Notizen vom Ende der unipolaren Welt – 52 von Mathias Bröckers

 

 

Notizen vom Ende der unipolaren Welt – 52

29. September 2022

“Abhören unter Freunden – das geht gar nicht” meinte Angela Merkel 2013, als bekannt wurde, dass ihr Handy aus den USA angezapft wird, räumte später dann aber ein, dass sie dieses Ausspähen dann eher als “nachrangig” betrachtet habe. Interessant dürfte jetzt werden, wie Kanzler Olaf Scholz und Frau von der Leyen es mit dem  “Pipelinesprengen unter Freunden” sehen: geht das, oder geht das gar nicht, oder sieht man es eher als nachrangig. Klar ist, dass Anschläge auf europäische Infrastruktur  kriminell sind und entsprechend ermittelt werden müssen. Da ein solcher Anschlag  sicher nicht von ein paar Hobby-Tauchern bewerkstelligt werden kann ist auch ziemlich klar, dass es sich um einen Akt des Staatsterrorismus handelt. Was  sogleich die Frage aufwirft: wo sind eigentlich Bundeswehr und  NATO wenn man sie mal braucht? Bzw. wozu sind sie zu gebrauchen, wenn sie von solchen Anschlägen überrascht werden und rein gar nichts mitkriegt haben, trotz aller Unterwassermikrofone und Überwachung der Ostsee ? Oder hat man was mitgekriegt und ist auf Anweisung ihres obersten Dienstherrn Joe Biden zum Schweigen verdonnert ? Der hatte ja gegenüber Olaf Scholz im Februar schon angekündigt, dass man für dein Ende von Nordstream schon sorgen werden. Das ist jetzt geschehen und ich gehe davon aus, dass die Täterschaft des Anschlags trotz vollmundiger Ankündigungen  nicht ermittelt und unbekannt bleiben wird, weil ähnlich wie bei dem bis heute ungeklärten Anschlag auf den Flug  MH17 über der Ukraine 2014 vorhandene Radar-und-Überwachungsdaten nicht freigegeben werden. Und so das weite Feld für Spekulationen, Schuldzuweisungen und Verschwörungstheorien versumpfen…
Dass sich der ehemalige polnische Außenminister gleich  mit einem Foto des Gasaustritts und “Thank you, USA” zu Wort meldet könnte zum Beispiel ein  geschicktes PR-Manöver sein, um davon abzulenken, das Polen hinter dem Anschlag steckt, das schon einmal den  Bau von NS 2, ziemlich genau an derselben Stelle attackiert hatte. So jedenfalls sieht es der Veteran der Moskau-Korrespondenten  John Helmer:

“Die Militäroperation am Montagabend, bei der Munition verschossen wurde, um Löcher in die Nord Stream I- und Nord Stream II-Pipelines auf dem Grund der Ostsee in der Nähe der Insel Bornholm zu sprengen, wurde von der polnischen Marine und Spezialkräften durchgeführt. Sie wurden von dänischen und schwedischen Militärs unterstützt, mit nachrichtendienstlicher und technischer Unterstützung der USA geplant und koordiniert und vom polnischen Premierminister Mateusz Morawiecki genehmigt.

Die Operation ist eine Wiederholung der Bornholm-Bash-Operation vom April 2021, bei der versucht wurde, russische Schiffe, die Gasleitungen verlegten, zu sabotieren, was jedoch mit einem schmachvollen Rückzug der polnischen Streitkräfte endete. Dies war ein direkter Angriff auf Russland. Diesmal zielt der Angriff auf die Deutschen, insbesondere auf die Wirtschafts- und Gewerkschaftslobby und die ostdeutschen Wähler, mit einem Plan, Moskau für die Probleme verantwortlich zu machen, die sie bereits haben – und für die Probleme, die mit dem Winter kommen werden.” Weiterlesen bei mathias. broeckers.com

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