Ein Einblick in jüdische Schuld von Gilad Atzmon

http://www.unz.com/gatzmon/a-window-into-jewish-guilt/

 

https://opablog.net/2019/06/03/der-israelische-rassismus/?unapproved=141651&moderation-hash=9230681293ff93e926873d65383ae4cd#comment-141651

„A Window Into Jewish Guilt (Ein Einblick in Jüdische Schuld)“
Gilad Atzmon

Gilad Atzmon hat auf der Website des „Holocaustleugners, Hitlerapologeten und absolut entfesselten Antisemiten“, des „dreckigen Nazis“ Ron Unz (Anja Böttcher) die wenig subtile Warnung vor dem »noch fruchtbaren Schoß, aus dem das kroch« wieder einmal störrisch halsstarrisch durch Nichtbeachtung in den Wind geschlagen, als ob er den Zeitgeist, der abweichende Meinungen in zunehmend mehr Sachfragen einer »verantwortlichen« Zensur gern zu überantworten gedenkt, nicht wahrgenommen hätte. Er will einfach nicht hören, weil ihm (Mit-)Fühlen und Denken doch wichtiger sind.
In seinem kurzen Beitrag, den ich – seiner Unbelehrbarkeit mich anschließend – hier in deutscher Übersetzung vorstelle, wird seine Stellung zur „Judenfrage“ allerdings in ihrer Bedeutung gerade in dem Maße um so gewichtiger und klarer, je mehr sich der Westen in Klima- wie Antisemitismus- (und auch Anti-Trump-)Hysterie der Grundlagen von Meinungsfreiheit begibt.

„Es ist zu einer institutionellen jüdischen Gewohnheit geworden, zu untersuchen, wie sehr Juden von ihren Gastländern gehasst werden und wie ängstlich Juden gegenüber ihren Nachbarn sind. Gestern berichteten jüdische Pressestellen , dass „9 von 10 US-Juden sich über Antisemitismus Sorgen machen“.
Ich kann mir zum Beispiel keine anderen Leute vorstellen, die so viel Energie in die Messung ihrer Unbeliebtheit investieren. Trotz des Ausmaßes der Islamfeindlichkeit und des Rassismus gegen die Schwarzen sehen wir uns keinen ständigen „Statistiken“ ausgesetzt, die uns davor warnen, wie verhasst die Schwarzen sind oder wie unsicher sich die Muslime fühlen.
Die Statistiken des American Jewish Committee (AJC) legen nahe, dass „die meisten Juden der Meinung sind, dass sich die Situation verschlechtert“. Ich halte ihre Statistiken für unstimmig, denke aber, dass jede mathematisch veranlagte Person zustimmen müßte, dass, wenn 9 von 10 angesichts der Situation von Furcht ergriffen sind – »schlimmer kann es ja kaum werden« – ein Verhältnis von 10 von10 als eine nur geringfügige Steigerung für sie bedeuten müßte (11%).
Nehmen Sie für einen Moment an, dass die Statistiken des AJC die Realität widerspiegeln und dass die überwiegende Mehrheit (90%) der 1.200 jüdischen Befragten aus allen politischen und religiösen Positionen den Judenhass als ernstes Problem mit potenziell katastrophalen Folgen betrachtet.

Wir mögen uns fragen, wer der „ungezogene“ von zehn Juden ist, der im Gegensatz zu seinen Brüdern keine Angst vor ihren amerikanischen Nachbarn hat. Das werden wohl die sogenannten »Selbsthasser« sein, dieser berüchtigte Haufen schrecklicher humanistischer Juden, die Palästina unterstützen und sich über die Vielzahl der jüngsten jüdischen #MeToo-Skandale und Netzwerke für Pädophilie / organisiertes Verbrechen ärgern . Diese kleine Minderheit (10%) der ungehorsamen Juden könnte durch den Opioid-Skandal, der 400.000 Amerikaner getötet hat, beunruhigt fühlen. Sie wissen wahrscheinlich, wer die Hauptakteure in dieser Saga des Klassenvölkermords waren. Wahrscheinlich können sie nicht hinwegsehen über eine Reihe von Finanzverbrechen, von Madoff über israelische Banken, die US-Steuern umgehen, bis hin zu israelischen Binäroptionsunternehmen, die amerikanische Bürger betrügen. Diese universalistischen jüdischen Ausgestoßenen sind oft lautstarke Kritiker ihres Volkes, ihrer Kultur und ihrer Politik. Sie gehen manchmal sogar soweit, AIPAC und die ADL, Soros und sogar die JVP als kontrollierte Opposition zu verurteilen. Die Statistiken des AJC weisen auf das mögliche Vorhandensein eines seltsamen Szenarios hin, in dem 9 von 10 Juden von 1 von 10 Juden, die sich äußern, sich eingeschüchtert fühlen.
Die Ergebnisse des AJC müssen allerdings weniger humorvoll als ganz seriös interpretiert werden. Möglicherweise weist nämlich die große Zahl der wegen des zunehmenden Antisemitismus besorgten Juden darauf hin, dass sich die Juden im Allgemeinen der besorgniserregenden Eigenschaften bewusst sind, die mit ihrer Politik, Kultur, Identität, Lobbyarbeit und israelischen Kriminalität verbunden sind.

