Krisen- und Insolvenzticker: Britische Läden rationieren Obst und Gemüse, Ministerin empfiehlt Rüben

„Zeitenwende“    Evelyn Hecht-Galinski

Krisen- und Insolvenzticker: Britische Läden rationieren Obst und Gemüse, Ministerin empfiehlt Rüben

Die deutsche Wirtschaft rutscht immer tiefer in die Krise. Unter dem Druck dramatisch steigender Energiekosten und anderer ungünstiger Rahmenbedingungen sind allein seit 2022 tausende Unternehmen insolvent gegangen. Wir fassen in diesem Ticker die wichtigsten Entwicklungen und Neuigkeiten zusammen.

Krisen- und Insolvenzticker: Britische Läden rationieren Obst und Gemüse,

Ministerin empfiehlt Rüben

Die deutsche Wirtschaft rutscht immer tiefer in die Krise. Unter dem Druck dramatisch steigender Energiekosten und anderer ungünstiger Rahmenbedingungen sind allein seit 2022 tausende Unternehmen insolvent gegangen. Wir fassen in diesem Ticker die wichtigsten Entwicklungen und Neuigkeiten zusammen.
Krisen- und Insolvenzticker: Britische Läden rationieren Obst und Gemüse, Ministerin empfiehlt RübenQuelle: Gettyimages.ru © SOPA Images / Kontributor
  • 24.02.2023 16:00 Uhr

    16:00 Uhr

    Japan: Kerninflationsindex für Verbraucher hat 41-Jahres-Hoch erreicht

    Der Verbraucherpreisindex (VPI), der frische Lebensmittel ausschließt, aber die Energiekosten einschließt, stieg im Januar um 4,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr, nachdem er im Vormonat bei 4,0 Prozent gelegen hatte. Dies war der stärkste Anstieg seit September 1981, als das Land unter einem Anstieg der Treibstoffkosten infolge der Ölkrise im Nahen Osten litt. Die Kerninflation liegt nun schon neun Monate in Folge deutlich über der von der Bank of Japan (BoJ) angestrebten Zwei-Prozent-Marke. Dies ist vor allem auf die anhaltenden Kostensteigerungen bei Kraftstoffen und Rohstoffen zurückzuführen, die die japanischen Unternehmen an die Verbraucher weitergeben. Unter die Zwei-Prozent-Marke werde die Inflation in absehbarer Zeit nicht sinken, meinen Analysten laut Reuters.

     

  • 15:05 Uhr

    Leere Regale: Supermärkte in Großbritannien rationieren importiertes Obst und Gemüse – Agrarministerin empfiehlt lokale Rüben

    Am Donnerstag standen die Kunden in Londoner Supermärkten vor einigen leeren Regalen, da die größten Einzelhändler des Landes den Verkauf von Obst und Gemüse aufgrund einer landesweiten Knappheit eingeschränkt haben.

    Im Nordwesten Londons sind dem Lebensmittelmarkt Morrisons die Tomaten und Paprika ausgegangen, während der Supermarkt Tesco, ASDA und der Discounter Aldi ankündigten, den Verkauf von Tomaten, Paprika und Gurken auf drei Stück pro Kunde zu beschränken. Die Marktkette ASDA hat zudem den Verkauf von verzehrfertigem Salat, Kopfsalat und Brokkoli eingeschränkt.

    Den Behörden zufolge sind die Engpässe auf die schlechten Witterungsbedingungen in Afrika und Europa zurückzuführen. Zudem haben Gewächshäuser in Großbritannien und in den Niederlanden laut Berichten aufgrund der hohen Energiekosten weniger als zuvor produziert. Es wird erwartet, dass die Engpässe mehrere Wochen andauern werden.

  • 14:20 Uhr

    Solarauto Sion wird stillgelegt

    Das Solarauto-Projekt Sion ist gescheitert. Das Münchner Start-up-Unternehmen Sono Motors hatte bei Interessenten und Investoren vergeblich um 100 Millionen Euro für den Bau einer Vorserie geworben und zog am Freitag einen Schlussstrich: Das Programm werde mit sofortiger Wirkung eingestellt, rund 300 Mitarbeiter würden entlassen. „Trotz der mehr als 45.000 Reservierungen und Vorbestellungen für den Sion waren wir gezwungen, auf die anhaltende Instabilität der Finanzmärkte zu reagieren“, sagte Firmengründer Laurin Hahn. Autokäufer sollen ihre Anzahlungen in den nächsten zwei Jahren in Raten zurückbekommen.

    Das kompakte E-Auto sollte mit Solarzellen auf der Karosserie durchschnittlich 112 Kilometer pro Woche fahren können und mit zusätzlichem Strom aus der Steckdose und einem Akku gut 300 Kilometer Reichweite haben. Das Unternehmen brauchte aber dringend frisches Geld, um 2023 die Vorserie und Anfang 2024 in Finnland die ersten Serienautos bauen zu können.

