Notizen vom Ende der unipolaren Welt – 77 von Mathias Bröckers

Notizen vom Ende der unipolaren Welt – 77

Notizen vom Ende der unipolaren Welt – 77

Mit dem Begriff „limited hangout“ wird eine PR-Strategie bezeichnet, nach der man zu nicht mehr verheimlichbaren Sachverhalten begrenzte Eingeständnisse veröffentlicht – in der Hoffnung, den Schaden zu begrenzen und den Kopf aus der Schlinge zu ziehen. Bei den seit Anfang des Monats Furore machenden „Pentagon Leaks“ – Links dazu in * Notizen-76 – scheint…

von Mathias Bröckers

17. April 2023

 

Mit dem Begriff  “limited hangout” wird eine PR-Strategie bezeichnet, nach der man zu nicht mehr verheimlichbaren Sachverhalten begrenzte Eingeständnisse veröffentlicht – in der Hoffnung, den Schaden zu begrenzen und den Kopf aus der Schlinge zu ziehen.  Bei den seit Anfang des Monats Furore machenden “Pentagon Leaks”  – Links dazu in * Notizen-76  – scheint mir ein solcher Fall vorzuliegen. Die Dokumente sind wahrscheinlich echt, der 21-jährige Airman der National Guard, Jack Teixera, aber ist kein echter Whistleblower wie es Chelsea Manning oder Edward Snowden waren – und die Gamer, denen er das Material auf den Server hochlud, nicht der “Guardian” oder die “New York Times” und schon gar nicht Wikileaks.  Es ist dem jetzt verhafteten Leaker offensichtlich nicht darum gegangen, die Öffentlichkeit über Missstände oder Kriegslügen aufzuklären, sonst hätte er sie nicht einen Monat lang unbeachtet auf einem Game-Server gelassen – und sonst hätte es auch nicht das britische Geheimdienst-Outlet Bellingcat gebraucht, um sie dort zu “finden”, als nach über vier Wochen die ersten Dokumente auf Twitter auftauchten. Darunter auch solche, die gar nicht auf einem Military-Server liegen können, weil sie von der CIA stammen und nicht an das Militär ausgeliefert werden.  Darauf hat der CIA-Veteran und Blogger Larry Johnson mehrfach hingewiesen. Auch ansonsten ist das offizielle Narrativ – ein junger Mann, der mit den Top-Secret-Papieren in seiner Gaming-Community angeben wollte – äußerst fragwürdig, es sei denn, genau dies war der Sinn der Operation: die weitere Durchsetzung des Restrict Act, mit der die Behörden noch mehr Kontrolle und Zugriff auf private Server und Chatrooms erlangen wollen. Denn wenn solche streng geheime Papiere wochenlang dort frei herumliegen können… da muss man doch etwas tun ??!
Für diese Version könnte sprechen, dass die Lecks wirkliche oder gar kriegsentscheidende Geheimnisse  nur für diejenigen enthalten,  die vollständig zum Opfer westlicher Propagandaschleudern  geworden sind. Weiterlesen bei mathias.broeckers.com

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