Juden könnten das Gefühl haben, als Gemeinschaft von problematischen Personen wie Weisntein, Epstein und Maxwell befleckt worden zu sein; durch die israelische Politik und die intensive zionistische Lobbyarbeit sich beschmutzt zu fühlen, der es gelingt, jedes Jahr Milliarden von US-Dollar aus dem Steueraufkommen der amerikanischen Bevölkerung zu plündern. Während das Weiße Haus dem unmoralischen Interventionismus der Neocons den Rücken zu kehren scheint, sind einige Juden möglicherweise darüber beunruhigt, dass sich die Doktrin des Neocon-Kriegstreibens größtenteils ein jüdisches Projekt herausstellen könnte. Der Haaretz-Schriftsteller Ari Shavit schrieb 2003: „Der Krieg im Irak wurde von 25 neokonservativen Intellektuellen konzipiert, die meisten von ihnen waren Juden…“ Vielleicht verstehen einige Juden jetzt, dass die zionistische Verschiebung der Agenda von einem „gelobten Land“ zu einem „gelobten Planeten“ der Neokons die Juden als Gemeinschaft nicht gerade in ein günstiges Licht stellt.
Ich möchte die Möglichkeit in Betracht ziehen, dass die überwältigende Furcht vor dem »Antisemitismus«, die von der AJC jedoch nur unzureichend dokumentiert wurde, ein Ausdruck von Schuld sein könnte.Amerikanische Juden fühlen sich möglicherweise gemeinsam schuldig wegen der katastrophalen Politik und Kultur einiger Teile ihrer korrupten Elite. Sie mögen sich sogar als Amerikaner schuldig fühlen, angesichts dessen, dass sie einen der wichtigsten amerikanischen Werte, nämlich die Redefreiheit, die durch den ersten Zusatzartikel garantiert wird, brutal auf dem Altar des „Antisemitsmus“ zu opfern bereit scheinen.

Selbstverständlich würde ich es begrüßen, wenn AJC dies weiter untersucht. Es wäre interessant, den Zusammenhang zwischen der jüdischen Angst vor Antisemitsmus und der jüdischen Schuld herauszufinden. Es wäre auch faszinierend herauszufinden, wie sich jüdische Angst in Selbstreflexion niederschlägt. In dieser Hinsicht schlage ich vor, dass Juden, anstatt das amerikanische Volk zu beschuldigen, es einmal mit Selbstbeobachtung versuchen. US-Juden könnten den frühen Zionisten wie Theodor Herzl folgen, der aus Schuldgefühlen eine Selbstprüfung machte. Herzl war zutiefst beunruhigt vom Antisemitismus, aber das hinderte ihn nicht daran, sich mit seinen Ursachen auseinanderzusetzen. „Die reichen Juden kontrollieren die Welt, in ihren Händen liegt das Schicksal der Regierungen und Nationen“, schrieb Herzl. Er fuhr fort: »Sie spielen Regierungen gegeneinander aus. Wenn die reichen Juden aufspielen, tanzen die Nationen und die Herrscher. Auf die eine oder andere Weise werden sie reich.« Herzl glaubte, wie andere frühe Zionisten, dass Juden durch eine kulturelle, ideologische und spirituelle Metamorphose und dem Bestreben der‚ Heimkehr ‚von den Verhältnissen ihres Schicksals befreit und sogar global geliebt werden könnten. Mit ihrem Konzept zur Lösung der jüdischen Frage lagen Herzl und seine frühen Zionisten eindeutig falsch, ihr Festhalten an Selbstreflexion und an scharfer Selbstkritik jedoch das absolut Zutreffende, das heute fehlt.

Amerikanische Juden haben von Herzl und anderen frühen Zionisten viel zu lernen. Sie sollten sich fragen, wie ihr amerikanisches „Goldenes Medina“, ihr jüdisches Land der Möglichkeiten, sich in ein „bedrohliches“ Reich verwandelt hat. Was ist passiert, was hat sich in den letzten Jahren verändert? War es die ständige Klage wegen des Antisemitismus und die verzweifelten und zur Institution geronnenen Versuche, Kritiker zum Schweigen zu bringen, die ihr goldenes Medina in einen abschreckend beängstigenden Raum verwandelten?“

 

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