Digitalisierung von Andreas Friedrich

Dank an Andreas Friedrich, für diese interessanten Gedanken

Gastbeitrag: Thema Digitalisierung

Von Andreas Friedrich

11.10.2020

Seit Monaten wird in allen Medien, auf allen Kanälen, unreflektiert ein Loblied nach dem anderen auf die Digitalisierung gesungen. Haben die Verantwortlichen der Medien aber dabei auch nur einmal an die davon betroffenen Mitarbeiter/innen in den Firmen, Betrieben etc. gedacht, die vielleicht, aus welchen Gründen auch immer, nicht so gut damit klar kommen?

Tatsache ist doch, das durch die Digitalisierung wie auch durch die sog. „Künstliche Intelligenz“ – kurz KI – die soziale Kompetenz immer mehr verloren geht, Arbeit wird hinter die Anonymität des PC verschoben, sämtliche Kommunikation läuft, wenn überhaupt, ausschl. per Mail, Telefon, Telefonkonferenzen und/oder Videokonferenzen.

Kommt hinzu, das in der beruflichen Praxis Mitarbeiter/innen, die an einem neuen Arbeitsplatz eingearbeitet werden müssen, ausschl. Kontakt per o.g. Kommunikationsmittel, was widerum nicht für jede Person so praktikabel ist (jeder Mensch ist ein Individuum, d.h. anders und wir Menschen sind noch keine Maschinen), aufnehmen können und, wenn überhaupt, oft unzureichend und/oder oberflächlich informiert werden.

Das zwischenmenschliche wie z.B. die zwischenmenschliche Kommunikation vor Ort, dazu gehört auch Fragen vor Ort beantwortet zu bekommen, ist jedoch m.E. gerade im Kontext des Berufslebens, insbesondere in Punkto Einarbeitung und vor allem bei neuen und komplexen Strukturen unabdingbar. Ein Sachstand, der leider offenbar immer mehr negiert wird.

Besonders wichtig m.E. ist, das sowohl Arbeitgeber wie auch Gewerkschaften und insbesondere Personal- und Betriebsräte drauf achten, das diejenigen aus der jeweiligen Belegschaft, die nicht so gut mit den Auswirkungen der Digitalisierung, also Anonymität, unpersönliche und oft auch oberflächige Kommunikation, bzw. unzureichender Informationsfluss, zurecht kommen, von den Kolleginnen und Kollegen mitgenommen werden, sprich: Das gerade im Kontext Digitalisierung die Interessen der kompletten Belegschaft (noch besteht eine Belegschaft i.d.R. aus Menschen, auch wenn, und das oft ohne Rücksicht auf Verluste, Digitalisierung und KI immer mehr forciert werden), nicht nur die Interessen der Digitalisierungs- und KI Fanatiker, im Vordergrund stehen.

Ob das in der Praxis, sprich an den Arbeitsplätzen, immer so praktiziert wird, wage ich zu bezweifeln.

Es stünde unseren Medien, der Presse, aber auch der Politik, somit den Politiker/innen und Parteien, mehr als gut zu Gesicht, die insbesondere mit der Digitalisierung einhergehenden Probleme, nicht aus den Augen zu verlieren.

1 Kommentar zu Digitalisierung von Andreas Friedrich

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