Jämmerliches „Kabarett“: TV-Satiriker schützen die Kriegspolitik Ein Artikel von: Tobias Riegel

Ich war immer, von Jugend an eine  „Politisches-Kabarett“ Begeisterte. Leider ist mir diese Lust fast völlig abhanden gekommen. Wo alle meine Lieblings Sendungen und Kabarettisten von „Mitternachtsspitzen“, bis „Anstalt“ zu Propaganda Kabarettisten verkommen sind. Gleichgeschaltetes Kabarett, was war das einmal für ein abwegiger Gedanke… Umso schlimmer, wenn sie diese Kriegspropaganda freiwillig verbreiten. Jedenfalls ist es schändlich, wie der Russlandhass sich auch in diesem Metier verbreitete hat. Wir brauchen gar kein „Goebbels Propagandaministerium mehr , wo doch „Leit-Medien“ und Öffentlich rechtliche Fernseh und Radio-Anstalten diese Rolle übernommen haben. Umso wichtiger, dass Tobias Riegel und die Nachdenkseiten dieses  traurigeThema aufgriffen.  Evelyn Hecht-Galinski

https://www.nachdenkseiten.de/?p=94699

Jämmerliches „Kabarett“: TV-Satiriker schützen die Kriegspolitik

Ein Artikel von: Tobias Riegel

Die Reaktionen vieler TV-Comedians auf Friedensdemo und Manifest von Wagenknecht/Schwarzer zeigen: Einige der von Bürgergebühren bezahlten TV-„Satiriker“ haben die eigene Berufsbezeichnung nicht verstanden: Satire sollte sich eigentlich vornehmlich gegen Fehltritte von mächtigen Akteuren richten, nur dann „darf sie alles“. Wer aber gemeinsam mit Regierung und großen Medien gegen die im Meinungskampf bereits schwer benachteiligte Friedensbewegung nachtritt, der macht Propaganda, keine Satire. Ein Kommentar von Tobias Riegel.

Sarah Bosetti, Browserballett, Extra Drei, Heute Show, Jan Böhmermann, Florian Schroeder – und so weiter: Die deutschen TV-Comedians stehen fast wie ein Mann hinter der Bundesregierung und ihrer den Krieg und das Leid der ukrainischen Zivilisten potenziell verlängernden Ukrainepolitik. Konkrete Beispiele für diese Art des „Kabaretts“ folgen weiter unten im Text. In diesen Beiträgen wird das Schutzschild „Satire“ genutzt, um ungebremst von Anstandsregeln und Fakten gegen Regierungskritiker auszuteilen. Ist das also die heutige Definition von Satire: gemeinsam mit mächtigen Regierungspolitikern und Journalisten publizistisch gegen im Meinungskampf bereits benachteiligte Regierungskritiker vorzugehen?

Die hier geäußerte Kritik betrifft einige der prominenten TV-„Kabarettisten“ – es gibt natürlich Ausnahmen, etwa die Beiträge von Lisa Fitz, auch Serdar Somuncu hat kürzlich mit eigenen Gedanken zum Ukrainekrieg auf sich aufmerksam gemacht, Michael Hatzius konnte ebenfalls bereits als gedanklich eigenständig auffallen, früher hätte man in dieser Reihe auch „Die Anstalt“ erwähnt, etwa wegen Beiträgen wie diesem. Es gibt sicher weitere positive Ausnahmen in der TV-Kabarett-Kultur.

Satire als reine Verstärkung des offiziellen Sounds

Wenn man aber nicht aktiv nach einem kritischen Kabarett im deutschen TV suchte, so hatte man in den letzten Wochen den Eindruck einer totalen Dominanz des Bereichs durch angepasste Regierungs-Komiker, die ihre Reichweite nutzten, um Regierungskritiker verächtlich zu machen. Und da Satire ja „alles darf“, gibt es bei dieser Verächtlichmachung teilweise gar keine Grenzen nach unten mehr. Der (berechtigte und wichtige) Freibrief für Satire gilt aber doch nur, wenn es gegen Fehltritte von mächtigen Akteuren geht. Die Grundlage für den Satire-Freibrief ist meiner Meinung nach eine David-gegen-Goliath-Situation. Die enge Parteinahme der TV-„Satiriker“ für die Regierung und die Politik der Kriegsverlängerung wirkt aber als reine Verstärkung des offiziellen Sounds – eines offiziellen Sounds, der sowieso in jeder Hinsicht und auf allen großen Kanälen bevorteilt wird. Dieses Phänomen tritt auch bei anderen Themen auf.Weiterlesen in den nachdenkseiten.de

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