Eine Polemik von Wolfgang Bittner und eine „Gegenpolemik“ von Evelyn Hecht-Galinski

Eine Gegenpolemik!

Ich danke Wolfgang Bittner für die Genehmigung seinen neuen Artikel von den Nachdenkseiten  zur Zweitveröffentlichung geschickt zu bekommen. Puncto Politik und Russland gehe ich völlig konform mit Bittner, aber mit Corona  ausdrücklich nicht! Diese Covid Pandemie mit über 100.000 Toten mit der Grippeepidemie von 2017/18 zu vergleichen ist schlichtweg falsch. Tatsache ist, dass wir überlastete ITS-Stationen haben, auf denen mehr als 70% Ungeimpfte Corona-Kranke Personen liegen, die um ihr Leben kämpfen  und von einem aufopferungsvollen Impfpersonal, z. T. noch von Ungeimpften beschimpft werden, die solange sie sich noch artikulieren können, weiter auf ihre Nichtimpfung bestehen. (1)

Auf die Gefahr hin mich unbeliebt zu machen, sage ich nur eine Impfung von mehr als 90% der Bevölkerung hilft uns, diese Pandemie zu überwinden. Natürlich ausgenommen von Personen, denen aus Krankheitsgründen eine Impfung nicht empfohlen wird.

Tat sächlich ist es extrem früh kalt geworden in Deutschland! Was heißt hier „unerprobte Impfung“? Diese Impfungen wurden Milliarden von Menschen weltweit erprobt und ohne Komplikationen gegeben. Die wenigen Komplikationen sind bezogen auf die Summe gering. Gegenfrage, was wäre wohl geschehen, wären die Impfgegner an der Macht? Wie viele Tote wären zu beklagen? Ist es nicht vielmehr zu beklagen, dass die Politik viel zu langsam und völlig unzureichend agiert hat? Warum wurde nicht auf die Mehrheit der Wissenschaftler gehört, die schon vor Monaten vor der jetzigen Situation warnten?

Ich sehe das größte Versagen in dem schließen der Krankenhäuser und Minimierung auf 6000 ITS Betten, aber dieses tödliche Versagen ändert nichts an der aktuellen Mangelsituation, die wir jetzt haben und vorrangig von der neuen Ampelkoalition in Angriff genommen werden sollte. Ja, wir brauchen ITS Betten und angemessen bezahltes Pflegepersonal. Von klatschen und Beifall kann man keine Familie, Wohnung und den Haushalt bezahlen.

Was wir brauchen sind auch keine transatlantischen Trolle, Auslandseinsätze und bewaffnete Drohnen, Russland, China und Türkei Hass, mit einer konfrontativen Politik gegen diese Länder, sondern eine unserer Lage angepasste und demokratische Politik des Ausgleichs.

Was wir brauchen ist eine allgemeine Impfpflicht, vorrangig für Personal im Alten-Pflege, Krankenhaus, Sozial und Erziehungsbereich, mit dem schnellen Ziel für ALLE.

Tatsächlich ist keine Impfung für die Ewigkeit, sondern hat ein Verfallsdatum, wie  Lebensmittel. Dieser Tatbestand wurde verkannt und diese Erkenntnis muss schnellstens umgesetzt werden. Ich weiß wovon ich spreche, bin geboostert und Grippe geimpft und nehme jede plausible Impfung. Es gibt keinen objektiven Grund mehr, diese Impfung zu verweigern.  Allerdings gibt es objektive Gründe Impfverweigerer auszuschließen vom öffentlichen Leben, da sie die Gesundheit anderer bewusst gefährden.

Das hat nichts mehr mit Meinungsfreiheit zu tun, sondern gehört zu einer Solidargemeinschaft, die ja auch die Behandlung der „Unbelehrbaren“ bezahlt, die mit ihrem Verhalten Behandlungen schwerkranker Menschen verhindert, die inzwischen weder ein Bett, noch eine dringend nötige Operation nicht mehr erhalten können, weil kein Platz da ist. Ja, die Ursache ist auch das Fehlverhalten der Politik, dass aber nicht das Fehlverhalten der Impfverweigerer und ihrer Protagonisten entschuldigt.

