Britische Waffen für Kiew weiterverkauft? London macht Andeutungen, nennt aber keine Zahlen

Britische Waffen für Kiew weiterverkauft? London macht Andeutungen, nennt aber keine Zahlen

Offenbar ist ein Teil der an die Ukraine gelieferten britischen Waffen vor Ankunft bei den Truppen abhandengekommen. Der zuständige Regierungsbeamte in London sprach von „vereinzelten Berichten“, wollte aber keine genauen Zahlen nennen.

 

Britische Waffen für Kiew weiterverkauft? London macht Andeutungen, nennt aber keine Zahlen

Offenbar ist ein Teil der an die Ukraine gelieferten britischen Waffen vor Ankunft bei den Truppen abhandengekommen. Der zuständige Regierungsbeamte in London sprach von „vereinzelten Berichten“, wollte aber keine genauen Zahlen nennen.
Britische Waffen für Kiew weiterverkauft? London macht Andeutungen, nennt aber keine ZahlenQuelle: AFP © Daniel Leal

Einige der Waffen, die Kiew von seinen westlichen Unterstützern geliefert wurden, könnten vor Erreichen der Frontlinie den Besitzer gewechselt haben, so der für die Streitkräfte zuständige Staatssekretär im britischen Verteidigungsministerium James Heappey am Donnerstag. Die genaue Zahl oder die Art der Waffen, die abhandengekommen sein sollen, nannte er jedoch nicht.

Bereits in der vergangenen Woche war Heappey im Unterhaus aufgefordert worden, den Anteil des an die Ukraine gelieferten britischen Militärgeräts zu schätzen, das vor Eintreffen bei den Truppen weiterverkauft worden war. Am Donnerstag räumte der Regierungsbeamte nun ein, dass es „vereinzelte Berichte“ gegeben habe, wonach an die Ukraine gelieferte Ausrüstung von der Front abgezweigt worden sei. Weitere Einzelheiten wollte er nicht nennen. Großbritannien verfüge aber über „robuste Verfahren“, um sicherzustellen, dass alle Hilfsgüter, die über das Geberkoordinationszentrum laufen, an die ukrainische Armee übergeben werden.

Russland hatte zuvor wiederholt davor gewarnt, dass westliche Waffen, die an Kiew geliefert werden, in die Hände von organisierten kriminellen Gruppen und Terroristen gelangen und so die Sicherheitslage im Nahen Osten, in Afrika und Europa destabilisieren könnten.

Diese Befürchtungen wurden auch vom erfahrenen US-Journalisten Seymour Hersh geäußert, der zuletzt mit einem bahnbrechenden Bericht über die mutmaßliche Sabotage der Nord-Stream-Gaspipeline durch die USA von sich reden gemacht hatte. Der Westen wisse sehr wohl, dass seine Waffen von ukrainischen Kommandeuren an Schmuggler in Staaten wie Polen und Rumänien verkauft werden, so Hersh Ende April.

Offiziellen Zahlen zufolge hat Großbritannien seit Beginn des Konflikts im Februar 2022 2,3 Milliarden Pfund an Militärhilfe für die Ukraine bereitgestellt und steht damit nach den USA an zweiter Stelle. Das Land unterhält auch ein Ausbildungsprogramm für ukrainische Truppen und will bis Ende 2023 bis zu 30.000 Soldaten ausbilden.

Moskau hatte den Westen indes bei zahlreichen Gelegenheiten gewarnt, dass es durch die Unterstützung der Ukraine mit Waffen und die Ausbildung ihrer Truppen zu einem direkten Teilnehmer an dem Konflikt werde.

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