Notizen vom Ende der unipolaren Welt – 25 von Mathias Bröckers

Notizen vom Ende der unipolaren Welt – 25

Dass es bei dem Konflikt in der Ukraine im Kern um einen globalen Wirtschaftskrieg geht, den mehr als 100-jährigen Kampf der anglo-amerikanischen Mächte, Handel und Wandel zwischen Europa und Asien im Allgemeinen und Deutschland und Russland im Besonderen zu verhindern, hatten wir hier schon mehrfach herausgestellt.

Notizen vom Ende der unipolaren Welt – 25

21. Mai 2022


Dass es bei dem Konflikt in der Ukraine im Kern um einen globalen Wirtschaftskrieg geht, den mehr als 100-jährigen Kampf der anglo-amerikanischen Mächte, Handel und Wandel zwischen  Europa und Asien im Allgemeinen und Deutschland und Russland im Besonderen zu verhindern, hatten wir hier schon mehrfach herausgestellt.  Über diese US-Strategie, Europa zu schwächen, schrieb Michael Hudson, Professor der Ökonomie an der Universität Kansas,  Anfang April:

“Es ist nun klar, dass der Neue Kalte Krieg vor über einem Jahr geplant wurde, mit einer ernsthaften Strategie, die mit der von den USA angestrebten Blockade von Nord Stream 2 verbunden ist, um Westeuropa (“NATO”) daran zu hindern, durch gemeinsamen Handel und Investitionen mit China und Russland Wohlstand zu erlangen. (…)Vor dem Krieg zur Schaffung von Sanktionen versprachen europäischer Handel und Investitionen einen steigenden gegenseitigen Wohlstand zwischen Deutschland, Frankreich und anderen NATO-Ländern gegenüber Russland und China. Russland lieferte reichlich Energie zu einem wettbewerbsfähigen Preis, und diese Energieversorgung sollte mit Nord Stream 2 einen Quantensprung machen. Europa sollte die Devisen für diesen steigenden Importhandel durch eine Kombination aus Exporten von Industrieerzeugnissen nach Russland und Kapitalinvestitionen in den Wiederaufbau der russischen Wirtschaft erwirtschaften, z. B. durch deutsche Automobilunternehmen, Flugzeuge und Finanzinvestitionen. Dieser bilaterale Handel und diese Investitionen sind nun gestoppt – für viele, viele Jahre, da die NATO die in Euro und britischem Pfund gehaltenen russischen Währungsreserven beschlagnahmt hat…”

Dass sich dieser Diebstahl wie auch die gesamten Sanktion für Europa nicht als Schuss in den Ofen und auch nicht ins Knie, sondern als ein suizidaler in die Schläfe erweisen könnte, wurde jetzt auf einem Treffen zur Entwicklung der Ölindustrie festeghalten:

“Man hat den Eindruck, dass westliche Politiker und Ökonomen grundlegende ökonomische Gesetze einfach vergessen oder einfach ignorieren wollen. (…)
Ein Nein zu russischer Energie bedeutet, dass Europa systematisch und langfristig die teuerste Region der Welt für Energieressourcen wird. Ja, die Preise werden steigen, und es werden Mittel eingesetzt, um diesen Preissteigerungen entgegenzuwirken, aber das wird die Situation nicht wesentlich ändern. Einige Analysten sind der Meinung, dass dies die Wettbewerbsfähigkeit eines erheblichen Teils der europäischen Industrie, die bereits gegenüber Unternehmen aus anderen Teilen der Welt an Boden verliert, ernsthaft oder sogar unwiderruflich untergraben wird. Nun, diese Prozesse werden sich sicherlich beschleunigen. Es liegt auf der Hand, dass die Möglichkeiten für wirtschaftliche Aktivitäten Europa in Richtung anderer Regionen verlassen werden, zusammen mit den Energieressourcen Russlands. Dieser wirtschaftliche Selbstmord ist natürlich die innere Angelegenheit der europäischen Länder. Weiterlesen bei Mathias Broeckers.com

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

Entdecke mehr von Sicht vom Hochblauen

Jetzt abonnieren, um weiterzulesen und auf das gesamte Archiv zuzugreifen.

Weiterlesen