Goethe und der Koran Von Karl-Josef Kuschel und Shahid Alam

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Goethe und der Koran

 

Gerade in Zeiten eines vergifteten Islam-Bildes und Muslim-Hasses, ist dieses Buch eine wichtige Bereicherung. Goethe war und ist der deutsche Dichter, ein Vorbild und tolerantes Beispiel dafür, wie wichtig es ist zu reisen und sich zu bilden. Offen zu sein und sich nicht von falschen Vorurteilen und Unwilligkeit vor Neuem leiten zu lassen und wie Goethe als Kraftquelle zu nutzen.  Dazu erscheinen mir diese Zeilen aus dem West-östlichen Divan so hilfreich: „Wer den Dichter will verstehen / Muß ins Land der Dichtung gehen;/ Wer den Dichter will verstehen / Muß in Dichters Lande gehen.“ Goethe war ein seiner Zeit vorausdenkender Dichter, der eine tiefe Sympathie für den Orient hegte, ihn aber nie bereiste. Was ihn aber nicht davon abhielt sich so intensiv mit dem Orient und dem Koran auseinanderzusetzen. So sind für mich Goethes Zeilen: „Wer sich selbst und andere kennt, / Wird auch hier erkennen: / Orient und Okzident/ Sind nicht mehr zu trennen.“ Nein sie sind nicht zu trennen, sowie der Koran, der Islam und die Muslime natürlich zu Deutschland gehören und als eine Bereicherung anzusehen sind.

Dieses Buch ist ein Juwel und setzt ein Zeichen für Toleranz, schließlich hat Religion weder Nationalität, noch einen Allleinherrscheranspruch oder berechtigt dazu ein Instrument zur Unterdrückung benutzt zu werden. Leider erleben wir diese Art der diktatorischen Unterdrückung von Völkern heute wieder in vielen „Theokratien“. Für mich ist natürlich gerade Palästina das Beispiel dafür, wie diese „ instrumentalisierende Regierungsform“ zu „ethnischer Säuberung dient. 

 Mit der Dokumentation Goethes gesamter Texte zum Islam ist es dem Autor Karl-Josef Kuschel gelungen ein Goethe in seiner ganzen Größe und Vielfältigkeit darzustellen. Unter allen Dichtern deutscher Sprache hatte Goethe das leidenschaftlichste und zugleich kenntnisreichste Interesse an der Welt des Orients, insbesondere auch an deren Religion, dem Islam. Wie kein anderer der großen Dichter deutscher Sprache hat er den Koran gekannt und kommentiert. Das Buch dokumentiert vollständig alle Texte Goethes zum Islam, angefangen bei Abschriften aus dem Koran über Koranvers-Nachdichtungen bis zu autobiografischen Zeugnissen. Dazu die von einer einmaligen Schönheit geprägten farbigen Kalligrafie- Bilder eines der bedeutendsten Kalligrafen unserer Zeit, Shahid Alam. Dieses Buch ist so vielseitig und schön, so erklärend für jeden, der wie ich nicht nur Goethe verehrt, sondern sich auch dem Islam in seiner Vielfältigkeit nähern will und Goethes Aufgeschlossenheit gegenüber außereuropäischen Kulturen unter Beweis stellt.

Sein umfassendes Wissen über den Islam hat mich schon sehr früh, als Waldorfschülerin fasziniert und ich bin der Schule sehr dankbar dafür, dass gerade Goethe ein umfassendes Thema des Unterrichts darstellte.

Goethe hat eine Methode gezeigt, die auch heutige Islamdebatten leiten können.  Für jeden Leser der sich auf spannende Weise dem Koran, dem Islam und Goethe nähern will lohnt es sich dieses Buch zu lesen.

Evelyn Hecht-Galinski

 

Närrisch, daß jeder in seinem Falle 
Seine besondere Meinung preist! 
Wenn Islam Gottergeben heißt, 
Im Islam leben und sterben wir alle.“

(Aus „westöstlicher Divan 1819)

 

 

Ich danke Stefan Weidner für diese hervorragende Rezension von „Goethe und der Koran“. Auch für mich ist Goethe für die Gegenwart und den Umgang mit Islam und Muslimen ein Vorbild. Dieses Buch ist ein großer Gewinn für jeden Leser ,der mehr verstehen will von Koran, Islam und dem Orient.

https://de.qantara.de/inhalt/karl-josef-kuschels-goethe-und-der-koran-islambild-fuer-die-gegenwart-goethe-als-vorbild

