Bewegung für Freiheit fortschrittlicher Kunst gegen neue Angriffe auf documenta RF

Bewegung für Freiheit fortschrittlicher Kunst gegen neue Angriffe auf documenta

Im Kasseler Fridericianum wurden in einem historischen Heft von 1988 zur Befreiung der algerischen Frauen Karikaturen des syrischen Künstlers Burhan Karkutli entdeckt, die mit völlig abstrusen Begründungen als antisemitisch bezeichnet wurden.

Monopol Interview mit Geschäftsführer Farenholtz

„Die Documenta wird wie geplant am 25. September enden

Nachüberlegung zum Documenta-Eklat
Verhülltes Bild und Figuren von Taring Padi. Bild: Michael Paetzold/CC BY-SA-4.0

Wie ehrlich ist die Kritik an der Documenta in Deutschland? Wie konsequent der Geist der Kritik an der russischen Invasion in die Ukraine? Und was hat das mit Israel zu tun?

Es ist nicht ausgemacht, wann der Documenta-Skandal in Deutschland verblassen wird. Zu überlegen ist gleichwohl jetzt schon, was an ihm so deutsch ist. Der Skandal hat in Deutschland stattgefunden, weil die Documenta ein in Deutschland stattfindendes Kunstereignis ist. Aber gemessen daran, dass in ihr schon immer Exponate aus der ganzen Welt ausgestellt werden, ist auffällig, dass in keinem anderen Land eine der deutschen vergleichbare erregte Reaktion zu verzeichnen war. Nicht einmal in Israel, wo der Eklat kaum zur Kenntnis genommen wurde.

Bemerkenswert ist vor allem eins: Als man am Riesenbild zwei antisemitische Motive ausgemacht hatte, meinte man sofort, reagieren und das Gemälde abhängen zu sollen, um dann die gesamte Ausstellung politisch zu desavouieren. Der Staatspräsident, der Bundeskanzler, das Parlament, diverse Parlamentarier und die Medien meldeten sich zu Wort, allen voran der Zentralrat der Juden in Deutschland, in Deutschland lebende Juden und sogar einige in Deutschland weilende Israelis. Weiterlesen bei overton-magazin.de

 

Kassel

Bewegung für Freiheit fortschrittlicher Kunst gegen neue Angriffe auf

documenta

Im Kasseler Fridericianum wurden in einem historischen Heft von 1988 zur Befreiung der algerischen Frauen Karikaturen des syrischen Künstlers Burhan Karkouty entdeckt, die mit völlig abstrusen Begründungen als antisemitisch bezeichnet wurden.

Von jgä
Bewegung für Freiheit fortschrittlicher Kunst gegen neue Angriffe auf documenta
Eines der als „antisemitisch“ verleumdeten Bilder zeigt nichts anderes, als den traurigen Alltag palästinensischer Kinder in den besetzten Gebieten (foto: screenshot)

Zum Beispiel packt auf dem einen Bild ein israelischer Soldat ein Kind am Ohr – ein klarer Bezug zur Unterdrückung palästinensischer Kinder, sogar Babies. Dies ist Alltag in den besetzten Gebieten. Rote Fahne News hat dazu erst kürzlich berichtet (siehe hier).

 

Die hasserfüllten Antisemitismus-Kritiker machen daraus eine Anspielung auf das mittelalterliche Motiv der Juden als Kindermörder und sehen in der Kritik an den israelischen Soldaten einen Angriff auf das Existenzrecht Israels.

 

Mit Argumentation hat das nichts mehr zu tun – es ist Hetze pur. Die documenta-Leitung hat sich damit befasst und nach Befragung von Experten nichts Strafbares festgestellt. Daher blieb es in der Ausstellung. Die Jüdische Allgemeine Zeitung und der FDP-Generalsekretär forderten nun die Schließung der documenta. Der Ruf nach Zensur wird wieder laut.

 

Dagegen gewinnt allerdings die Bewegung der Freiheit für fortschrittliche Kunst immer mehr Anhänger: Der frühere Finanzminister Hans Eichel startete eine entsprechende Petition mit großer Unterstützung (825 Unterstützer in einer Woche).

 

Mit Schärfe wandten sich die Künstler selber gegen alle Versuche der Unterdrückung ihrer Sicht auf die Dinge. Selbst oft aus extrem reaktionären Regimes kommend, sind sie entsetzt über die reaktionären Unterdrückungsversuche in der BRD.

 

Hier geht es zu einer Petition von Dr. Rainer Werning zur Rettung der documenta

 

Zur Erinnerung an diesen wunderbaren palästinensischen Künstler, Burhan Karkutli der leider schon 2004 verstarb.

Dank an Claudia Karas für dieses „Fundstück“

Die Revolution ist die Liebe zum Land, zur Freiheit und zur Gerechtigkeit: Ein Nachruf auf den palästinensischen Maler und Poeten Burhan Karkutli

VON GEORG BALTISSEN

Er war ein Romantiker der Seele, ein Poet des Widerstands, ein Maler der Revolution und ein Künstler des Volkes. Noch heute hängen seine Grafiken und Karikaturen in jedem palästinensischen Flüchtlingslager. Ihre Botschaft ist ebenso plakativ wie eingängig, eine Mischung aus Leidenschaft, Anklage, Ermutigung und dem Ruf nach Gerechtigkeit. „Die Revolution“, so Burhan Karkutli, „ist die Liebe zum Land, zur Freiheit, zur Gerechtigkeit.“

Revolution und Kunst waren für ihn Synonyme, Brüder im Geiste. „Die Kunst ist stark, weil sie träumt. Und die Stärke in unserer Kunst ist der Traum von der Freiheit.“ Obwohl 1932 in Damaskus geboren, hat sich Karkutli stets als palästinensischer Künstler bezeichnet und in den Dienst des palästinensischen Befreiungskampfes gestellt. Freiheit und Gerechtigkeit waren für ihn Werte, die er politisch und persönlich einforderte.

In den Siebziger- und Achtzigerjahren avancierte Karkutli zu einem der meistgedruckten und populärsten arabischen Künstler in Europa. Mit seiner Wanderausstellung der palästinensischen Kunst gastierte er nicht nur in Deutschland, sondern auch in der Schweiz, Norwegen, Frankreich, Dänemark, den Niederlanden und der arabischen Welt. Kontroversen über seine Kunst ging er nicht aus dem Wege. „Über Bilder, die israelische Bomber über dem Südlibanon mit der Aufschrift ‚Sie töten unsere Kinder‘ wurde gesagt, sie verletzten das ‚jüdische Ehrgefühl‘. Aber ich habe mich gefragt, wieso das Zeigen der Mörder das ‚jüdische Ehrgefühl‘ mehr verletzt als der Mord selbst“, kommentierte Karkutli. Weiterlesen bei taz.de

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