Geschichtsrevisionismus: Er ist wieder da von Wolf Wetzel

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Geschichtsrevisionismus: Er ist wieder da

Die Relativierung des deutschen Faschismus war jahrzehnlang ein Anliegen von Alt-Faschisten, Ewiggestrigen und Neonazis. Heute ist es ein Anliegen des woken Imperialismus. In den 1980er Jahren gab es Versuche, den deutschen Faschismus zu relativieren, indem man ihn entweder mit dem Sowjetkommunismus/Stalinismus gleichsetzte oder gar zu behaupten versuchte, dass das faschistische Dritte Reich nur eine (Abwehr-)Reaktion auf den „sowjetischen Totalitarismus“ gewesen sei.

 

 

 

Geschichtsrevisionismus: Er ist wieder da

Soldatenfriedhof
Foto: Pictures_by_Impact, via Pixabay License

Die Relativierung des deutschen Faschismus war jahrzehnlang ein Anliegen von Alt-Faschisten, Ewiggestrigen und Neonazis. Heute ist es ein Anliegen des woken Imperialismus.

In den 1980er Jahren gab es Versuche, den deutschen Faschismus zu relativieren, indem man ihn entweder mit dem Sowjetkommunismus/Stalinismus gleichsetzte oder gar zu behaupten versuchte, dass das faschistische Dritte Reich nur eine (Abwehr-)Reaktion auf den „sowjetischen Totalitarismus“ gewesen sei. Mit diesem Versuch ist namentlich sehr stark der Historiker Ernst Nolte verbunden.

Aus dem wissenschaftlichen Diskurs entlassen, bedeutete dies für die Politik, dass der CDU-Bundeskanzler Helmut Kohl 1985 – mit dem US-Präsidenten Ronald Reagan zusammen – die Kriegsgräberstätte Bitburg-Kolmeshöhe in Bitburg sowie die Gedenkstätte des KZ Bergen-Belsen in einem Aufwasch besuchte. Damit sollte bildträchtig alliierten Soldaten und Mitgliedern der Waffen-SS gleichermaßen gedacht werden. Damals blieb der wissenschaftliche Diskus a la Nolte in der Minderheit und die politische Umsetzung dieser Relativierung feierte keinen Durchbruch.

Nun scheint der Geschichtsrevisionismus auf breiter Front auf dem Vormarsch und ganz in der Mitte angekommen zu sein. Denn neben der „Freiheit“ der Ukraine geht es eben auch um die ‚Befreiung‘ von der eigenen faschistischen Vergangenheit, mit der man nie gebrochen hat und deren größter Fehler war, nicht gesiegt zu haben.

Jetzt kann man auch für den „totalen Sieg“ sein, in dem sehr klaren Wissen, mit welchem Vokabular, mit welcher Geschichte und Assoziationskette man hier ‚spielt‘, wie man sie bluewashed.

Was früher in der Nationalzeitung zu finden war, nimmt nun breiten Platz in der liberalen ZEIT ein. Diese widmete sich in ihrer Wochenendausgabe vom 18. Februar 2023 mit zahlreichen Gastkommentaren dem Ukraine-Krieg. Natürlich gehört noch ein klein wenig Ausgewogenheit dazu. Man weiß ja nie, wie das Ganze ausgeht! Dann kann man belegen, dass man einfach nur verschiedene Meinungen publiziert hat. Deshalb darf auch Alexander Kluge, ein kongenialer Filmemacher, zu Wort kommen.

Aber die echte Leoparden-Meinung hat man Eva Illouz, Professorin für Soziologie an der Hebräischen Universität in Jerusalem überlassen. Reiner Zufall, sicherlich. Und sie, die nun wirklich Geschichte aus dem Effeff kennt und um jede Art sekundärer Wirkungen und Affekte weiß, kommt in ihrem Gastkommentar gleich zur Sache:

„Ich wünsche mir einen totalen Sieg“

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