Die ukrainischen Luftangriffe gegen Flugplätze im russischen Hinterland und deren unterschätzte Folgen von Jürgen Hübschen

https://www.nachdenkseiten.de/?p=91361#more-91361

Die ukrainischen Luftangriffe gegen Flugplätze im russischen Hinterland und deren unterschätzte Folgen

Ein Artikel von Jürgen Hübschen

Am 5. und 6. Dezember 2022 wurden zum ersten Mal russische Militärflugplätze im russischen Hinterland angegriffen. Getroffen wurden die Flugplätze „Djagiljewo“ im Gebiet Rjasan, „Engels“ im Gebiet Saratow sowie ein Militärflugplatz in der Nähe von Kursk. Die Flugplätze liegen bis zu ca. 700 km von der ukrainischen Grenze entfernt. Während die Ukraine bislang nur ausgesprochen vage zu den Operationen Stellung nimmt, hat die russische Führung die Angriffe grundsätzlich bestätigt, behauptet aber, die ukrainischen Drohnen abgeschossen zu haben. Die Schäden seien durch die herabfallenden Trümmer der Flugkörper entstanden. Mit diesen Angriffen wurde im Ukrainekrieg eine neue Eskalationsstufe erreicht, die von vielen westlichen Beobachtern unterschätzt wird. Von Jürgen Hübschen

Wer hat die Angriffe durchgeführt und mit welchen Mitteln?

Mittlerweile gehen alle Beobachter und Experten davon aus, dass die Ukraine diese Luftangriffe durchgeführt hat, obwohl es dafür aus Kiew noch immer keine offizielle Bestätigung gibt. Lediglich Mykhailo Podolyak, ein Berater des ukrainischen Präsidenten, hat die Angriffe auf Twitter mit den Worten kommentiert:

„Die Erde ist rund, wie Galileo entdeckt hat, und falls etwas in den Luftraum eines anderen Landes abgeschossen wurde, werden früher oder später unbekannte Flugobjekte zurückkehren zum Abschusspunkt.“

Der Ukraine ständen für solche Angriffe theoretisch zwei Möglichkeiten zur Verfügung, nämlich entweder vom Westen gelieferte Waffensysteme oder – aus sowjetischer Zeit – die Aufklärungsdrohne Tupolew M-141, die durch eine Modifizierung bewaffnet worden ist. Die USA bestreiten seit Beginn des Krieges, der Ukraine Waffen zu liefern, mit denen das russische Kernland erreicht werden kann und alle westlichen Verbündeten der USA behaupten das ebenfalls. Außerdem haben US-Präsident Biden und auch der amerikanische Außenminister erklärt, dass sie die Ukraine auch nicht ermuntert hätten, solche Angriffe durchzuführen, geben aber gleichzeitig zu, dass sie Kiew auch nicht davon abgeraten hätten.
( O-Ton Blinken: „We have neither encouraged nor enabled the Ukrainians to strike inside of Russia“).

Ergänzt wurde diese eher grundsätzliche Aussage durch den Sprecher des US-amerikanischen Außenministeriums, Ned Price, der am 7. Dezember erklärte, man habe die Ukraine nicht ermuntert, Russland außerhalb ihrer Grenze anzugreifen Alles, was die USA machten, sei das, was die Welt mache, nämlich die Ukraine zu unterstützen, ihre Unabhängigkeit, ihre Souveränität und ihre territoriale Integrität.

„Wir versorgen die Ukraine mit allem, was sie benötigt, um den russischen Aggressor auf ihrem eigenen Territorium zu bekämpfen.“ Weiterlesen  in den nachdenkseiten.de

 

--

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*