    Fortan will sich Sono auf Solardächer für Busse und Lastwagen konzentrieren. Dieses Geschäft ist weniger kapitalintensiv und erwirtschaftet bereits Umsätze. Sono-Hauptaktionäre sind die Gründer und US-Investoren.

  • 13:02 Uhr

    Energiekrise: BASF will weltweit 2.600 Stellen streichen

    Der weltgrößte Chemiekonzern BASF reagiert mit dem Abbau von 2.600 Stellen weltweit auf die Energiekrise. Rund zwei Drittel davon entfallen auf Deutschland, teilte der Dax-Konzern am Freitag in Ludwigshafen mit. Zudem seien weitere 700 Stellen in der Produktion im Stammwerk von Einschnitten betroffen.

    Wegen der explodierenden Energiekosten in Europa und der abflauenden Konjunktur hatte der Chemiekonzern 2022 ein Sparprogramm angekündigt. Damit will das Unternehmen ab 2024 jährlich 500 Millionen Euro außerhalb der Produktion sparen, davon soll die Hälfte im Stammwerk Ludwigshafen realisiert werden.

    Dort beschäftigt der Konzern rund 39.000 seiner mehr als 111.000 Mitarbeiter weltweit. Schwerpunkte der Kosteneinsparungen sind Service-, Unternehmens- und Forschungsbereiche sowie die Konzernzentrale. Im Gegenzug fallen etwa 400 Millionen Euro Kosten für das Sparprogramm an. Deutliche Verluste bei den BASF-Aktien haben den Dax am Freitag ins Minus gedrückt.

  • 23.02.2023 16:17 Uhr

    16:17 Uhr

    Öl- und Gasproduzent Wintershall aus Kassel: Fünf Milliarden Euro Verlust wegen antirussischen Sanktionen 

    Kommt hier der nächste Energiekonzern ins Straucheln? Der deutsche Energiekonzern Wintershall Dea weist laut eines Berichts des Handelsblatts vom Donnerstag für das vergangene Geschäftsjahr einen hohen Verlust in Höhe von 4,8 Milliarden Euro aus. Im Vorkriegsjahr konnte die Firma aus Kassel noch eine halbe Milliarde Gewinn verbuchen. Grund für das dicke Minus sind die antirussischen Sanktionen, welche als Folge den kompletten Rückzug aus Russland hatten. Das Unternehmen muss sein dortiges Geschäft abschreiben und verbucht die Verluste im Geschäftsjahr 2022.

    Wintershall-Chef Mario Mehren sprach dazu am Donnerstag Klartext: „Es gibt kein Zurück. Wir werden nicht abwarten und auf Verbesserungen hoffen. Wir verlassen Russland. Dieses Kapital in unserer Geschichte ist beendet.“

    Noch im Jahr 2021 stammten 20 Prozent des Betriebsgewinns des Unternehmens aus Russland. Neue Tätigkeitsfelder sollen nun in Mexiko und Norwegen erschlossen werden. Zweifelhaft bleibt, ob man damit die hohen Verluste abfangen kann.

  • 22.02.2023 21:07 Uhr

    21:07 Uhr

    Supermärkte in Großbritannien rationieren Obst und Gemüse

    Morrisons und Asda, die zu größten Supermarktketten Großbritanniens zählen, haben mit der Rationierung von Obst und Gemüse begonnen. Bei der Kette Asda können Kunden nur noch drei Packungen Salat, Tomaten, Paprika, Gurken, Brokkoli, Blumenkohl und Himbeeren kaufen, bei Morrisons sind es zwei Stück. Dies gilt für Tomaten, Gurken, Salat und Paprika. Als Gründe gelten neben Ernteausfällen aufgrund ungünstiger Witterungsbedingungen in Nordafrika und Südeuropa auch eine Reihe von Problemen im eigenen Land.

    Wie The Guardian berichtet, beziehe Großbritannien in dieser Jahreszeit üblicherweise etwa 80 Prozent der Salat- und Gemüseprodukte aus der südostspanischen Region um Murcia. Die derzeitigen ungünstigen Witterungsbedingungen mit niedrigen Temperaturen seien aber auch in anderen Bezugsländern wie Italien, Marokko, Tunesien und Ägypten aufgetreten. Zudem verzögern Stürme die Lieferungen aus Marokko.

