Medwedew: „Wer als Deutscher Russland angreifen will, muss mit unserer Parade in Berlin rechnen“

Medwedew: „Wer als Deutscher Russland angreifen will, muss mit unserer Parade in Berlin rechnen“

Dmitri Medwedew hat auf die Aussage des deutschen Verteidigungsministers Boris Pistorius reagiert, wonach Angriffe der ukrainischen Streitkräfte auf russische Gebiete akzeptabel seien. Medwedew erklärte, wer als Deutscher Russland angreifen will, „muss für unsere Parade in Berlin bereit sein“.

Medwedew: „Wer als Deutscher Russland angreifen will, muss mit unserer Parade in Berlin rechnen“

Dmitri Medwedew hat auf die Aussage des deutschen Verteidigungsministers Boris Pistorius reagiert, wonach Angriffe der ukrainischen Streitkräfte auf russische Gebiete akzeptabel seien. Medwedew erklärte, wer als Deutscher Russland angreifen will, „muss für unsere Parade in Berlin bereit sein“.
Medwedew: "Wer als Deutscher Russland angreifen will, muss mit unserer Parade in Berlin rechnen"Quelle: Gettyimages.ru © picture alliance

Der stellvertretende Leiter des russischen Sicherheitsrates, Dmitri Medwedew, hat auf Aussagen des deutschen Verteidigungsminister Boris Pistorius reagiert, wonach Angriffe der ukrainischen Streitkräfte auf russische Gebiete akzeptabel seien, solange keine zivilen Ziele angegriffen werden.

Medwedew schrieb auf Twitter:

„Über Pistorius, den Kraut: Der deutsche Verteidigungsminister platzte, ohne groß darüber nachzudenken, mit Aussagen über militärische Operationen auf unserem Territorium heraus. Er beneidet sicherlich den Ruhm der Kriegsherren des Dritten Reiches.

Nun, er muss sich tatsächlich an ein historisches Omen erinnern. Der Deutsche, der Russland angreifen will, muss für unsere Parade in Berlin bereit sein.“

Pistorius hatte in der ZDF-Sendung „Maybrit Illner“ am Donnerstag gesagt, es sei in einer derartigen militärischen Auseinandersetzung „völlig normal“, wenn der Angegriffene ins gegnerische Territorium vorgehe:

„Solange keine Städte, keine Zivilisten, keine zivilen Bereiche attackiert werden, wird man das notgedrungen akzeptieren müssen. Nicht gern, aber es gehört dazu, um Nachschubwege beispielsweise zu unterbinden. Das ist das Normalste der Welt.“

Bei seinen Waffenlieferungen an Kiew müsse der Westen analysieren, „wie dieser Krieg ausgetragen wird“, so Pistorius. „Wenn die Ukraine bestimmte Typen von Bomben fordert, die weltweit geächtet sind, dann muss man nein sagen.“

Nach Ansicht des Ministers sei der Krieg in der Ukraine ein Hindernis für die Diskussion über einen NATO- und EU-Beitritt des Landes. Solche Vereinbarungen sollten ihm zufolge nicht „aus Solidarität“ getroffen, sondern ausführlicher diskutiert werden. „Die Tür ist einen Spalt auf, aber das ist jetzt nicht der Zeitpunkt, das jetzt zu entscheiden.“

Die Ukraine müsse zunächst diesen Angriff abwehren. „Da muss man mit kühlem Kopf und heißem Herzen entscheiden und nicht umgekehrt.“ Bei dem aktuellen Treffen in Ramstein werde es nicht um einen möglichen NATO- oder EU-Beitritt der Ukraine gehen, betonte Pistorius, sondern vor allem um die Wartung und Instandhaltung von Panzern.

Die US-Leaks zum Krieg in der Ukraine müssten zwar ernst genommen werden, „man sollte sich aber davor hüten, sie überzubewerten“. „Nicht alles ist gleichermaßen brisant oder bedeutsam oder neu“, so Pistorius. Die Gefahr, dass Washington nun weniger Unterstützung an Kiew liefere, sehe er derzeit nicht.

Zuvor hatten westliche Politiker Äußerungen, die Kiews Angriffe auf russisches Gebiet befürworten, vermieden. So sagte Außenminister Anthony Blinken Ende vergangenen Jahres, dass die US-Behörden Kiew nicht zu Angriffen auf russisches Hoheitsgebiet ermutigten. Nach Angaben der Times bestehen die USA jedoch nicht mehr darauf, dass die ukrainischen Streitkräfte kein russisches Gebiet angreifen.

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