Krieg als Großversuch Von Reinhard Lauterbach

Wie die Israelis beim „Grasmähen“ in Gaza..    Evelyn Hecht-Galinski
Zielscheibe für gegnerische Artillerie: Britische Haubitze im Einsatz in der Ostukraine (28.7.2022)
Aus: Ausgabe vom 19.01.2023, Seite 3 / Schwerpunkt
Ukraine-Krieg
Krieg als Großversuch
Konflikt in Ukraine dient Waffenindustrien aller Seiten als Testgelände
Von Reinhard Lauterbach

Immerhin eine Erkenntnis dämmert dem US-Militär nach fast einem Jahr Ukraine-Krieg: Schwere Geschütze ohne Selbstfahrlafette seien womöglich ungeeignet für den Krieg der Zukunft. Wie vor einigen Tagen ein Beitrag des US-Senders CNN über den Ukraine-Krieg als Testgelände für moderne Waffensysteme berichtete, haben die US-Experten diesen vorläufigen Schluss aus den relativ hohen Verlusten der in Großbritannien entwickelten »M-777«-Haubitzen gezogen, die der Ukraine in knapp 200 Exemplaren für den Krieg gegen Russland zur Verfügung gestellt wurden. Erstens seien sie – und dieses Problem wird ähnlich auch von den Panzerhaubitzen der Bundeswehr in ukrainischen Diensten berichtet – nicht für eine hohe Schussfolge wie im realen Krieg konstruiert worden, weshalb sich die Läufe verzögen und bestenfalls teure Reparaturen erforderlich würden. Und zweitens brauche der Stellungswechsel unter Bedingungen, unter denen jeder Abschuss einer Granate vom Gegner sofort mit Gegenfeuer beantwortet wird, bei Systemen wie der »M-777« zu lange. »Es ist heute zu schwierig, sich zu verstecken«, zitierte CNN einen US-Offizier.

Aus der Möglichkeit, in ihrem Krieg westliche Waffensysteme im »heißen Einsatz« zu testen, hatte die Ukraine schon früh ein Argument für ihre Forderung nach immer umfangreicheren Waffenlieferungen gemacht. Verteidigungsminister Olexij Resnikow war im vergangenen Sommer ausdrücklich mit dieser Botschaft zu einem NATO-Treffen gereist. Weiterlesen in jungewelt.de

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