdischen Staates in Palästina führte. Aber es sind die unschuldigen Palästinenser, die in den letzten 7 Jahrzehnten den Preis für die durch Europäer begangenen Verbrechen bezahlen. 

 

Wenn Ihr Euch wegen Hitler schuldig fühlt, dann steht ein für Palästina und die Palästinenser!

 

 

 

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