Notizen vom Ende der unipolaren Welt (5)   von Mathias Broeckers

Dank an Mathias Broeckers für seine fortlaufenden Nachrichten vom Ende der unipolaren Welt

Notizen vom Ende der unipolaren Welt (5)

Dass eine Delegation der Ministerpräsidenten Polens, Tschechiens und der Sloweniens ostentativ mit dem Zug nach Kiew reist, um Solidarität mit dem vom Krieg bedrohten Land und seiner Regierung zu zeigen – als tapferes Symbol, Russland mutig die Stirn zu bieten, zum Rückzug aufzufordern und sich dazu persönlich an die belagerte Hauptstadt-Front zu begeben, ging diese Meldung am 15.

 

Notizen vom Ende der unipolaren Welt (5)

von Mathias Broeckers

Dass eine Delegation der Ministerpräsidenten  Polens, Tschechiens und der Slowakei ostentativ mit dem Zug nach Kiew reist, um Solidarität mit dem vom Krieg bedrohten Land und seiner Regierung zu  zeigen – als tapferes Symbol, Russland mutig die Stirn zu bieten, zum Rückzug aufzufordern und sich dazu persönlich an  die belagerte Hauptstadt-Front zu begeben, ging diese Meldung am 15. März durch die transatlantischen Weltnachrichten. “Hier, im kriegszerstörten Kiew, wird Geschichte geschrieben”, verkündete der polnische Premierminister Mateusz Morawiecki. “Hier kämpft die Freiheit gegen die Welt der Tyrannei. Hier hängt die Zukunft von uns allen am seidenen Faden”.

Was bei mir allerdings die Frage hinterlies,  wie denn solch ein Sonderzug ins “kriegszerstörte”  Kiew mit drei europäischen Staatsoberhäuptern mitten im  “Angriffskrieg” Russlands  gemütlich durch die Lande zuckeln kann, wo doch die Russen den gesamten Luftraum kontrollieren und ihn einfach abschießen könnten ? Hat Jarolsaw Kaczynski – Polens antirussischer Giftzwerg schlechthin und angeblicher Initiator des Treffens – etwa beim Gottseibeiuns Putin persönlich um sicheres Geleit für eine “Friedensfahrt” nachgesucht ? Wenn dem so wäre, könnte das als gute Nachricht gelten: zum einen, weil es mit dem Krieg und dem “seidenen Faden” offenbar sooo schlimm nicht ist, und zum anderen, dass man es jetzt auf höchster Ebene wieder mit Diplomatie versucht, anstatt mit weiteren Waffenlieferungen und Eskalationen. Doch leider ist dem nicht so. Denn es gab diesen Sonderzug durch die Ukraine nicht, mit dem die drei Ministerpräsidenten “die uneingeschränkte Unterstützung der Europäischen Union” überbrachten. Es gab auch kein Mini-Gipfeltreffen mit Präsident Zelensky in dessen Kiewer Hauptquartier. Tatsächlich stand der Zug, wie  John Helmer und Stanislas Balcerac herausgefunden haben, für eine Photo-OP auf dem Bahnhof von Przymysl (Polen), das gesamte Event war vom polnischen Geheimdienst inszeniert:

“Die aus Warschauer Quellen und aus der Analyse der über das Treffen veröffentlichten Videos und Fotos gewonnenen Erkenntnisse belegen, dass es keine “lange Reise” gab, kein Treffen in Kiew oder in Lemberg (Lviv), der Hauptstadt der Region Galizien, dem operativen Sitz der ukrainischen Regierung. Aus den von den Polen und auch von Zelenskys PR-Mitarbeitern vorgelegten Beweisen geht hervor, dass nur noch ein kleiner Teil der Westukraine in ukrainischer Hand ist. Zelensky selbst befindet sich jetzt in polnischer Hand.
Warschauer Quellen zufolge wurde die Idee für das Gipfeltreffen vom stellvertretenden polnischen Ministerpräsidenten Jaroslaw Kaczynski initiiert. Seit dem Tod seines Zwillingsbruders bei einem Flugzeugabsturz im russischen Smolensk im Jahr 2010 ist Kaczynski einer der einflussreichsten Politiker Polens; er ist für die Ministerien für Verteidigung, Sicherheit, Inneres und Justiz zuständig. Er ist ein entschiedener Antirusse.

Warum denken sich Kaczynski und seine CIA-Berater so einen PR-Stunt aus ? Soll damit gezeigt werden, dass die  haltlosen Propagandaberichte über die Kriegserfolge der Ukrainer  und die anstehende Niederlage der Russen der Wahrheit entsprechen und die Regierung Zelensky noch so perfekte Kontrolle über Land und Hauptstadt hat, dass sogar Staatsbesuche möglich sind ? Steht NATOstan mit dem Rücken schon derart zur Wand, dass man solche Fakes braucht, um einen verlorenen Krieg noch voran und einen “Volkssturm” Tausender junger Männer in den sicheren Tod zu treiben? Und wie viele Kriminelle arbeiten eigentlich bei Nachrichtenagenturen wie AP, die der Weltöffentlichkeit diesen Fake per Fotostrecke ins Wohnzimmer bringen ? Weiterlesen bei Mathias Broeckers

Aus dem Artikel von Mathias Bröckers zur angeblichen Reise und dem Treffen in Kiew
https://www.broeckers.com/2022/03/19/notizen-vom-ende-der-unipolaren-welt-5/
hier gesondert und zur Hervorhebung, was der russische Außenminister Sergej Lawrow zur „Erinnerungspolitik Deutschlands“ sagte.

