BSW informiert: Correctiv-Redaktion erhielt nach Cyberattacke sensible Daten der Partei

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BSW informiert: Correctiv-Redaktion erhielt nach Cyberattacke sensible Daten der Partei

  • Am späten Montagabend hat das BSW an seine Newsletter-Empfänger die Information gesendet, dass die selbst ernannten „Rechercheplattform“ „Correctiv“ die Partei über einen erneuten Cyberangriff informiert habe, dessen abgeschöpfte Inhalte der Plattform zugespielt worden seien.
Quelle: Legion-media.ru © Imago

Am 26. August informierte die Pressestelle der Partei Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) ihre Newsletter-Abonnenten über die Tatsache, dass der BSW-Vorstand im Laufe des Montags davon in Kenntnis gesetzt worden sei, dass der Correctiv-Redaktion „personenbezogene Daten“ der Abonnenten vorlägen. Das Correctiv-Team weigerte sich demnach jedoch, die laut BSW-Erklärung aufgrund eines „erneuten Cyberangriffs“ und damit gesetzeswidrig erworbenen Informationen der Partei zukommen zu lassen. Am späten Vormittag des 27. August erfolgte dann die Veröffentlichung eines „Correctiv“-Artikels zum Ereignis.

Bereits im März 2024 wurden dem Hamburger Nachrichtenmagazin Der Spiegel Informationen „zugespielt“. Dabei sollen „Unbefugte“ eine größere Menge von Dateninformationen „von rund 35.000 Unterstützern und Interessenten“ kopiert und diese dem Magazin zugespielt haben, darunter Daten von 5.000 Spendern sowie „rund 30.000 E-Mail-Adressen von Newsletter-Abonnenten“.

Am 26. August gab nun die BSW-Pressestelle eine erneute, bis dato gemutmaßte Cyberattacke gegen die Partei bekannt. Die dabei erworbenen Daten seien seitens der Correctiv-Redaktion dabei unmittelbar eingesetzt worden, um BSW-Sympathisanten per E-Mail zu kontaktieren. Das BSW-Team erklärt zu diesem brisanten Vorgang:

„Die Partei Bündnis Sahra Wagenknecht – Vernunft und Gerechtigkeit wurde über eine E-Mail der Correctiv-Redaktion in Kenntnis gesetzt, dass Correctiv personenbezogene Daten vorliegen. Parallel dazu wurden im Laufe des heutigen Tages Betroffene direkt von Correctiv per E-Mail angesprochen und mit konkreten Fragen konfrontiert.“

Das Correctiv-Schreiben soll zudem „konkret behaupten“, über einen Datensatz zu verfügen, „welcher Informationen zu rund 70.000 Personen enthält“. Die betroffenen Daten sollen „neben persönlichen Kontaktinformationen offenbar auch codierte Mitgliederlisten, Zusagen zu einer Wahlparty sowie Details zu Landesbeauftragten und Unterstützern in verschiedenen Bundesländern enthalten“, so zitiert die BSW-Pressestelle aus dem Schreiben der Correctiv-Redaktion.

Das Ereignis findet nach Tagen einer offensichtlichen medialen Diskreditierungskampagne etablierter Medien gegen das BSW statt, zudem rund sechs Tage vor dem mit Spannung erwarteten Wahltag in Thüringen und Sachsen, wo das Bündnis laut Umfragen mit einem Achtungserfolg rechnen kann. Am 22. August fragte das ZDFheute exemplarisch im Rahmen eines Artikels:

„Wer wählt Sahra Wagenknecht? BSW-Anhänger teilen oft rechtsextreme Einstellungen, sie haben oft Gemeinsamkeiten mit AfD-Wählern, zeigt eine Studie.“

Die Mitteilung an die Abonnenten erklärt, dass die Correctiv-Redaktion trotz entsprechender Bitte und Anfrage „uns diesen Datensatz leider nicht vorlegen wollte“. Weiter heißt es vom BSW:

„Nach unserem derzeitigen Kenntnisstand dürften lediglich die E-Mail-Adresse, sowie Vor- und Nachname, keinerlei Adress- oder Kontodaten betroffen sein. Sofort nach Bekanntwerden wurde der Vorfall unverzüglich an alle relevanten Behörden, einschließlich der Staatsanwaltschaft und der zuständigen Datenschutzbehörde gemeldet.“

Zudem seien erneut „alle erforderlichen Schritte eingeleitet“ worden, „um alle Details zu diesem Vorgang zu recherchieren und die Daten unserer Mitglieder und Unterstützer zu schützen“.

Die Empfehlung seitens der BSW-Pressestelle an die Interessierten und Sympathisanten lautet, „verstärkt aufzupassen bei ungewöhnlichen E-Mails, die Sie erhalten und der Nutzung von Passwörtern und Preisgabe von vertraulichen Informationen an Dritte“.

Zudem heißt es abschließend, gezeichnet von der BSW-Politikerin Amira Mohamed Ali:

„Correctiv nutzt die illegal gewonnenen Daten aktuell, um Betroffene direkt zu kontaktieren und mit Fragen zu konfrontieren. Unsere Pressestelle wird gegenüber Correctiv zentral Stellung nehmen. Sollten Sie den Wunsch haben, die Anfrage von Correctiv zu beantworten, würden wir uns freuen, wenn Sie Ihre Antwort mit uns abstimmen.“

„Correctiv“-Redakteurin Dowideit kündigte dann am 27. August um 13:52 Uhr via X-Posting eine Titelgeschichte zum manipulativen Ereignis an.

Mehr zum Thema – Wagenknecht: „Als Stimme Russlands diffamiert zu werden, weil man für Diplomatie wirbt, ist krank“

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