Nein ich fühle mich weder als „obrigkeitshörig“ und gutwillig, aber nach objektiven Abwägungen ist die Impfung als beste Lösung anzuerkennen, trotz aller Mängel und Kritik. Was also gibt es an „wirksameren“ Lösungen? Momentan nichts ANDERES!

Die Gedankenfreiheit haben wir. Jetzt brauchen wir nur noch die Gedanken,die uns vereinen. Deshalb verwahre ich mich auch ausdrücklich dagegen, wenn sich Impfgegner und Verweigerer mit Verfolgten in der Nazizeit oder Juden vergleichen oder schlimmer noch den Holocaust als Beispiel nehmen, dass ist durch nichts zu rechtfertigen und wird weder den Verfolgten, noch Opfern von heutiger Gewalt gerecht!

Von Evelyn Hecht-Galinski

 

 

 

 

Und wie weiter?

Eine Polemik von Wolfgang Bittner

 

Es wird immer kälter in Deutschland, in der Natur, in der Gesellschaft und in der Politik. Viele fragen sich, wie es weitergehen wird. Sollen die Corona-Notstandsmaßnahmen ewig andauern? Werden noch mehr Menschen ihre Arbeit verlieren? Wird es Krieg geben? Was wird aus unserem Geld? Werden wir den Winter über ausreichend Gas und Strom haben? Soll nun die Bevölkerung alle paar Monate mit einem genbasierten, unerprobten Vakzin durchgeimpft und im Falle der Weigerung dazu gezwungen werden? Gibt es wirklich keine anderen Möglichkeiten, einer Epidemie zu begegnen? Und was haben diese furchtbaren, gnadenlosen Politiker, Journalisten und Populärwissenschaftler, die aus einem armseligen Bodensatz hochgespült wurden und uns nun schon seit längerem peinigen, mit uns vor?

 

Selbst gutwillige, obrigkeitsgläubige Bürger merken inzwischen, dass vieles, was uns vorgesetzt wird, nicht stimmt, dass wir belogen und betrogen werden. Da werden unveräußerliche Grundrechte einfach ausgesetzt und Maßnahmen beschlossen, die viele Menschen ins Unglück stürzen. Eine Abwägung, ob diese einschneidenden Maßnahmen verhältnismäßig sind, findet aufgrund einer künstlich erzeugten Hysterie nicht statt. Es herrscht Panik, die blanke Angst, an einem offenbar aus dem Nichts (bzw. China) gekommenen Virus zu sterben.

 

Stündlich werden wir von allen Seiten mit Zahlen über Neuinfektionen überschüttet, obwohl es gar nicht um Erkrankte, sondern um positiv Getestete geht, von denen nur wenige auf überlastete Intensivstationen kommen. Die Frage, warum in letzter Zeit Krankenhäuser geschlossen wurden und etwa 6.000 Intensivbetten weniger zur Verfügung stehen, ist so tabu wie manches andere auch. Deswegen lässt sich auch nicht klären, warum Intensivstationen überlastet sind. Stattdessen wird der Fokus verschoben und mit unabsehbaren Folgen eine „Pandemie der Ungeimpften“ herbeigeredet.

 

Erfahren wir etwas über die Krise des Finanzsystems? Erfahren wir etwas über die Kriegsgefahr an den Grenzen Russlands und Chinas? Gibt es Kritik an der permanenten Hetze gegen andere Länder? Warum wird gegen Andersdenkende und Impfverweigerer zu Felde gezogen? Warum diese drastischen Maßnahmen? Warum wird nicht intensivst nach anderen als genbasierten Impfstoffen und nach Medikamenten zur Vorsorge und wirkungsvolleren Behandlung einer Covid-Infektion geforscht? Warum verteuern sich die Gaspreise, obwohl Russland beliebige Lieferungen zu den vereinbarten Bedingungen anbietet? Warum spitzt sich die weltpolitische Situation zu, obwohl die Regierungen von Russland und China seit Jahren partnerschaftliche Beziehungen anbieten?

 

Fragen über Fragen, viele, die uns existenziell betreffen, von den zuständigen Politikern aber nicht beantwortet werden. Warum nicht? Was geht da vor? Was wird uns vorenthalten? Immer mehr Menschen merken inzwischen, dass etwas in diesem Land, und nicht nur hier, faul ist. Zwar möchte immer noch die Mehrzahl der Schafe geprügelt werden oder die Augen vor den Tatsachen verschließen, aber die Unruhe nimmt zu. Man sollte denken, dass es die amtierenden Politiker und ihre Anhängerschaft warnen würde. Doch bisher ist davon noch nichts zu merken.

