Dazu schrieb Günter Schenk einen bemerkenswerten Brief
Am 28.09.2016 um 13:47 schrieb Guenter Schenk:
Sehr geehrter Damen und Herren,beispielhaft, im Sinne von Verbrämung wichtiger Tatsachen aus dem Leben einesPolitikers anlässlich seines Ablebens, könnte man Ihre Berichterstattung – auch die
Wahl Ihrer Interviewpartner – nennen.Shimon Peres hatte durch Lug und Betrug, selbst gegenüber dem wichtigstenVerbündeten, den Vereinigten Staaten, die Produktionsanlage für Nuklearbombenin Dimona erschwindelt. Die Untersuchtungsberichte darüber unterliegen z.T. bisheute dem amerikanischen Geheimschutz. Präsident Eisenhower, das steht fest,wurde von Peres belogen und hintergangen.Das alles, Lügen, Erschwindeln und Verbergen, all das als “der Sorge um IsraelsSicherheit” Abi Primors gedeckt zu sehen, ist alles andere als gute Information.Wenn der ehemalige Botschafter Israels Avi Primor, wahrheitsgemäß, ausführlichüber die Sorge Shimon Peres’ für die Sicherheit berichtet, warum nennt er zwarReiter, aber vergisst Ross?Mit dem französischen Ratspräsidenten Guy Mollet verhandelte Peres im Geheimabkommendie Lieferung der für die Bombe notwendigen Technologie. Angesichts des gemeinsamenmilitärischen Überfalls, gemeinsam mit Briten und Israel im Suez-Krieg, auch das israelische Versprechen, den Franzosen in Algerien (mit algerischen Juden) zur Seite zu stehen, war dasnicht verwunderlich. Da kam die Bereitschaft Adenauers, mit der von Primor erwähnten Hilfevon Strauß,* zur Finanzierung der Bombe über die bundeseigene BfW in Frankfurt gerade recht.Aber auch hier trickste, d.h. log Peres, indem er die Finanzmilliarden für eine angeblich geplanteatomar betriebene Meerwasser-Entsalzungsanlage vorsah. Die Bundesregierung verzichtete– auch in der Folge Regel – auf eine Überprüfung der Zweckbestimmung. Die Meerwasser-Anlagezur Entsalzung wurde nie gebaut.* Primor sagt heute im Interview, “Strauß sei wenigstens kein Nazi gewesen” (was nach Primordie Verhandlung rechtfertigte). Primor unterschlägt die ihm gewiss nicht unbekannte Aussagenvon Nahum Goldmann, dem Präsidenten der Jewish Claims Conference (und Wegbereiter fürdas Luxembourg-Abkommen). Goldmann, im Gespräch (rororo aktuell, “Israel muss umdenken”),die Gespräche mit ehemaligen Nationalsozialisten aus Adenauers Umgebung hätten sich dabeials besonders unproblematisch gezeigt…Ob es angebracht ist, die maßgeblich von Peres geförderte “Oslo-Konferenz” angesichts deranschließenden Verschleppung und Annulierung durch Israel als “Friedensabkommen” zu bezeichnen,darüber mag man streiten. Tatsache ist, dass es ausgerechnet Peres (mit seiner Arbeitspartei) war,der durch den von ihm seit 1967 intensiv betriebenen und auch durch “Oslo” nicht unterbrochenenillegalen Siedlungsbau in den Palästinensergebieten schwerlich seinen Ruf als “späten dem FriedenVerpflichteten” zu rechtfertigen. Peres’ Sorge galt vor allem der Trennung (Segregation), “aus Sorgefür den jüdischen Staat”, möglichst ohne Palästinenser und Nichtjuden. Trennung, Segregation abersetzt rassistisches Denken voraus, mit unseren gemeinsamen Wertvorstellungen unvereinbar.Wenn Ihre Rechercheabteilung weiter zurück das Leben des Shimon Peres erforschte, kämen auchIhnen Vorgänge im Leben Peres’ zutage, die eine ehrenden Würdigung des Abgeschiedenen, wieim DLF, entgegen steht.Vielmehr zeigt sich bei Shimon Peres die bei zahlreichen Führungspersönlichkeiten Israel manifesteAmbiguität zwischen dem, als was sie wahrgenommen werden möchten und an den Taten. DieseAmbiguität zieht sich durch das zionistische Projekt von Anfang bis zum Staat Israels.Shimon Peres kann insofern als archetypisch für einen modernen Zionisten und Politiker Israelsangesehen werden. Dies müsste eine dem Menschen Peres angemessene Würdigung heute zeigen.Einen Toten würdigen, heißt nicht, seine Rolle im Leben schönzureden! Das mögen zwar politischeRepräsentanten, Präsidenten, Kanzler etc.. tun, aber seriösen Medien steht es nicht gut an.
Zur Vorgeschichte der zweite Teil dieses Artikels:
„USA und Israel: schmutzige Geheimnisse und Erpressungsmacht“: http://wipokuli.wordpress.com/2014/08/21/usa-und-israel-schmutzige-geheimnisse-und-erpressungsmacht/
Beste Grüße
Andreas Schlüter