Die westliche Außenpolitik in Zeiten von Corona ist schamlos Jürgen Todenhöfer

Jürgen Todenhöfer spricht mir aus dem Herzen. Gut, dass es ihn gibt!

 

Liebe Freunde, nicht nur die Herzlosigkeit, sondern auch die Kurzsichtigkeit der westlichen Außenpolitik verschlägt mir immer wieder die Sprache. Die SANKTIONEN gegen den Iran, Syrien, den Jemen oder Nordkorea töten Tag für Tag unzählige Menschen. Durch Hunger und Krankheiten. Wie damals im Irak, als rund anderthalb Millionen Menschen an westlichen Sanktionen starben.

In Zeiten von Corona ist das nicht nur unmenschlich, sondern auch kurzsichtig. Denn die Sanktionen werden am Ende uns, dem Westen, genauso schaden. Die durch unsere Sanktionen in Armut versunkenen Länder können sich keine sinnvolle Corona-Abwehr leisten. So bekommt das Corona-Virus Ruheräume des Elends, in denen es sich ungestört vermehren und austoben kann. Außerdem besteht die große Gefahr, dass sich bald wieder unzählige Migranten auf den Weg nach Europa machen werden. Auf der Flucht vor Krieg, Chaos und Corona. Mit dabei das Corona-Virus. Wie dumm darf Außenpolitik sein?

Genauso verantwortungslos sind die nicht endenden westlichen, auch deutschen WAFFENLIEFERUNGEN in Krisengebiete. Das Rüstungsgeschäft muss laufen. Diese verlogene Moral fällt den meisten Politikern nicht einmal mehr auf. So konnte der deutsche Finanzminister Scholz – eigentlich ein sympathischer Mann – ungehindert den Moralapostel spielen und erklären: „Ich wende mich gegen jede dieser zynischen Erwägungen, dass man den Tod von Menschen in Kauf nehmen muss, damit die Wirtschaft läuft.“ Hätte er ehrlicherweise nicht sagen müssen: „Ich wende mich NIE gegen diese zynischen Erwägungen…“?

In diesen schwierigen Zeiten tut dieser Mangel an Empathie gegenüber fremden Kulturen besonders weh. Sind Iraner, Syrer, Jemeniten, Koreaner nicht alle unsere Brüder? Ist die „Europahymne“, die unsere Politiker so häufig singen, nicht ein Aufruf, alle Grenzen zu vergessen und sich endlich gegenseitig zu helfen? Wären echte Hilfen in dieser Notsituation nicht tausendmal wirkungsvoller als alle unserer Waffen und Sanktionen?

Euer JT

2 Kommentare zu Die westliche Außenpolitik in Zeiten von Corona ist schamlos Jürgen Todenhöfer

  1. Sehr geehrt Todenhöfer, völlig zu Recht kritisieren Sie die SANKTIONEN gegen den Iran, Syrien, den Jemen oder Nordkorea. Der kleine, aber keinesfalls feine Unterschied zu den Menschen im Gaza ist, das diese nicht aus dem Gaza flüchten können. Zudem ist das zionistische Besatzungsregime nichtmal in Zeiten von Corona auch nur ansatzweise gewillt, den 1,5 Millionen Menschen im Gaza die dringend benötigte medizinische Hife, nicht nur im Kontext Corona, zukommen zu lassen.

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