Deutsche Botschaft ändert Visumantragsverfahren für russische Staatsbürger

Schändliche Schikanen   Evelyn Hecht-Galinski

 

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Deutsche Botschaft ändert Visumantragsverfahren für russische Staatsbürger

Deutschland ändert Ende Mai sein Visumantragsverfahren für russische Staatsbürger, was zu längeren Wartezeiten führen kann. Die Bearbeitung aller Anträge erfolgt nur noch in Moskau. Wer ein nationales Visum braucht, muss sich auf eine Warteliste setzen lassen.
Deutsche Botschaft ändert Visumantragsverfahren für russische StaatsbürgerQuelle: Gettyimages.ru © Anadolu Agency

Die wichtigste Änderung besteht darin, dass die Visastellen der Generalkonsulate in Kaliningrad, Sankt Petersburg, Jekaterinburg und Nowosibirsk ab Ende Mai keine Visaanträge mehr bearbeiten. Unabhängig von der Region erfolgt die Bearbeitung dann nur noch in der deutschen Botschaft in Moskau, geht aus einer Mitteilung der diplomatischen Vertretung hervor. Die Visazentren in den vier Städten werden weiterhin arbeiten, aufgrund der Postlaufzeiten innerhalb des Landes ist jedoch „mit verlängerten Bearbeitungszeiten zu rechnen“.

Außerdem ändert sich ab dem 1. Juni „aufgrund der hohen Nachfrage“ das Verfahren für die Beantragung eines nationalen Visums (für einen langfristigen Aufenthalt von 90 Tagen oder mehr). Ein Antrag direkt beim Visazentrum ist dann nicht mehr möglich. Antragsteller müssen sich für nationale Visa über ein Terminvergabesystem der Botschaft auf eine Warteliste setzen lassen. Alle Gebühren können nur in russischer Währung in bar oder mit in Deutschland ausgestellten Kreditkarten bezahlt werden.

Natalja Wolkowa, Leiterin der Unternehmensabteilung der Agentur Visachod, kommentierte die Änderungen im Gespräch mit dem Portal Business FM: „Sie haben die Zahl der Plätze für nationale Visa schrittweise reduziert, und seit Ende letzten Jahres ist es sogar ziemlich schwierig, ein nationales Studenten- oder Arbeitsvisum zu beantragen.“ Ihr zufolge gibt es auch Schwierigkeiten bei der Erteilung von kurzfristigen Touristen- und Geschäftsvisa, viele Anträge würden abgelehnt. Antragsteller müssten derzeit eine Hotelbestätigung, ein gekauftes Flugticket und für ein Geschäftsvisum eine Originaleinladung vorweisen. „Die Anforderungen sind so verschärft worden, dass sie nicht weiter verschärft werden können“, so die Expertin.

Im vergangenen Herbst hatte Deutschland strengere Visabestimmungen für Russen eingeführt. Um ein Schengen-Visum zu erhalten, wird eine Versicherung bei einem Unternehmen, das in einem EU-Mitgliedstaat tätig ist, verlangt. Um diese zu kaufen, ist eine Bankkarte erforderlich, die von einer nicht-russischen Bank ausgestellt wurde. Außerdem müssen Russen, die ein deutsches Visum beantragen, einen Kontoauszug einer Bank vorlegen, die in einem EU-Land tätig ist.

Nach Kriegsbeginn in der Ukraine hatten mehrere Länder, darunter Estland, Lettland, Litauen, Finnland, Belgien, Dänemark, die Niederlande, Polen, die Slowakei und die Tschechische Republik, die Ausstellung von Touristenvisa für Russen ausgesetzt. Am 12. September 2022 wurde das Abkommen über eine vereinfachte Visaregelung zwischen der EU und Russland, das seit 2007 in Kraft war, ausgesetzt.

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