Und Deutschland – vor 80 Jahren vor Ort führend beim Massenmord an Russen – ist in “dienender Führungsrolle” (R.Habeck) erneut mit dabei, Russland zu “ruinieren” (A.Baerbock) – und niemand scheint sich auch nur einen Moment zu schämen. Auf diese geschichtsvergessene Schamlosigkeit hat auch der russische Außenminister Lawrow hingewiesen, als er sich vor zwei Tagen zum Verhältnis zu Deutschland äußerte. Weil selbst der wichtigste Sprecher der Gegenseite in der gleichgeschalteten       Kampfpresse kaum mehr zu Wort kommt, hier sein Statement (übersetzt mit DeepL.com) von der       Pressekonferenz am 16. März :

Frage: Ist Deutschland unter der neuen Kanzlerin ein weniger unabhängiger Staat geworden? Hätte es unter Angela Merkel genauso gehandelt?

Sergej Lawrow: Das Projekt Nord Stream 2 wurde unter dem neuen Bundeskanzler in Auftrag gegeben, wenn auch vorübergehend ausgesetzt. Ich hoffe, dass die Erfahrung ein Verständnis für die Notwendigkeit mit sich bringt, nationale Interessen zu wahren und sich nicht voll und ganz auf den Partner im Ausland zu verlassen, der alle Entscheidungen für einen trifft und dann auch alles für einen tut. Natürlich ist auch die enorme Zahl der US-Truppen auf deutschem Boden ein Faktor, der eine unabhängige Entscheidungsfindung behindert.

Es werden Artikel veröffentlicht, die besagen, dass die “Erinnerungspolitik” im Verschwinden begriffen ist. Sie galt in Deutschland immer als etwas Heiliges und bedeutete, dass das deutsche Volk das Leid, das es im Zweiten Weltkrieg vor allem den Völkern der Sowjetunion zugefügt hat, niemals vergessen würde. Nachdem ich dies gelesen hatte, wurde mir klar, dass sich viele Menschen dessen bewusst sind. Es handelt sich um offene Publikationen. Deutsche Politikwissenschaftler sprechen darüber, und unsere tun es natürlich auch. Vor einigen Jahren entdeckte ich etwas, das wahrscheinlich die Anfangsphase dieses neuen Trends war. Wir hielten mit den deutschen Ministern und anderen Konsultationen (ich spreche von außenpolitischen Gesprächen) auf der Ebene von Abteilungsleitern und stellvertretenden Ministern ab. Ich habe das nie auf Ministerebene gesehen. Der Gedanke, der uns bei den Gesprächen vermittelt wurde, war: “Wir, die Deutschen, haben unsere Schulden bei allen bezahlt und schulden niemandem mehr etwas, also hört auf, dieses Thema anzusprechen.

Apropos Deutsche: Es gibt eine Sache, die erwähnenswert ist. Wir sprechen jetzt viel über Merkmale des Völkermords oder der Rassendiskriminierung. Nehmen wir zum Beispiel die Belagerung von Leningrad. Seit vielen Jahren habe ich mit allen meinen Kollegen, angefangen bei Frank-Walter Steinmeier, Guido Westerwelle, Heiko Maas und zuletzt Annalena Baerbock, sehr beharrlich das Thema der Entschädigungszahlungen an die Überlebenden der Leningrader Belagerung angesprochen. Die deutsche Regierung hat zwei einmalige Zahlungen geleistet, aber nur an jüdische Überlebende. Wir fragten, warum nur Juden, denn in Leningrad lebten und leben noch viele andere Volksgruppen, darunter Russen und Tataren. Viele von ihnen sind noch am Leben. Wie sollen sie die Tatsache verstehen, dass nur die Juden eine Art von Hilfe von der deutschen Regierung erhalten haben, wenn sie damals gemeinsam Schuhe kochten, Kinder begruben und Leichen auf Schlitten transportierten? Die fraglichen Zahlungen sind nicht groß. Aber erstens sind sie für viele von ihnen wichtig, und zweitens dienen sie als Anerkennung der Tatsache, dass alle von der Belagerung betroffen waren. Ihre Antwort war interessant. Die Juden, sagten sie, sind Opfer des Holocaust. Diese Zahlungen können nicht an andere Überlebende geleistet werden, weil sie keine Holocaust-Opfer sind. Unsere Versuche, den deutschen Gesetzgebern und Politikern mitzuteilen, dass die Belagerung Leningrads ein beispielloses Ereignis in der Geschichte des Zweiten Weltkriegs war, bei dem es keinen Unterschied zwischen Juden, Russen oder anderen ethnischen Gruppen gab, schlugen fehl. Wir haben uns an die jüdischen Organisationen gewandt. Auch für sie ist es eine Frage der Ehre. Wir werden diese Arbeit auch in Zukunft fortsetzen. Im Januar jährte sich die Aufhebung der Belagerung von Leningrad ein weiteres Mal. Der russische Präsident unterzeichnete einen Erlass über Einmalzahlungen an alle Überlebenden der Belagerung, auch an die Juden. In Deutschland haben wir bisher keine Anzeichen für ein Erwachen des Gewissens feststellen können.“

Wer sich fragt, warum Deutschland 2022 hundert Milliarden Euro für die Aufrüstung gegen Russland bereitstellen will, aber für die wenigen Überlebenden des grausamsten und opferreichsten Kriegsverbrechens im 20. Jahrhundert- die Blockade Leningrads 1941-1943 durch die deutsche Wehrmacht mit über einer Million Opfern – keinen müden Cent übrig hat: das Ganze nennt sich “wertebasierte Außenpolitik”.

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