    Doch auch die Versorgung mit heimischen Lebensmitteln bereitet den britischen Landwirten zunehmend Sorgen. Wie die Präsidentin der National Farmers Union, Minette Batters, am Dienstag auf einer Tagung sagte, sei die britische Eierproduktion auf den tiefsten Stand seit neun Jahren gefallen. Der Verband rechnet ebenso damit, dass die Produktion von Tomaten und Gurken auf den niedrigsten Stand seit dem Jahr 1985 fallen wird. Vor allem die gestiegenen Energiekosten machen britischen Gewächshausbetreibern zu schaffen.

    Zudem hatten 40 Prozent der Rinderzüchter und 36 Prozent der Schafhalter angegeben, in den kommenden zwölf Monaten ihre Betriebe verkleinern zu wollen. Als Grund für die Entwicklungen haben die Landwirte neben den in der Energiekrise gestiegenen Kosten auch den erschwerten Handel durch den Brexit, Personalmangel sowie den Klimawandel angegeben.

  • 17:03 Uhr

    Nach über 150 Jahren: Greizer Vereinsbrauerei meldet Insolvenz an

    Die Greizer Vereinsbrauerei hat laut eines Berichts des MDR Insolvenz angemeldet. Wie der Insolvenzverwalter Marcello Di Stefano aus Erfurt sagte, läuft der Betrieb in der kleinen Privatbrauerei dennoch erstmal weiter. Die Gehälter der 24 Mitarbeiter seien bis Ende April gesichert. Gemeinsam mit Lieferanten und Kunden suche man nach Möglichkeiten, den Betrieb fortzuführen. Ziel sei, das Fortbestehen der Brauerei langfristig zu sichern, dafür bräuchte es einen zahlungskräftigen Investoren.

    Die Ostthüringer Zeitung berichtete ebenfalls über die Insolvenz der Privatbrauerei. So würden die hohen Rohstoff- und Energiepreise zu dem Schritt massiv beigetragen haben. Auch die „Corona-Krise“ habe zu Umsatzverlusten geführt, weil Gastronomen nicht mehr beliefert werden konnten.

  • 21.02.2023 20:55 Uhr

    20:55 Uhr

    Zalando streicht wegen Wirtschaftskrise hunderte Stellen

    Nach Marktführer Amazon streicht nun auch der deutsche Online-Händler Zalando etliche Stellen. Grund dafür sei ein zu schnelles Wachstum während der „Coronakrise“ und ein darauffolgender Kaufkraftverlust der deutschen Verbraucher aufgrund der anhaltend hohen Inflation.

    Das Programm zum Stellenabbau wird laut ARD viele Bereiche von Zalando betreffen – dazu zählt auch etwa die Verwaltung und die Ebene der Führungskräfte. Aus einem Schreiben der Geschäftsführung an die Angestellten wurde der Schritt so begründet:

    „Dies ist ein sehr schwieriger, aber notwendiger Schritt, um die Herausforderungen und Chancen, die die Zukunft für uns bereithält, bestmöglich zu nutzen.“

  • 12:00 Uhr

    Wegen „Corona- und Ukrainekrise“: F+S Polstermöbel aus Franken  nach 45 Jahren Bestehen pleite

    Nach 45 Jahren musste F+S Polstermöbel aus Weidhausen am 13. Februar 2023  einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens beim Insolvenzgericht Coburg stellen – das berichtet Nordbayern.de. Der Firma, die seit 1978 Polstermöbel in Oberfranken produziert steht unmittelbar vor der Zahlungsunfähigkeit – die 90 Angestellten sind geschockt.

    Das Traditionsunternehmen stellte seine Möbel bis zuletzt in Oberfranken unter dem Label „Made in Germany“ her und ließ sie individuell an die Wünsche der Kunden anpassen. Das Unternehmen wurde bereits in vierter Generation geführt.

    Der Möbelhersteller sei durch die fatalen wirtschaftliche Auswirkungen der „Corona“ und der „Ukraine-Krise“ in die finanzielle Misere geraten, heißt es in einer Stellungnahme der Kronacher Rechtsanwaltskanzlei Wittmann, welche das Insolvenzverfahren betreut. Es habe „erhebliche Umsatzrückgänge“ zum Ende des letzten Jahres gegeben. Hinzu kamen starke Preiserhöhungen für Rohstoffe, Material und Energie. „Trotz aktuell gut gefüllter Auftragsbücher wurde die Antragstellung notwendig“, heißt es in der Mitteilung final.

  • 20.02.2023 21:04 Uhr

    21:04 Uhr

    Kölner Restaurantkette „Mongo’s“ insolvent – 150 Mitarbeiter stehen vor ungewisser Zukunft

    Die Kölner Gastronomie-Kette Mongo’s hat einen Insolvenzantrag gestellt, wie das Portal wa.de am Montag mitteilt. Die ökonomischen Verfehlungen der „Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie“ seien jetzt nicht mehr zu stemmen.

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