 

In schwerer Zeit wünschte der Dichter Heinrich Heine „den Dummen ein bisschen Verstand und den Verständigen ein bisschen Poesie“. Dem möchte ich mich anschließen und der Welt eine weniger grausame Zukunft wünschen. Ich weiß, das ist ein frommer Wunsch, aber es sieht zurzeit nicht danach aus, dass wir mehr tun können, als aufzuklären und für unsere Rechte einzustehen.

 

Erstveröffentlichung: https://www.nachdenkseiten.de/?p=78378

 

Der Schriftsteller und Publizist Dr. jur. Wolfgang Bittner lebt in Göttingen. Von ihm erschien im März das Buch „Deutschland – verraten und verkauft. Hintergründe und Analysen“.

 

 

 

(1) Influenza: Grippewelle war tödlichste der vergangenen 30 Jahre

Deutschea Ärzteblatt 2019

dpa

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Die außergewöhnlich starke Grippewelle 2017/2018 hat nach Schätzungen rund 25 100 Menschen in Deutschland das Leben gekostet. Das sei die höchste Zahl an Todesfällen in den vergangenen 30 Jahren, wie der Präsident des Robert Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, kürzlich mit Blick auf eine eigene aktuelle Auswertung erklärte. Es gebe auch saisonale Wellen mit wenigen Hundert Todesfällen. Die wichtigste Schutzmaßnahme ist dem RKI zufolge trotz der von Saison zu Saison unterschiedlichen Wirksamkeit die Impfung. „Es gibt keine andere Impfung in Deutschland, mit der sich mehr Leben retten lässt“, sagte Wieler. Neben der Impfung empfehlen die Experten gründliches Händewaschen mit Seife und Abstandhalten zu Erkrankten. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) mahnte angesichts der RKI-Daten, die Zahlen sollten allen Impfgegnern zu Denken geben. „Impfen hilft, Krankheiten zu vermeiden“, erklärte der Gesundheitsminister. Grippe könne auch tödlich sein. Spahn rief besonders ältere Menschen, chronisch Kranke, Schwangere sowie Medizin- und Pflegepersonal dazu auf, sich rechtzeitig impfen zu lassen. Ein Vergleichswert für die laut RKI „moderate“ Welle 2018/2019 liegt noch nicht vor. Die Experten gehen von 3,8 Millionen Arztbesuchen wegen Grippe in der vergangenen Saison aus. Das ist weniger als halb so viel wie 2017/2018. Insgesamt registrierte das Institut von Oktober bis Mitte Mai 2018/ 2019 182 000 labordiagnostisch bestätigte Grippefälle. dpa

Und wie weiter?

 

