»Nur wenige jüdische Israelis haben eine antizionistische Einstellung«

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Aus: Ausgabe vom 05.10.2024, Seite 1 (Beilage) / Wochenendbeilage
Nahost

»Nur wenige jüdische Israelis haben eine antizionistische Einstellung«

Über die Ausweitung des Kriegs im Nahen Osten, Repression gegen Palästina-Solidarität und deutsche Staatsräson. Ein Gespräch mit Ido Arad
Interview: Annuschka Eckhardt und Sebastian Carlens

 

Ido Arad ist Dirigent und Aktivist in der Palästina-Solidarität. In jüngster Zeit debütierte er an der Semperoper Dresden mit Mozarts »Le Nozze di Figaro« und am Salzburger Landestheater mit einer Neuproduktion von Webers »Oberon«.

Der Staat Israel weitet seinen Krieg aktuell aus, ist nun auch in den Libanon einmarschiert. Wie schätzen die Menschen in Israel diese Eskalation ein? Regt sich Widerstand in der Bevölkerung gegen diesen Kurs?

 

Bis jetzt regt sich in Israel kaum Widerstand. Die Demütigung durch den Erfolg der Hamas am 7. Oktober 2023 hat zwar die Lust nach Rache in der Gesellschaft geweckt, aber auch eine enorme Verunsicherung und einen Vertrauensverlust in die Armee hervorgerufen. Vor diesem Hintergrund sind die jüngsten »Erfolge« im Libanon vor allem als Vergewisserung zu lesen, dass Israel doch noch so stark ist wie gewünscht. Da haben wir es mit dem tiefsten Konzept des Zionismus zu tun: Juden müssen sich verteidigen können, oder das nächste Pogrom, der nächste Holocaust wird kommen. Erfolge gegen Hisbollah und Iran sind so als eine psychologische Notwendigkeit für die Juden in Israel zu lesen.Weiterlesen in jungewelt.de

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