Drohnen-Absturz als Vorzeichen eines „großen Kriegs“ – Und die Bundesregierung führt uns mitten hinein von Tobias Riegel

 

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Drohnen-Absturz als Vorzeichen eines „großen Kriegs“ – Und die Bundesregierung führt uns mitten

hinein

von Tobias Riegel

17. März 2023

 

 

Die Flüge von US-Drohnen in der Nähe der russischen Grenze stellen brandgefährliche Handlungen dar, auf die in der aktuellen Situation unbedingt verzichtet werden sollte. Auch wenn das Vorgehen der USA in diesem Fall juristisch gedeckt sein sollte: Wenn der Krieg endgültig zum Weltkrieg eskaliert, ist es bedeutungslos, ob das durch „berechtigte“ Provokationen ausgelöst wurde. Die Bundesregierung müsste Deutschland zum Schutz der eigenen Bürger und um das Leid der ukrainischen Zivilisten zu verkürzen, aus dem Stellvertreterkrieg um die Ukraine heraushalten – doch sie tut das Gegenteil. Das ist völlig verantwortungslos, wie der gefährliche Dohnenvorfall einmal mehr belegt. Ein Kommentar von Tobias Riegel.

Die russischen und die US-amerikanischen Militärmaschinen kommen sich mittlerweile so nahe, dass die Gefahr eines „großen Krieges“ (auch „aus Versehen“) immer näher rückt – nach Meinung vieler Beobachter ist der Ukrainekrieg bereits jetzt als ein solcher „großer“ Stellvertreterkrieg zu bezeichnen. Bei dem konkreten, noch dubiosen Vorgang um die US-Drohne im Schwarzen Meer soll hier keine juristische Schuld einer Seite festgestellt werden. Aber als Reaktion auf den Vorgang muss dazu aufgerufen werden, alle Eskalationen in Grenznähe zwischen Russland und den USA unbedingt zu vermeiden – auch die nur potenziellen. Eine Verringerung des Risikos der weiteren Eskalation eines russisch-US-amerikanischen Stellvertreterkriegs scheint aber von US-Seite nicht angestrebt zu sein, wie aktuelle Aussagen nahelegen.

Die (formal möglicherweise korrekte) Argumentation der USA für die Drohnenflüge nahe Russland lautet: schließlich habe man das Recht dazu, etwa zu defensiven Drohnenflügen in „internationalen Gewässern“. Selbst wenn diese juristische Deutung stimmt, wäre sie aber irrelevant: Wenn der Krieg endgültig zum Weltkrieg eskaliert, ist es bedeutungslos, ob er durch „berechtigte“ Provokationen ausgelöst wurde. Wenn also beim konkreten Vorfall zwar keine „Schuld“ erklärt werden soll (man kann auch die russische Reaktion auf die Drohnen als „Eskalation“ deuten) , so liegt aber doch die Verantwortung dafür, dass ein direktes und feindliches Zusammentreffen der beiden großen Militärmaschinen momentan überhaupt eintreten kann, meiner Meinung nach klar bei den USA.

Bundesregierung folgt noch immer der zerstörerischen US-Strategie

Die Aufgabe der Bundesregierung wäre es, die Bevölkerung aus einem Stellvertreterkrieg herauszuhalten und dadurch die große Gefahr möglichst zu verringern, die eine Eskalation des Kriegs in der Nachbarschaft für die eigenen Bürger bedeutet: Deutschland müsste sich im Ukrainekrieg neutral verhalten, denn das ist nicht „unser Konflikt“. Eigentlich müsste Deutschland eine Brückenfunktion einnehmen. Eine gute Entwicklung Europas ist ohne eine Verständigung zwischen Russland und Resteuropa undenkbar. All das bedeutet keine „Unterwerfung unter ein russisches System“, sondern eine Bemühung für eine unverzichtbare Entspannung. Gerade, wer sich ein für seine Nachbarn berechenbares Russland wünscht (und ein baldiges Kriegsende), muss endlich die lange Vorgeschichte des Ukrainekriegs wahrnehmen und dann in ernst gemeinte Verhandlungen über realistische Sicherheitsgarantien auch für Russland eintreten.Weiterlesen in den nachdenkseitn.de

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