Offener Brief an Bürgermeister zum bevorstehenden Frankfurter Gipfel gegen Antisemitismus

 

Ein jüdisches Kollektiv, dass hoffen lässt

https://www.jpost.com/international/mayors-across-the-world-join-forces-to-combat-antisemitism-hate-659343

Offener Brief an Bürgermeister zum

bevorstehenden Frankfurter Gipfel gegen Antisemitismus

 

Sehr geehrter Bürgermeister, sehr geehrte Bürgermeisterin,

vielleicht haben Sie bereits eine Einladung an Bürgermeister aus der ganzen Welt zu einem digitalen Gipfel gegen Antisemitismus erhalten, der von der Stadt Frankfurt am Main organisiert wird und für den 16. März geplant ist.

Mayors across the world join forces to combat antisemitism, hate

„Antisemitism is not an abstract threat. It takes place in cities, counties, and towns all around the world. We must confront antisemitism where it takes place,“ Frankfurt Mayor Uwe Becker said.

Als jüdische Einzelpersonen und Organisationen auf der ganzen Welt, die sich dem Kampf gegen alle Formen von Rassismus, Antisemitismus und Islamophobie verschrieben haben, möchten wir Sie über den wahren Zweck dieser Einladung informieren.

Eines der Paneels wird sich mit der Arbeitsdefinition der International Holocaust Remembrance Alliance (IHRA) für Antisemitismus beschäftigen, die mehrere Beispiele enthält, die Kritik an Israel mit Antisemitismus gleichsetzen. Diese Definition wird weltweit als Instrument benutzt, um zu behaupten, dass Kritik an Israel per se antisemitisch ist, und um lokale Initiativen vieler Gemeinden, die sich entschieden gegen Israels Menschenrechtsverletzungen wenden, zu unterbinden. Wie bei jedem anderen Land auch, können und müssen Israels Handlungen kritisiert werden. Die Befürworter der IHRA-Definition sagen, dass Israel in unfairer Weise herausgegriffen wird. Es ist jedoch genau diese Definition, die Israel heraushebt, indem sie behauptet, dass die Kritik an seinen Verletzungen des Völkerrechts und der Menschenrechte, insbesondere der Rechte der Palästinenser, eher antisemitisch ist als ein Erfordernis der globalen Führung. Die IHRA-Definition wird in vielen Ländern abgelehnt, auch von vielen jüdischen Vereinigungen und Einzelpersonen.

Diese Veranstaltung hat also nicht wirklich zum Ziel, Antisemitismus zu bekämpfen. Es ist kein Zufall, dass einer der Partner dieser Veranstaltung das israelische Außenministerium ist.

Sie werden aufgefordert, diese IHRA-Definition zu unterstützen. Stattdessen appellieren wir an Ihre politische und moralische Integrität, sie abzulehnen und ermutigen Sie, sich dem kollektiven Kampf gegen Rassismus, Antisemitismus und Islamophobie anzuschließen.

Wir bitten Sie eindringlich, Ihre grundsätzlichen Positionen bekannt zu machen. Sollten Sie den Wunsch haben, die Angelegenheit mit uns zu besprechen, sind wir gerne bereit, Ihnen weitere Informationen zukommen zu lassen, die Sie benötigen: https://www.juedische-stimme.de/kontakt/

Mit freundlichen Grüßen

Internationales Jüdisches Kollektiv für Gerechtigkeit in Palästina, bestehend aus Gruppen und Einzelpersonen in 14 Ländern rund um den Globus

International Jewish Collective for Justice in Palestine, consisting of groups and individuals in 14 countries across the globe

 

Jews Against the Occupation, Sydney, Australia

Een Andere Joodse Stem (Another Jewish Voice), Belgium

Independent Jewish Voices, Canada

Union of French Jews for Peace (UJFP)

Jewish Voice for a Just Peace in the Middle East, Germany

Boycott from Within, Israel

Alternative Jewish Voices of New Zealand

South African Jews for a Free Palestine

Jewish Network for Palestine, UK

Free Speech on Israel, UK

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