4 Kommentare zu Eine Polemik von Wolfgang Bittner und eine „Gegenpolemik“ von Evelyn Hecht-Galinski

  1. Liebe Evelyn Hecht- Galinski, tja, das Thema Corona lässt auch mich noch kritischer als ohehin schon werden, kommen doch u.a. immer mehr Stimmen aus meinem Umfeld, die mitteilen, das bei der Einlieferung von Familienangehörigen in Krankenhäuser mit Corona- unabhängigen Krankheitsbildern, bzw. Beschwerden immer wieder die eine Frage seitens der Krankenhäuser auftaucht, die da ist: „Dürfen wir das auch unter Corona laufen lassen?
    Also, Corona statt Beinbruch? So sarkastisch, wie sich das anhört, ist es nicht. Es ist leider bittere Realität!
    Punkt Nummer zwei: Für die Belegung mit Corona bekommen die ökonomisch ohnehin gebeutelten Krankenhäuser ungleich mehr als für die Belegung mit „normalen“ Diagnosen.
    Punkt Nummer drei: Vor nicht allzu langer Zeit – mitten in der dritten Corona Welle – tönte unser Gesundheitsminister Spahn, ca. ein drittel der Krankanhäuser in Deutschland schließen lassen zu wollen, als Grund nannte er – Spahn – wirtschaftliche Aspekte. Nur, wie bitte schön passt das zusammen? Krankenhausschließungen mitten in der Pandemie? Die Logik des Herrn Spahn scheint eine besondere zu sein, kommt hinzu, das sich unsere Medien und Politiker*innen oft nur noch selber widersprechen statt wahrheitsgetreu und nachvollziehbar zu berichten. Hauptsache in Talk- Shows dabei sein und Hauptsache Twittern, wie unser Herr Lauterbach, der wohl kein anderes Hobby mehr zu haben scheint.
    Auf der Strecke bleiben gezielte Informationen und Aussagen, mit denen die Bevölkerung etwas anfangen kann.
    Weiterer Aspekt: Das die Menschenrechte durch die Digitalisierung im Zuge von Coarona oft auf der Strecke bleiben, muss nicht extra erwähnt werden.
    Nur, Anmeldung zu Tests und Impfung ausschließlich per APP über Smartphne kann nicht Sinn der Sache sein und hier scheint die Digitalisierungslobby ihre Hände mit im Spiel zu haben.
    Da aber viele, vor allem betagte Menschen, kein Smartphne besitzen, wie sollen sich diese dann zu Tests und/oder Impgungen anmelden (können)?
    Das durch eine solche Handlunsgweise die Impfbereitschaft zu wünschen übrig lässt, ist keine allzu große Überraschung.
    Das Vertrauen in die Politik schwindet, und schuld ist nicht Corona, schuld sind die Politikr*Innen und Medienvetreter, die mit ihrem Hickhack ganz gewaltig dazu beitragen.
    Ausbaden muss es die Bevölkerung!

  2. Sehr geehrte Frau Hecht-Galinski,

    ich fasse es ja nicht:
    „Es gibt keinen objektiven Grund mehr, diese Impfung zu verweigern. Allerdings gibt es objektive Gründe Impfverweigerer auszuschließen vom öffentlichen Leben, da sie die Gesundheit anderer bewusst gefährden.“

    Nur weil Sie selbst in die Falle gelaufen sind? Sie könnten es schon lange besser wissen, hier nur eine Quelle der vielen:

    https://corona-transition.org/trends-in-der-sterblichkeit-in-landern-mit-hoher-impfquote

    Und auch hierüber sollten Sie nachdenken:

    https://de.rt.com/meinung/127482-milgram-medien-im-gefangnisexperiment/

    MfG
    André Marggraf

  3. Starke Worte, liebe Frau Hecht-Galinski,
    viel Angst lässt sich darin erspüren. Zu viel Angst. Um wen eigentlich? Um sich selbst oder um den Rest der Menschheitsfamilie? Also um mich brauchen Sie sich in Sachen Corona nicht ängstigen. Für mich sollten Sie auch keine Entscheidungen treffen (wollen). Das ängstigt mich sehr! Sie verstehen.
    Ihr Verhalten kann ich mir nur aus Ihrer tiefen, tiefen Angst heraus erklären. Einverstanden bin ich damit nicht.
    Mit freundlichen Grüßen und tiefem Dank für Ihren unermüdlichen Einsatz für viele unterdrückte Menschen
    Hans B. Zimmermann
    PS ich wünsche mir von ganzem Herzen, dass Sie nochmal neu nachdenken (ergebnisoffen!)

  4. Sehr geehrte Frau Hecht-Galinski,
    gut, dass Sie Herrn Bittner widersprechen. Ihren Aussagen zur Corona-Pandemie stimme ich uneingeschränkt zu. Ich frage mich, warum Sie auf dem Querfront-Portal „NRhZ“ noch veröffentlichen und diese Leute damit ungewollt aufwerten. Für Ihre berechtigten Anliegen und Kommentare zum Thema Palästina/Israel gibt es sicher andere und bessere Möglichkeiten. Leute wie Fikentscher u.a. sind für mich nicht mehr links, sondern haben schon länger die Seiten gewechselt. Wenn ich allein den Fikentscher-Artikel zu den angeblichen massenhaften Impfschäden lese, der Fakten bewußt und willkürlich verdreht und manipuliert, damit sie ins verschrobene Weltbild passen, dann wird mir übel. Mit solchen Reaktionären sollte sich kein fortschrittlicher Mensch gemein machen.

    Mit besten Grüßen
    Bodo Urbat

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