Mordanschlag auf Tatarski: FSB beschuldigt ukrainische Geheimdienste und Nawalnys Stiftung

 

Mordanschlag auf Tatarski: FSB beschuldigt ukrainische Geheimdienste und Nawalnys Stiftung

Der russische Inlandsgeheimdienst hat die Ergebnisse seiner Ermittlungen zum Mord am Militärblogger Wladlen Tatarski veröffentlicht. Nach Angaben des FSB übergab ein ukrainischer Bürger, der aus Kiew über Lettland nach Moskau kam, den Sprengsatz an Darja Trepowa.

Mordanschlag auf Tatarski: FSB beschuldigt ukrainische Geheimdienste und Nawalnys Stiftung

Der russische Inlandsgeheimdienst hat die Ergebnisse seiner Ermittlungen zum Mord am Militärblogger Wladlen Tatarski veröffentlicht. Nach Angaben des FSB übergab ein ukrainischer Bürger, der aus Kiew über Lettland nach Moskau kam, den Sprengsatz an Darja Trepowa.
Mordanschlag auf Tatarski: FSB beschuldigt ukrainische Geheimdienste und Nawalnys StiftungQuelle: Sputnik © Ilja Pitaljow

Am Donnerstag veröffentlichte der russische Inlandsgeheimdienst FSB neue Details zum Mord am Militärblogger Wladlen Tatarski mit bürgerlichem Namen Maxim Fomin. Demnach haben ukrainische Geheimdienste und ihr Agentennetz, darunter auch Vertreter der russischen Opposition, die Tötung organisiert.

Juri Denissow, ein ukrainischer Bürger, soll den Sprengsatz an die Täterin Darja Trepowa über einen Lieferdienst übergeben haben. „Es wurde festgestellt, dass der Mord an M. Fomin zusammen mit D. Trepowa von einem Mitglied der ukrainischen Sabotage- und Terroristengruppe, dem ukrainischen Staatsbürger Juri Denissow, Jahrgang 1987, vorbereitet wurde, der ihr über einen Express-Lieferdienst durch einen Mittelsmann in Moskau einen als Gipsbüste getarnten Sprengsatz übergab“, teilt die Behörde mit.

Denissow soll auf Anweisung der ukrainischen Sonderdienste gehandelt haben. Nach Angaben des FSB kam er im Februar dieses Jahres aus Kiew über Lettland nach Moskau und sammelte Informationen über Tatarskis Lebensstil sowie die Orte, die er besucht hatte. Denissow soll eine Wohnung nahe Tatarskis Wohnort gemietet und ein Auto gekauft haben. Wie einige Telegram-Kanäle berichten, soll Denissow beim Autokauf einen temporäten Wohnsitz in der russischen Stadt Wladimir angegeben haben.

Am 3. April, einen Tag nach dem Anschlag, soll er über Armenien in die Türkei geflogen sein. Er wurde auf die internationale Fahndungsliste gesetzt.

Dieses Video soll Denissow bei der Passkontrolle an der russischen Grenze zeigen.

Die 26-jährige Trepowa steht nach Angaben des FSB mit der Stiftung FBK des inhaftierten Kremlkritikers Alexei Nawalny in Verbindung. In der Mitteilung der Behörde heißt es, dass Trepowa den Terroranschlag verübte, nachdem die Leiter der Stiftung Leonid Wolkow und Iwan Schdanow sie wiederholt zu subversiven Aktivitäten aufgerufen hatten. Beide waren in Russland zu ausländischen Agenten erklärt worden und leben derzeit im Ausland. Die Stiftung FBK war als extremistisch anerkannt worden und ist in Russland mittlerweile verboten. Trepowa befindet sich derzeit in einem Moskauer Untersuchungsgefängnis.

Die Ermittlungen würden fortgesetzt, alle Organisatoren und Komplizen würden in Übereinstimmung mit der russischen Gesetzgebung zur Rechenschaft gezogen, teilte der FSB mit.

Tatarski wurde am 2. April in einem Café in Sankt Petersburg bei einem Bombenanschlag ermordet. Der Sprengsatz war in einer vergoldeten Büste versteckt, die Trepowa ihm als Geschenk überreicht hatte. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums benötigten insgesamt 42 Personen, die sich während der Explosion im Lokal aufhielten, medizinische Hilfe.

Mehr zum Thema – Mord an Militärblogger: Russische „Oppositionelle“ schockieren mit Schadenfreude und Zynismus

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