Die Reinschrift von Goethes Gedichtsammlung „West-östlicher Divan“ ist Teil des UNESCO-Weltdokumentenerbes. Inspiriert wurde sie von der Lyrik des persischen Dichters Hafis (gestorben um 1390), die Goethe in der von dem Orientalisten Joseph von Hammer-Purgstall 1812 ins Deutsche übersetzten Fassung kannte. Es ist das Buch der Stunde, schreibt Stefan Weidner. „Wer nach den Terroranschlägen in New York und Washington am 11. September 2001 danach fragte, welchen gemeinsamen Nenner es zwischen ‚Islam‘ und ‚Westen‘ nun noch geben könne, stieß unweigerlich auf Goethes 1819 erschienene Gedichtsammlung — nichts anderes bedeutet ‚Divan‘.“

Intensive Auseinandersetzung mit dem Islam

Hafis gilt als Höhepunkt einer mehrhundertjährigen Tradition formstrenger, unter dem Namen „Gasel“ überlieferter Dichtkunst. Ihr Ursprung liegt in der arabischen Liebesdichtung, die mystisch überhöht wurde und sich bis heute in vielen Islamsprachen findet.

Die besondere Kunst von Hafis besteht darin, die weltliche und die religiöse Ebene so zu mischen, dass sich jede Eindeutigkeit verliert und beide Ebenen ineinander übergehen.

Der oder die Geliebte könnte Gott sein, der Weinrausch die religiöse Ekstase meinen, sie müssen es aber nicht. Goethe war der erste bedeutende europäische Literat, der begriff, dass Hafis ein Dichter von Weltrang ist, auf einer Stufe mit Shakespeare, Dante, Homer.

Das ausführlich kommentierte, prachtvoll illustrierte Lesebuch zu „Goethe und der Koran“, das der emeritierte Tübinger Theologie-Professor Karl-Josef Kuschel jetzt herausgebracht hat, findet sein Material vor allem in den Gedichten des „Divan“, umgibt und erläutert diese aber sinnvoll mit Texten und Zeugnissen aus anderen Schaffensphasen. Goethes Auseinandersetzung mit dem Islam zieht sich durch sein gesamtes Leben, mit Höhepunkten im Frühwerk und im Alter.

Karl-Josef Kuschels „Goethe und der Koran“

Islambild für die Gegenwart: Goethe als Vorbild

Wie kein anderer großer deutscher Dichter kannte Goethe den Koran und hat sich intensiv mit dem Islam beschäftigt. Der emeritierte Tübinger Theologe Karl-Josef Kuschel hat jetzt alle Texte Goethes zum Islam zusammengefasst und kommentiert. Sie zeigen, wie aktuell die Botschaft des Dichters auch heute noch ist, wie Stefan Weidner in seiner Rezension für Qantara.de erklärt.

Seit ziemlich genau zwanzig Jahren ist Goethes „West-östlicher Divan“ das Buch der Stunde. Wer nach den Terroranschlägen in New York und Washington am 11. September 2001 danach fragte, welchen gemeinsamen Nenner es zwischen „Islam“ und „Westen“ nun noch geben könne, stieß unweigerlich auf Goethes 1819 erschienene Gedichtsammlung — nichts anderes bedeutet „Divan“.

Zwar waren bereits in den neunziger Jahren mehrere hochkarätige, gründlich kommentierte Neuausgaben erschienen (von Katharina Mommsen und von Hendrik Birus). Dennoch galt Goethes umfangreichster (und einziger von ihm selbst zum Buch zusammengestellter) Gedichtzyklus lange als Geheimtipp. Einem breiteren Publikum blieben die Texte mit ihrem Islambezug fremd, obwohl Goethe zu „besserem Verständnis“ einen über 150 Seiten starken Prosateil angehängt hat: eine veritable Literatur- und Kulturgeschichte des Islams aus der Feder eines begeisterten orientalisierenden Laien.

Auslöser für diesen Kreativitätsschub war Goethes Begegnung mit der Poesie der Persers Mohammed Schemsed-din Hafis, der im 14. Jahrhundert in Shiraz lebte. Der österreichische Orientalist Hammer-Purgstall hatte dessen „Diwan“ 1814 erstmals vollständig ins Deutsche übersetzt. Goethe beschreibt die ungeheure Wirkung der Gedichte von Hafis so: „Ich musste mich dagegen produktiv verhalten, weil ich sonst vor der mächtigen Erscheinung nicht hätte bestehen können“. Der Theologe Karl-Josef Kuschel nennt diesen Moment im vorliegenden Buch völlig zurecht „eine Sternstunde der Weltliteratur“. Weiterlesen auf Qantara

 

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„Im Islam leben und sterben wir alle“? – Goethe und der Koran – feinschwarz.net

Wie keiner der großen deutschsprachigen Dichter hat Goethe den Koran gekannt und sich mit dem Propheten Muhammad befasst. Christoph Gellner über das Buch von K.-J. Kuschel.

 

 

 

 

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