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Kommentar vom Hochblauen Deutschlands Regierung tanzt auf dem Vulkan Von Evelyn Hecht-Galinski Unfassbar, ja geradezu obszön erscheint es, wenn sich eine grüne so genannte Außenministerin maßlos auf Steuerzahler-Kosten camoufliert, um sich einen „braunen [lesen]
Kommentar vom Hochblauen Ausgrenzung und Gleichschaltung Von Evelyn Hecht-Galinski Am Montag, 30. Januar 2023, jährte sich die Machtergreifung der Nazis und Hitler. Ein Datum, was mir ständig in den Sinn kommt, [lesen]
Kommentar vom Hochblauen Im Würgegriff der Kriegsprofiteure Von Evelyn Hecht-Galinski Nach der täglichen Berieselung mit ständiger anti-russischer Agitation, einseitig übernommener Ukraine-Propaganda sowie die täglichen-allabendlichen Selenskyj-Videobotschaften und Zuschaltungen aller Orten – wie [lesen]
Esther Bejarano zum 95. Geburtstag – ein Ständchen von Moshe Zuckermann
»Shir lashalom« (Lied für den Frieden) ist ein 1969 komponierter Song, der durch die Sängerin Miri Aloni berühmt wurde. Er betrauerte die Gefallenen, beklagte ihre Unwiederbringlichkeit und beschwor emphatisch den Frieden, das unnachgiebige Streben nach ihm. Der Song wurde in Israel höchst kontrovers rezipiert: Den einen galt er als demoralisierend und das Andenken an die Gefallenen besudelnd, den anderen als Träger der Hoffnung auf ein Ende der Gewalt. Auch bei der Friedensdemonstration am 4. November 1995, an deren Ende Jitzchak Rabin ermordet wurde, sang Miri Aloni das Lied. Ein blutgetränktes Blatt mit dem Songtext wurde in der Brusttasche von Rabins Jackett gefunden.
Alonis Vortrag bestach durch eine außerordentliche Stimmgewalt. Das Lied stellte enorme Anforderungen an die Sängerin. Man muss gleichwohl die Darbietung des Songs durch Esther Bejarano erlebt haben, um einer ganz anderen Dimension menschlicher Tiefe zu begegnen. Esther hat nicht (mehr) so eine durchschlagende Stimme wie Aloni – aber da steht sie, die 95-Jährige, und ruft mit aller ihr verbliebenen Kraft den Frieden an, fleht eindringlich um ihn, insistiert mit großer, hoffender Verve auf seiner Ankunft. Und man traut seinen Augen und Ohren nicht: Dieses Lied, seine Botschaft und diese kleine große Frau mit dem unerschütterlichen Glauben an den Menschen und dessen Fähigkeit, eine andere, bessere, humane Welt zu erschaffen – wie ist das nur möglich bei der horrenden Lebensgeschichte von Esther Bejarano, der Auschwitz-Überlebenden?
Es heißt, ehemals geschlagene Kinder könnten sich zu Eltern entwickeln, die ihre Kinder selbst schlagen, oder aber zu Eltern, die ihre Hand nie gegen Kinder zu erheben vermögen. Es war und ist noch immer nicht selbstverständlich, dass eine Shoah-Überlebende das Land, das als historisches Refugium für verfolgte Juden apostrophiert wird, kritisch zu betrachten beginnt, wenn ihr bewusst wird, dass die ehemals Geschlagenen sich zu Schlagenden gewandelt haben. Welch menschlicher Größe bedarf es, die moralische Konsequenz aus der eigenen Leiderfahrung zu ziehen und den Kampf um eine Welt anzutreten, die menschengemachtes Leid zu überwinden und menschenwürdiges Dasein zu ermöglichen trachtet. Esther Bejarano hat diese Konsequenz schon vor langer Zeit gezogen und streitet bis heute für ihre emanzipativen Postulate, mit höchster Emphase und unerschütterlicher Gesinnungsfestigkeit vor Publikum auftretend, redend und singend. Nach jüdischem Brauch pflegt man zum Geburtstag ein langes Leben – »bis 120« – zu wünschen. Ja, bis 120 möge sie uns erhalten bleiben, die wunderbare Esther Bejarano − so, genau so, wie sie ist.
Der Beitrag erscheint in der Melodie & Rhythmus 1/2020, erhältlich ab dem 13. Dezember 2019 am Kiosk, im Bahnhofsbuchhandel oder im Abonnement. Die Ausgabe können Sie auch im M&R-Shop bestellen.
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