Früher Infokrieg: Unternehmen Barbarossa von Peter Bürger telepolis

Wie aktuell doch Geschichte ist…

Gerade heute, wird der Kanzler eine Regierungserklärung im Bundestag geben und erklären warum Deutschland noch mehr gegen Russland gerichtete  Waffen an die Ukraine liefern wird und was er für das kommende G7 Treffen plant.. Was für ein „passendes Datum!

Evelyn Hecht-Galinski

https://www.heise.de/tp/features/Frueher-Infokrieg-Unternehmen-Barbarossa-7147746.html

Bild:  Unbekannter Gefreiter des Infanterie-Regiments 125 irgendwo an der Ostfront, wahrscheinlich in Südrussland oder der Ukraine um 1941. Nachkoloriertes Foto: Julius Jääskeläinen/CC BY 2.0

Früher Infokrieg: Unternehmen Barbarossa

von Peter Bürger

22. Juni 2022

Heute vor 81 Jahren setzte Deutschland den Vernichtungsfeldzug gegen die Sowjetunion in Bewegung – Politik, Militärs, Medien und Wissenschaftsbetrieb bevorzugten ideologische „Expertisen“ ohne Wirklichkeitsgehalt.

Adolf Hitler hatte bereits in seinem Buch „Mein Kampf“ einen „Germanenzug“ hin zum „Land im Osten“ angekündigt und wandelte in den Fußstapfen der wilhelminischen „Ostlandreiter“. Den deutschen Generälen kündigte er am 3. Februar 1933 vertraulich einen zukünftigen Kampf um „Lebensraum im Osten und dessen rücksichtslose Germanisierung“ an.

Die ökonomische Seite des Unternehmens trat wenige Jahre später besonders deutlich in seiner Rede vor der Deutschen Arbeitsfront hervor: „Wenn der Ural mit seinen unermesslichen Rohstoffschätzen, Sibirien mit seinen reichen Wäldern und die Ukraine mit ihren unermesslichen Getreideflächen in Deutschland lägen, würde dies unter nationalsozialistischer Führung im Überfluss schwimmen.“ Mehr als genug Reichtum also für jeden Deutschen …

Am 22. Juni 1941 setzte die deutsche Regierung drei Millionen Soldaten, eine halbe Millionen Pferde, 600.000 Kraftfahrzeuge und 3350 gepanzerte Fahrzeuge zwecks Überfall der Sowjetunion in Bewegung. Auf Seiten der UdSSR mussten etwa 27 Millionen Menschen infolge dieses Lebensraum-, Ressourcen- und Rassenkrieges ihr Leben lassen.

Der Wehrmacht waren schon Monate zuvor jene „Verbrecherbefehle“ bekannt, aus denen klar hervorging, dass ihr Vernichtungsfeldzug gen Osten mit dem Vorsatz verbunden war, den größten Völkermord der gesamten Geschichte ins Werk zu setzen.

Die späteren Mordopferzahlen wurden im Frühjahr 1941 schon durchaus realitätsnah berechnet. Himmler hatte bereits im Januar proklamiert, 30 Millionen Menschen hätten im Osten zu verschwinden.

Ansonsten zogen die deutschen Kriegsakteure vor allem „Expertisen“ von ideologischen Dienstleistern zu Rate, die mit der Wirklichkeit wenig zu tun hatten.

Der von Hans-Erik Volkmann herausgegebene Sammelband „Das Russlandbild im Dritten Reich“ (1994) beleuchtet ein weites Feld von geschichtspolitischen Legenden, „völkerpsychologischem“ Geschwätz, militärstrategischen Wunschphantasien und nationalpolitisch konformen Voten von Scharlatanen oder Opportunisten, die sich als „Russlandkenner“ ausgaben.Weiterlesen in telepolis.de

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